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Es ist der Schlussakt im spektakulärsten Prozess der norwegischen Rechtsgeschichte. Das Urteil gegen den Rechtsterroristen Anders Behring Breivik fällt.
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Es ist der Schlussakt im spektakulärsten Prozess der norwegischen Rechtsgeschichte. Das Urteil gegen den Rechtsterroristen Anders Behring Breivik fällt.

Gebannt blickt die Welt nach Oslo, wo die Richter die Frage entscheiden müssen: Kommt der Islamhasser ins Gefängnis oder muss er in einer geschlossenen Psychiatrie behandelt werden?
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Gebannt blickt die Welt nach Oslo, wo die Richter die Frage entscheiden müssen: Kommt der Islamhasser ins Gefängnis oder muss er in einer geschlossenen Psychiatrie behandelt werden?

Sie entscheiden: Breivik ist zurechnungsfähig. Er wird zur Höchststrafe von 21 Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Lebenslänglich kennt das norwegische Gesetz nicht.
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Sie entscheiden: Breivik ist zurechnungsfähig. Er wird zur Höchststrafe von 21 Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Lebenslänglich kennt das norwegische Gesetz nicht.

Nichtsdestotrotz wird Breivik wohl nie wieder auf freien Fuß kommen. Er muss damit für die unvorstellbar grausamen Taten, die er begangen hat, büßen.
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Nichtsdestotrotz wird Breivik wohl nie wieder auf freien Fuß kommen. Er muss damit für die unvorstellbar grausamen Taten, die er begangen hat, büßen.

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der norwegische Rechtsextremist Anders Behring Breivik in Oslo und auf der Fjordinsel Utøya insgesamt 77 Menschen tötet.
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Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der norwegische Rechtsextremist Anders Behring Breivik in Oslo und auf der Fjordinsel Utøya insgesamt 77 Menschen tötet.

Ein Jahr voller Trauer, voller heruntergeschlucktem Hass und Entsetzen über die Taten eines Einzelnen.
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Ein Jahr voller Trauer, voller heruntergeschlucktem Hass und Entsetzen über die Taten eines Einzelnen.

Ein Jahr aber auch, in dem die Norweger zusammengerückt sind und die Welt beeindruckt haben mit der Größe, mit der sie die Tragödie annehmen und aufarbeiten.
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Ein Jahr aber auch, in dem die Norweger zusammengerückt sind und die Welt beeindruckt haben mit der Größe, mit der sie die Tragödie annehmen und aufarbeiten.

In dem viel beachteten Prozess versuchte die Justiz, die schrecklichen Morde zu rekonstruieren und zu beurteilen, ob Breivik schuldfähig ist und in ein Gefängnis muss oder ob er psychisch krank und damit schuldunfähig ist.
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In dem viel beachteten Prozess versuchte die Justiz, die schrecklichen Morde zu rekonstruieren und zu beurteilen, ob Breivik schuldfähig ist und in ein Gefängnis muss oder ob er psychisch krank und damit schuldunfähig ist.

Was Norwegen und die Welt in dem Prozess, der Mitte April 2012 beginnt, erfahren, ist schwer zu verdauen.
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Was Norwegen und die Welt in dem Prozess, der Mitte April 2012 beginnt, erfahren, ist schwer zu verdauen.

Bis ins kleinste Detail schildern Zeugen, wie, wann und wo Breivik seine Opfer hinrichtet.
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Bis ins kleinste Detail schildern Zeugen, wie, wann und wo Breivik seine Opfer hinrichtet.

Unter den Augen Dutzender Journalisten und ...
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Unter den Augen Dutzender Journalisten und ...

... verfolgt von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, begeben sich ...
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... verfolgt von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, begeben sich ...

... die Chefankläger Svein Holden (l) und Inga Bejer Engh auf eine schmerzhafte Zeitreise zurück zum 22. Juli 2011. Dem Tag, an dem Anders Behring Breivik seine blutige Mission in die Tat umsetzt.
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... die Chefankläger Svein Holden (l) und Inga Bejer Engh auf eine schmerzhafte Zeitreise zurück zum 22. Juli 2011. Dem Tag, an dem Anders Behring Breivik seine blutige Mission in die Tat umsetzt.

