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Es ist vermutlich der berühmteste Gerichtssaal der Welt: Mit 246 Quadratmetern Fläche so groß wie zwei Einfamilienhäuser, mit 6,7 Metern Raumhöhe so hoch wie eine Sporthalle.Bild 1 von 47 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Der mächtige Saal 600 im Nürnberger Justizpalast ist ein Symbol der Justizgeschichte.Bild 2 von 47 | Foto: AP
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Vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 nehmen hier auf der Anklagebank 21 Angehörige der Nazi-Prominenz Platz.Bild 3 von 47 | Foto: imago images/Reinhard Schultz
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Die Anklagepunkte im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher lauten: Verschwörung, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verbrechen gegen den Frieden.Bild 4 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Es wird, wie Francis Biddle, der US-amerikanische Hauptrichter bei den Prozessen, notiert, "zweifellos der bedeutendste Prozess der Geschichte".Bild 5 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Treibende Kraft ist der US-Chefankläger Robert H. Jackson.Bild 6 von 47 | Foto: picture-alliance / dpa
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Sorgsam achtet er bei den Angeklagten darauf, dass sie repräsentativ für bestimmte Bereiche des Nazi-Regimes sind.Bild 7 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Dafür baut Jackson eigens eine Behörde mit 1000 Mitarbeitern auf.Bild 8 von 47 | Foto: imago/Leemage
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Für den Mammut-Prozess lässt er 300.000 Versicherungen an Eides statt zusammentragen und lädt 240 Zeugen ein.Bild 9 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Das Kriegsverbrecher-Tribunal gilt für die internationale Gerichtsbarkeit als richtungsweisend.Bild 10 von 47 | Foto: AP
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Erstmals in der Geschichte werden Staatsführer für die von ihnen befohlenen Verbrechen persönlich zur Verantwortung gezogen.Bild 11 von 47 | Foto: imago/Leemage
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Zuvor waren nach verlorenen Kriegen immer Staaten und ihre Völker für den Krieg verantwortlich gemacht und dafür von den Siegermächten mit Abgaben und Reparationen belegt worden.Bild 12 von 47 | Foto: imago/Cinema Publishers Collection
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Später erklären die Vereinten Nationen die wesentlichen Rechtsgrundsätze der Nürnberger Prozesse zu allgemeinen Prinzipien des Menschenrechts.Bild 13 von 47 | Foto: imago images/ITAR-TASS
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Der Nürnberger Prozess und seine Folgeprozesse gelten damit als wichtiger Schritt hin zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.Bild 14 von 47 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Nürnberg war in der Nazi-Zeit die "Stadt der Reichsparteitage".Bild 15 von 47 | Foto: AP
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Dass der Prozess in der Franken-Metropole stattfindet, ist aber eher pragmatischen Gründen geschuldet.Bild 16 von 47 | Foto: imago images/Photo12
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Das Gebäude war das größte in Bayern und von Bombenangriffen weitgehend verschont geblieben. Es lag in der amerikanischen Besatzungszone, in der die meisten Kriegsverbrecher gefasst wurden.Bild 17 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Acht Richter, je zwei von jeder alliierten Siegermacht, urteilen über die Hauptverantwortlichen des NS-Staates.Bild 18 von 47 | Foto: AP
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Wegen der großen Zahl von Angeklagten, Verteidigern, Dolmetschern und Journalisten wird der Saal erweitert und umgebaut.Bild 19 von 47 | Foto: imago/Leemage
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Die dicken Mauern der Rückwand werden herausgebrochen. Die Richterbank findet ihren Platz vor den aus Sicherheitsgründen verdunkelten Fenstern.Bild 20 von 47 | Foto: picture alliance / dpa
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Ein unterirdischer Gang zum Gefängnis ermöglicht, die Angeklagten an der Öffentlichkeit vorbei in den Gerichtssaal zu führen.Bild 21 von 47 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
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Der bedeutendste unter den Angeklagten: Hermann Göring, Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe und lange einer der einflussreichsten Nationalsozialisten.Bild 22 von 47 | Foto: AP
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Da die Alliierten seinen Einfluss auf die Mitangeklagten fürchten, wird er im Gefängnis weitgehend isoliert und muss alleine essen.Bild 23 von 47 | Foto: picture-alliance / dpa
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Vor Gericht zeigt er sich unverbesserlich und schiebt alle Schuld auf Hitler.Bild 24 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Vor der Besetzung des Sudetenlandes habe er Hitler gewarnt, sagt er, den Angriff auf Russland habe er für "blöd" gehalten.Bild 25 von 47 | Foto: imago images/KHARBINE-TAPABOR
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In seinem Schlussplädoyer erklärt er: "Ich habe keinen Krieg gewollt oder herbeigeführt, ich habe alles getan, ihn durch Verhandlungen zu vermeiden."Bild 26 von 47 | Foto: imago/United Archives International
