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Es sollte ein Geschenk für Adolf Hitler sein.
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Es sollte ein Geschenk für Adolf Hitler sein.

Im Morgengrauen des 19. April 1943 will die SS zu ihrer letzten großen Deportation schreiten, um dem "Führer" zum Geburtstag am nächsten Tag ein "judenfreies" Warschau zu präsentieren.
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Im Morgengrauen des 19. April 1943 will die SS zu ihrer letzten großen Deportation schreiten, um dem "Führer" zum Geburtstag am nächsten Tag ein "judenfreies" Warschau zu präsentieren.

Doch es läuft nicht nach Plan. In der Nalewki-Straße geraten die SS-Männer plötzlich in einen Kugelhagel. Rund 750 schlecht bewaffnete jüdische Kämpfer, gezeichnet von Hunger und Krankheit, setzen sich mit Schüssen und Molotow-Cocktails zur Wehr und hissen eine Fahne mit dem Davidstern.
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Doch es läuft nicht nach Plan. In der Nalewki-Straße geraten die SS-Männer plötzlich in einen Kugelhagel. Rund 750 schlecht bewaffnete jüdische Kämpfer, gezeichnet von Hunger und Krankheit, setzen sich mit Schüssen und Molotow-Cocktails zur Wehr und hissen eine Fahne mit dem Davidstern.

Etliche SS-Männer sterben, der Rest ergreift die Flucht vor den ausgemergelten Juden.
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Etliche SS-Männer sterben, der Rest ergreift die Flucht vor den ausgemergelten Juden.

Auch in den folgenden Wochen geht der Widerstand der Ghettobewohner gegen die übermächtigen Deutschen weiter.
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Auch in den folgenden Wochen geht der Widerstand der Ghettobewohner gegen die übermächtigen Deutschen weiter.

Auch wenn die Aufständischen nur über selbst gebaute Molotow-Cocktails, Messer, rund 200 Pistolen und 100 Gewehre sowie ein Maschinengewehr verfügen, setzen sie sich erbittert zur Wehr ...
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Auch wenn die Aufständischen nur über selbst gebaute Molotow-Cocktails, Messer, rund 200 Pistolen und 100 Gewehre sowie ein Maschinengewehr verfügen, setzen sie sich erbittert zur Wehr ...

... gegen 2000 bestens ausgestattete Soldaten, die auch durch Panzer, Artillerie und Luftwaffe unterstützt werden.
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... gegen 2000 bestens ausgestattete Soldaten, die auch durch Panzer, Artillerie und Luftwaffe unterstützt werden.

"Das war von Anfang an ein verlorener Kampf", erinnert sich der Kämpfer Marek Edelmann Jahrzehnte später. "Wer wie ich 21 Jahre alt war, war schon ein alter Mann". Doch er und seine Mitstreiter wissen: Sie haben nichts mehr zu verlieren.
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"Das war von Anfang an ein verlorener Kampf", erinnert sich der Kämpfer Marek Edelmann Jahrzehnte später. "Wer wie ich 21 Jahre alt war, war schon ein alter Mann". Doch er und seine Mitstreiter wissen: Sie haben nichts mehr zu verlieren.

Bereits im Herbst 1940 hatten die Nationalsozialisten begonnen, die Juden in Warschau wegen angeblicher Seuchengefahr zusammenzupferchen - auf einer Fläche von gerade einmal drei Quadratkilometern.
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Bereits im Herbst 1940 hatten die Nationalsozialisten begonnen, die Juden in Warschau wegen angeblicher Seuchengefahr zusammenzupferchen - auf einer Fläche von gerade einmal drei Quadratkilometern.

Ein Drittel der Warschauer Bevölkerung, zeitweise bis zu 460.000 Menschen, lebt damit auf knapp drei Prozent des Stadtgebiets. Auch deutsche Juden wie Marcel Reich-Ranicki werden aus Berlin ins Ghetto deportiert.
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Ein Drittel der Warschauer Bevölkerung, zeitweise bis zu 460.000 Menschen, lebt damit auf knapp drei Prozent des Stadtgebiets. Auch deutsche Juden wie Marcel Reich-Ranicki werden aus Berlin ins Ghetto deportiert.

Die Lebensumstände sind katastrophal. "Die Straßen sind so übervölkert, dass man nur schwer vorwärts gelangt. ...
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Die Lebensumstände sind katastrophal. "Die Straßen sind so übervölkert, dass man nur schwer vorwärts gelangt. ...