Eine Überwachungskamera filmt Anders Behring Breivik gegen halb vier nachmittags an jenem trägen Sommer-Freitag. Oslo hat sich bereits ins Wochenende verabschiedet, da installiert Breivik eine gewaltige Autobombe im Regierungsviertel.
14 / 66 (Foto: picture alliance / dpa)

Eine Überwachungskamera filmt Anders Behring Breivik gegen halb vier nachmittags an jenem trägen Sommer-Freitag. Oslo hat sich bereits ins Wochenende verabschiedet, da installiert Breivik eine gewaltige Autobombe im Regierungsviertel.

Die Detonation löst extreme Schäden an mehreren Gebäuden aus. Wegen des Wochenendes und der bereits begonnenen Sommerpause befinden sich nur noch wenige Menschen in den Räumen.
15 / 66 (Foto: picture alliance / dpa)

Die Detonation löst extreme Schäden an mehreren Gebäuden aus. Wegen des Wochenendes und der bereits begonnenen Sommerpause befinden sich nur noch wenige Menschen in den Räumen.

Dennoch verlieren acht Menschen ihr Leben.
16 / 66 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Dennoch verlieren acht Menschen ihr Leben.

Weitere hunderte werden verletzt.
17 / 66 (Foto: AP)

Weitere hunderte werden verletzt.

Die Bilder gleichen denen aus Kriegsgebieten. Dabei sind sie nur ein Ablenkungsmanöver für eine noch viel perfidere Tat.
18 / 66 (Foto: dpa)

Die Bilder gleichen denen aus Kriegsgebieten. Dabei sind sie nur ein Ablenkungsmanöver für eine noch viel perfidere Tat.

Während die Osloer wie gelähmt sind vor Schock, verwandelt Breivik die Insel Utøya zur tödlichen Falle für politisch engagierte Jugendliche.
19 / 66 (Foto: dapd)

Während die Osloer wie gelähmt sind vor Schock, verwandelt Breivik die Insel Utøya zur tödlichen Falle für politisch engagierte Jugendliche.

Gekleidet in eine Polizeiuniform gibt er vor, das Sommercamp der sozialdemokratischen Jugendorganisation mit rund 600 Teilnehmern beschützen zu wollen, und setzt auf die Insel über.
20 / 66 (Foto: AP)

Gekleidet in eine Polizeiuniform gibt er vor, das Sommercamp der sozialdemokratischen Jugendorganisation mit rund 600 Teilnehmern beschützen zu wollen, und setzt auf die Insel über.

Dort richtet er ein Massaker unvorstellbaren Ausmaßes an.
21 / 66 (Foto: REUTERS)

Dort richtet er ein Massaker unvorstellbaren Ausmaßes an.

Kaltblütig erschießt er 69 der Teilnehmer.
22 / 66 (Foto: dapd)

Kaltblütig erschießt er 69 der Teilnehmer.

Über einen Zeitraum von einer Dreiviertelstunde feuert er im Sekundenabstand auf alles, was sich bewegt.
23 / 66 (Foto: REUTERS)

Über einen Zeitraum von einer Dreiviertelstunde feuert er im Sekundenabstand auf alles, was sich bewegt.

Viele der Teenager springen aus Todesangst ins Wasser, um schwimmend von der Insel zu entkommen. Andere verstecken sich auf Utøya selbst, um dem Tod zu entrinnen.
24 / 66 (Foto: Reuters)

Viele der Teenager springen aus Todesangst ins Wasser, um schwimmend von der Insel zu entkommen. Andere verstecken sich auf Utøya selbst, um dem Tod zu entrinnen.

Erst nach rund einer Stunde stürmen Mitglieder der Anti-Terror-Einheit der norwegischen Polizei die Insel - viele Kräfte sind in Oslo gebunden. Der Massenmörder ergibt sich sofort.
25 / 66 (Foto: Reuters)

Erst nach rund einer Stunde stürmen Mitglieder der Anti-Terror-Einheit der norwegischen Polizei die Insel - viele Kräfte sind in Oslo gebunden. Der Massenmörder ergibt sich sofort.

Die Taten Breiviks lösen unfassbare Bestürzung aus.
26 / 66 (Foto: REUTERS)

Die Taten Breiviks lösen unfassbare Bestürzung aus.

Vielen bleiben nur Tränen und Verzweiflung.
27 / 66 (Foto: Reuters)

Vielen bleiben nur Tränen und Verzweiflung.

Antworten zu finden, fällt kurz nach dem 22. Juli nicht leicht.
28 / 66 (Foto: AP)

Antworten zu finden, fällt kurz nach dem 22. Juli nicht leicht.