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Seine Worte überzeugen die Richter nicht. Er wird zum Tod durch den Strang verurteilt. Doch Göring kommt dem Henker zuvor. In der Nacht vor seiner Hinrichtung zerbeißt er eine Zyankalikapsel.Bild 27 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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"Erschießen hätte ich mich ohne weiteres lassen! Es ist aber nicht möglich, den Deutschen Reichsmarschall durch den Strang zu richten!", schreibt er in seinem Abschiedsbrief.Bild 28 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Neben Göring werden noch elf weitere Angeklagte zum Tode verurteilt. Henker John C. Wood führt die Urteile am frühen Morgen des 16. Oktober 1946 aus. Die Asche der Verurteilten wird wenig später in einen Seitenarm der Isar gestreut.Bild 29 von 47 | Foto: Associated Press
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Keine Reue zeigt auch Ernst Kaltenbrunner, Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes SD. "Ich fühle mich nicht schuldig an irgendwelchen Kriegsverbrechen, ich habe nur meine Pflicht als Sicherheitsorgan getan und weigere mich, als Ersatz für Himmler zu dienen."Bild 30 von 47 | Foto: imago images/Leemage
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Vor Gericht leugnet der hochrangige SS-Funktionär, dem Gerichtspsychologen einen "weit unterdurchschnittlichen IQ" bescheinigen, alles. Doch es nutzt ihm nicht, er stirbt durch den Strang.Bild 31 von 47 | Foto: imago/Leemage
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Auch Fritz Sauckel, verantwortlich für die Verschleppung und Ausbeutung von Millionen Fremdarbeitern, bestrafen die Richter mit dem Tod.Bild 32 von 47 | Foto: imago/Leemage
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Gehenkt wird auch Julius Streicher (l.), Herausgeber des antisemitischen Hetzblattes "Der Stürmer". Auch wenn er vehement die Vernichtung der Juden propagiert hatte, erklärt er vor Gericht, nichts vom Holocaust gewusst zu haben.Bild 33 von 47 | Foto: AP
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Die Spitzen der Wehrmacht sitzen in Nürnberg ebenfalls auf der Anklagebank. Darunter Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht.Bild 34 von 47 | Foto: AP
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Er hatte Hitler nach dem Frankreichfeldzug zum "größten Feldherrn aller Zeiten" erklärt und trug wegen seiner Ergebenheit den Spitznamen "Lakeitel". Sein Urteil: Tod durch den Strang.Bild 35 von 47 | Foto: imago/Leemage
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Ebenfalls mit dabei: Alfred Jodl, Chef des Führungsstabes der Wehrmacht. Er hatte im Vernichtungskrieg das operative Geschäft unter sich. Dabei ist er an der Deportation der europäischen Juden in die Vernichtungslager beteiligt.Bild 36 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Rudolf Heß wird zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wird. Er war Hitlers Stellvertreter in der NSDAP und spielte eine maßgebliche Rolle bei der Ausgrenzung der Juden und den Rassegesetzen.Bild 37 von 47 | Foto: imago images/KHARBINE-TAPABOR
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Allerdings war Heß 1941 bei Hitler in Ungnade gefallen. Grund war sein heimlicher Flug nach England, wo er über einen Frieden verhandeln wollte und dabei in Kriegsgefangenschaft geriet.Bild 38 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Vor Gericht sagt er zu seinen Taten nur lakonisch: "Ich kann mich nicht erinnern."Bild 39 von 47 | Foto: picture-alliance / dpa
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Albert Speer ist als ehemaliger "Reichsminister für Bewaffnung und Munition" für die Beschäftigung von 700.000 Zwangsarbeitern mitverantwortlich. Er nahm auch Einfluss auf den Ausbau und Betrieb von Konzentrationslagern - was aber erst nach seinem Tod bekannt wird.Bild 40 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Die Richter verurteilen Speer (l.) daher nur zu einer Haftstrafe von 20 Jahren, die er vollständig verbüßt.Bild 41 von 47 | Foto: imago/Leemage
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Nur drei der Angeklagten werden in Nürnberg freigesprochen: Franz von Papen, der als Reichskanzler Hitler den Weg geebnet hatte, ...Bild 42 von 47 | Foto: imago/Leemage
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... Hjalmar Schacht, der von 1934 bis 1937 Reichswirtschaftsminister war, ...Bild 43 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... sowie Hans Fritzsche, Propagandist im Ministerium von Goebbels.Bild 44 von 47 | Foto: imago/Leemage
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Im Anschluss an den Hauptprozess finden in Nürnberg noch zwölf Nachfolgeprozesse gegen Ärzte, Juristen und weitere NS-Verbrecher statt.Bild 45 von 47 | Foto: imago images/Leemage
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Anschließend sitzen im Saal 600 wieder "normale" Kriminelle. Ende Januar 2020 fällt hier das letzte Urteil.Bild 46 von 47 | Foto: picture alliance/dpa
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Seitdem wird der Raum als Teil des Nürnberger Memoriums als Museum genutzt. (jpe/dpa)Bild 47 von 47 | Foto: picture alliance/dpa

Nazi-Größen vor GerichtDer Kriegsverbrecherprozess von Nürnberg

20.11.2020, 14:30 Uhr

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stellen die Alliierten hochrangige Nazis vor Gericht. Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher in Nürnberg gilt als erstes internationale Strafverfahren in der Geschichte. Für den späteren Gerichtshof in Den Haag ist er wegweisend.