... Alle sind zerlumpt, in Fetzen. Oft besitzt man nicht mal mehr ein Hemd. Überall ist Lärm und Geschrei. Dünne, jämmerliche Kinderstimmen übertönen den Krach", schreibt der polnische Mediziner Ludwik Hirszfeld. "Auf den Bürgersteigen stapeln Kot und Abfälle sich zu Haufen und Hügeln."
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... Alle sind zerlumpt, in Fetzen. Oft besitzt man nicht mal mehr ein Hemd. Überall ist Lärm und Geschrei. Dünne, jämmerliche Kinderstimmen übertönen den Krach", schreibt der polnische Mediziner Ludwik Hirszfeld. "Auf den Bürgersteigen stapeln Kot und Abfälle sich zu Haufen und Hügeln."

Und weiter heißt es: "Ich sehe ungeheuer viele Männer und Frauen, die vom Ordnungsdienst gejagt werden. Alte, Krüppel und Gebrechliche werden an Ort und Stelle selbst liquidiert."
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Und weiter heißt es: "Ich sehe ungeheuer viele Männer und Frauen, die vom Ordnungsdienst gejagt werden. Alte, Krüppel und Gebrechliche werden an Ort und Stelle selbst liquidiert."

Die unerträglichen Lebensbedingungen fordern schnell ihren Tribut: Gelbfieber und Typhus raffen Zehntausende hin, im Monat sterben rund 6000 Menschen. Leichname pflastern die Straßen.
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Die unerträglichen Lebensbedingungen fordern schnell ihren Tribut: Gelbfieber und Typhus raffen Zehntausende hin, im Monat sterben rund 6000 Menschen. Leichname pflastern die Straßen.

Viele werden willkürlich erschossen, andere begehen aus Verzweiflung Selbstmord. Am 22. Juli 1942 spätestens wird allen Ghettobewohnern klar, dass die Lage hoffnungslos ist.
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Viele werden willkürlich erschossen, andere begehen aus Verzweiflung Selbstmord. Am 22. Juli 1942 spätestens wird allen Ghettobewohnern klar, dass die Lage hoffnungslos ist.

Während aus der Ferne Strauss-Walzer erschallen, teilt SS-Sturmbannführer Hermann Höfle dem Judenrat im Ghetto mit: "Am heutigen Tag beginnt die Umsiedlung der Juden aus Warschau."
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Während aus der Ferne Strauss-Walzer erschallen, teilt SS-Sturmbannführer Hermann Höfle dem Judenrat im Ghetto mit: "Am heutigen Tag beginnt die Umsiedlung der Juden aus Warschau."

Schwerbewaffnete SS-Kämpfer, meist Letten, Litauer und Ukrainer, treiben die ersten Juden zusammen.
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Schwerbewaffnete SS-Kämpfer, meist Letten, Litauer und Ukrainer, treiben die ersten Juden zusammen.

In den kommenden Monaten deportieren sie 300.000 Juden - Frauen, Männer, Kinder, Greise - in Viehwaggons nach Treblinka und in andere Vernichtungslager.
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In den kommenden Monaten deportieren sie 300.000 Juden - Frauen, Männer, Kinder, Greise - in Viehwaggons nach Treblinka und in andere Vernichtungslager.

Doch nicht alle Bewohner des Ghettos ergeben sich in ihr Schicksal. Anfang 1943 verteilt der Jüdische Kampfbund Flugblätter mit dem Aufruf: "Die Schicksalsstunde naht: Wir müssen bereit sein für den Widerstand! Wir können uns nicht wie Schafe auf die Schlachtbank führen lassen!"
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Doch nicht alle Bewohner des Ghettos ergeben sich in ihr Schicksal. Anfang 1943 verteilt der Jüdische Kampfbund Flugblätter mit dem Aufruf: "Die Schicksalsstunde naht: Wir müssen bereit sein für den Widerstand! Wir können uns nicht wie Schafe auf die Schlachtbank führen lassen!"

Die Kämpfe, die schließlich kurz vor der geplanten Räumung des Ghettos ausbrechen, sind gnadenlos und zäh. Erst nach einer Woche gewinnen die Deutschen Boden, indem sie mit Flammenwerfern Haus um Haus niederbrennen.
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Die Kämpfe, die schließlich kurz vor der geplanten Räumung des Ghettos ausbrechen, sind gnadenlos und zäh. Erst nach einer Woche gewinnen die Deutschen Boden, indem sie mit Flammenwerfern Haus um Haus niederbrennen.

Das Ghetto verwandelt sich in eine Feuerhölle. Tausende Menschen flüchten brennend auf die Straße.
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Das Ghetto verwandelt sich in eine Feuerhölle. Tausende Menschen flüchten brennend auf die Straße.

