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Am Abend des 21. Dezember 1988 wird die schottische Kleinstadt Lockerbie weltweit berühmt.
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Es ist eine traurige Berühmtheit, denn der Ort liegt auf der transantlantischen Flugbahn von Pan Am Flug 103, ...
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... der in dieser Nacht von London nach New York unterwegs ist.
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Etwa eine halbe Stunde nach dem Start, in 9400 Metern Höhe, direkt über Lockerbie, explodiert die Boeing 747.
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An Bord sind 243 Passagiere und 16 Besatzungsmitglieder.
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Die Maschine stürzt auf den Ort, ...
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... das Kerosin, das sich durch die Explosion entzündet hat, wird zu einem Feuerball.
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In Lockerbie sterben am Boden weitere elf Menschen, darunter zwei Familien.
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Der Ort ist mit Leichenteilen regelrecht übersät.
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Außerdem liegen überall Geschenke, ...
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... viele der überwiegend jungen US-amerikanischen Passagiere sind auf dem Weg in den Weihnachtsurlaub.
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Der Augenzeuge George Stobbs berichtet später: "Es war die Hölle. Die Hitze war unglaublich. Ich habe gesehen, wie ein Eisentor schmolz, ...
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... als ob jemand eine Lötlampe an Butter hält", erinnert sich der frühere Polizist an seinen Einsatz zwischen den brennenden Wrackteilen.
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Noch fünf Kilometer von der Absturzstelle entfernt werden Leichen gefunden.
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Schon am nächsten Tag wird der Flugschreiber der Maschine gefunden.
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Er enthält kein Notrufsignal, lediglich die Explosion ist zu hören, bevor die Aufzeichnung abbricht.
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Für die Ermittlungen werden mehr als 10.000 Trümmerteile aufgesammelt und in einem Spurensuchsystem erfasst.
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In einem Hangar wird das Flugzeug weitgehend wieder rekonstruiert, ...
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... dabei entdecken die Ermittler ein von einer Explosion gerissenes Loch.
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Als verwendeter Sprengstoff stellt sich Semtex heraus.
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Die etwa 300 Gramm Plastiksprengstoff waren offenbar in einem Radio verborgen und mit einem Zeitzünder versehen.
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Ein ähnliches Modell hatte die deutsche Polizei kurz vor dem Anschlag bei einer palästinensischen Terrorgruppe sichergestellt.
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Die Spuren aus dem entsprechenden Gespäckstück führen über Malta ...
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... bis nach Libyen. Es wird vermutet, dass Staatschef Muammar Gaddafi mit der Tat ...
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... Rache für einen US-amerikanischen Bombenangriff auf Tripolis im Jahr 1986 genommen hat.
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Am 13. November 1991 wird gegen den libyschen Geheimdienstmitarbeiter und Sicherheitschef der Libyan Arab Airlines, Abdel Basset Ali al-Megrahi, Mordanklage erhoben.
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Der Prozess gegen ihn beginnt aber erst im Mai 2000, ...
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... nachdem er an einen neutralen Ort in die Niederlande verlegt wurde.
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Erst dann stimmt Gaddafi einer Auslieferung zu.
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Megrahi wird für schuldig befunden und im Januar 2001 zu lebenslanger Haft verurteilt.
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Ein zweiter Angeklagter wird freigesprochen.
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Bis zu seinem Tod bestreitet Megrahi allerdings eine Tatbeteiligung.
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2009 wird der Libyer aus humanitären Gründen begnadigt - er soll an Prostatakrebs im Endstadium leiden - und kehrt in seine Heimat zurück.
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Megrahi stirbt 2012, bis heute gibt es Vermutungen, dass bei seiner Freilassung andere als humanitäre Überlegungen eine Rolle gespielt haben sollen.
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Angeblich hatte Gaddafi mit dem Abbruch sämtlicher Handelsbeziehungen zu Großbritannien gedroht.
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Libyen zahlt 2,4 Milliarden US-Dollar an die Hinterbliebenen des Anschlags, ...
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... jedoch ohne "Anerkennung einer Schuld". Die UN heben darauf gegen das Land verhängte Sanktionen wieder auf.
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Rechtzeitig zum Jahrestag des Anschlags erscheint ein Buch des britischen Autors Douglas Boyd, in dem er den Iran als Auftraggeber ausgemacht haben will.
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Im ersten Golfkrieg habe man aber den Iran als Verbündeten gebraucht, deshalb sei der Verdacht auf Libyen gelenkt worden.
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Demnach habe eine palästinensische Gruppe in Deutschland mehrere Sprengsätze gebaut, ...
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... von denen einer für die Lockerbie-Maschine verwendet worden sei.
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Die meisten Zeugen, die dafür Beweise liefern könnten, seien jedoch bereits tot.
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In Lockerbie sind die abgebrannten und von der Druckwelle zerstörten Häuser längst wieder aufgebaut.
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An die Opfer des Anschlags erinnert eine riesige Gedenktafel.
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Zum Jahrestag wird dort an all die erinnert, die in dieser Nacht kurz vor Weihnachten ihr Leben verloren.
"Es war die Hölle" 30 Jahre nach dem Lockerbie-Attentat
Kurz vor Weihnachten 1988 zerreißt eine Explosion direkt über der schottischen Ortschaft Lockerbie eine US-amerikanische Passagiermaschine. 270 Menschen sterben, ein libyscher Geheimdienstmitarbeiter wird dafür verurteilt. Aber bis heute gibt es Stimmen, die andere Urheber vermuten.
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