Viele versuchen durch die Abwasserkanäle zu fliehen, doch meist erwartet sie auch dort der Tod: ...
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Viele versuchen durch die Abwasserkanäle zu fliehen, doch meist erwartet sie auch dort der Tod: ...

"Als die Deutschen erkannten, dass die Menschen durch die Kanalisation auf die arische Seite flohen, warteten an jedem Ausgang Soldaten, die auf jeden schossen, der herauskam", erinnert sich die Überlebende Krystyna Budnicka, die damals elf Jahre alt war. "In der Kanalisation schwammen Leichen und Ratten. Es war schrecklich."
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"Als die Deutschen erkannten, dass die Menschen durch die Kanalisation auf die arische Seite flohen, warteten an jedem Ausgang Soldaten, die auf jeden schossen, der herauskam", erinnert sich die Überlebende Krystyna Budnicka, die damals elf Jahre alt war. "In der Kanalisation schwammen Leichen und Ratten. Es war schrecklich."

Letztlich ist die Lage für die jüdischen Kämpfer aussichtslos.
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Letztlich ist die Lage für die jüdischen Kämpfer aussichtslos.

Ihre Hoffnung, von der polnischen Untergrundbewegung oder den Alliierten unterstützt zu werden, zerschlägt sich. Sie sind alleingelassen, die dringend benötigten Waffenlieferungen bleiben aus.
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Ihre Hoffnung, von der polnischen Untergrundbewegung oder den Alliierten unterstützt zu werden, zerschlägt sich. Sie sind alleingelassen, die dringend benötigten Waffenlieferungen bleiben aus.

Am 8. Mai 1943 begehen die Kämpfer des Jüdischen Kampfbundes um Mordechai Anielewicz kollektiven Selbstmord, kurz bevor die SS-Schergen ihren Bunker einnehmen.
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Am 8. Mai 1943 begehen die Kämpfer des Jüdischen Kampfbundes um Mordechai Anielewicz kollektiven Selbstmord, kurz bevor die SS-Schergen ihren Bunker einnehmen.

Alle im Ghetto noch verbliebenen Juden werden deportiert. Am 16. Mai 1943 sprengt SS-Einsatzleiter Jürgen Stroop die Große Synagoge in Warschau und telegrafiert nach Berlin: "Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr."
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Alle im Ghetto noch verbliebenen Juden werden deportiert. Am 16. Mai 1943 sprengt SS-Einsatzleiter Jürgen Stroop die Große Synagoge in Warschau und telegrafiert nach Berlin: "Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr."

Nach einem wochenlangen Kampf liegt das einstmals größte Ghetto Europas in Schutt und Asche, seine Bewohner sind erschossen, verbrannt oder auf dem Weg in die Konzentrationslager.
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Nach einem wochenlangen Kampf liegt das einstmals größte Ghetto Europas in Schutt und Asche, seine Bewohner sind erschossen, verbrannt oder auf dem Weg in die Konzentrationslager.

Doch auch wenn vom Ghetto nur eine Ruinenlandschaft bleibt: Der Aufstand wird zum Symbol vom Mut und Kampfgeist der Juden.
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Doch auch wenn vom Ghetto nur eine Ruinenlandschaft bleibt: Der Aufstand wird zum Symbol vom Mut und Kampfgeist der Juden.

"Am wichtigsten ist, dass der Traum meines Lebens wahr geworden ist", schreibt der Widerstandskämpfer Mordechaj Anielewicz kurz vor seinem Tod in einem Abschiedsbrief.
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"Am wichtigsten ist, dass der Traum meines Lebens wahr geworden ist", schreibt der Widerstandskämpfer Mordechaj Anielewicz kurz vor seinem Tod in einem Abschiedsbrief.

"Jüdische Selbstverteidigung im Ghetto ist verwirklicht worden. Vergeltung und Widerstand von jüdischer Seite ist eine Tatsache geworden. ...
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"Jüdische Selbstverteidigung im Ghetto ist verwirklicht worden. Vergeltung und Widerstand von jüdischer Seite ist eine Tatsache geworden. ...

... Ich bin Zeuge des heldenhaften Mutes der jüdischen Kämpfer gewesen." (ghö)
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... Ich bin Zeuge des heldenhaften Mutes der jüdischen Kämpfer gewesen." (ghö)

Samstag, 19. April 2025

Aufstand im Warschauer Ghetto Als sich Hunderte Juden der SS widersetzten

Eigentlich sollte die Räumung des Warschauer Ghettos im April 1943 ein Geburtstagsgeschenk für Adolf Hitler werden. Doch etwas läuft nicht nach Plan. Jüdische Aufständische liefern sich wochenlang einen erbitterten Kampf mit den übermächtigen SS-Schergen.
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