Das Entsetzen ist den Menschen ins Gesicht geschrieben.
29 / 66 (Foto: AP)

Das Entsetzen ist den Menschen ins Gesicht geschrieben.

Beeindruckend finden vielen die Worte von Premierminister Jens Stoltenberg. In den Tagen nach den Attentaten sagt er, auf die Gewalt werde das Land mit noch mehr Offenheit und Demokratie reagieren. "Wir werden unsere Werte weiter entschlossen verteidigen."
30 / 66 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Beeindruckend finden vielen die Worte von Premierminister Jens Stoltenberg. In den Tagen nach den Attentaten sagt er, auf die Gewalt werde das Land mit noch mehr Offenheit und Demokratie reagieren. "Wir werden unsere Werte weiter entschlossen verteidigen."

Über seine persönlichen Erinnerungen an Sommerlager auf der Insel Utøya sagte der Ministerpräsident, der zugleich Chef der sozialdemokratischen Arbeiterpartei ist: "Utøya war das Paradies meiner Jugend. Gestern wurde es in eine Hölle verwandelt."
31 / 66 (Foto: Reuters)

Über seine persönlichen Erinnerungen an Sommerlager auf der Insel Utøya sagte der Ministerpräsident, der zugleich Chef der sozialdemokratischen Arbeiterpartei ist: "Utøya war das Paradies meiner Jugend. Gestern wurde es in eine Hölle verwandelt."

In diesen Tagen tauchen nach und nach Details zum Täter auf. Breivik achtet auf sein Image.
32 / 66 (Foto: dapd)

In diesen Tagen tauchen nach und nach Details zum Täter auf. Breivik achtet auf sein Image.

Tage vor den Attentaten hinterlässt er eine sorgfältig inszenierte Visitenkarte im Internet - mit Facebook-Account und Zitat bei Twitter. Auf Fotos präsentiert er sich gerne in Fantasieuniformen.
33 / 66 (Foto: dapd)

Tage vor den Attentaten hinterlässt er eine sorgfältig inszenierte Visitenkarte im Internet - mit Facebook-Account und Zitat bei Twitter. Auf Fotos präsentiert er sich gerne in Fantasieuniformen.

Keine drei Stunden vor dem ersten Anschlag stellt er ein wirres, über 1500 Seiten starkes "Manifest" ins Netz: "Ich glaube, dies wird mein letzter Eintrag sein." Er wolle Europa vor "Marxismus und Islamisierung" retten. Breivik sieht sich in einer Linie mit dem Orden der Tempelritter. Er spinnt darin eine konfuse Skizze seines kruden Weltbilds.
34 / 66 (Foto: Reuters)

Keine drei Stunden vor dem ersten Anschlag stellt er ein wirres, über 1500 Seiten starkes "Manifest" ins Netz: "Ich glaube, dies wird mein letzter Eintrag sein." Er wolle Europa vor "Marxismus und Islamisierung" retten. Breivik sieht sich in einer Linie mit dem Orden der Tempelritter. Er spinnt darin eine konfuse Skizze seines kruden Weltbilds.

Es wird auch offenbar: Er hatte über Netzwerke im Internet Kontakte in die rechte Szene. Neun Jahre lang soll er sich auf die Tat vorbereitet haben.
35 / 66 (Foto: Reuters)

Es wird auch offenbar: Er hatte über Netzwerke im Internet Kontakte in die rechte Szene. Neun Jahre lang soll er sich auf die Tat vorbereitet haben.

Mitte 2009 lässt er das Agrarunternehmen "Breivik Geofarm" ins Handelregister eintragen. Angeblicher Zweck der Firma: "Anbau von Gemüse, Melonen, Wurzel- und Knollengewächsen".
36 / 66 (Foto: dpa)

Mitte 2009 lässt er das Agrarunternehmen "Breivik Geofarm" ins Handelregister eintragen. Angeblicher Zweck der Firma: "Anbau von Gemüse, Melonen, Wurzel- und Knollengewächsen".

Tatsächlich dient "Breivik Geofarm" lediglich als Tarnkonstrukt, um sechs Tonnen Kunstdünger zu besorgen, der zur Herstellung von Bomben geeignet war.
37 / 66 (Foto: REUTERS)

Tatsächlich dient "Breivik Geofarm" lediglich als Tarnkonstrukt, um sechs Tonnen Kunstdünger zu besorgen, der zur Herstellung von Bomben geeignet war.

Breiviks Anwesen wird später durchsucht. Die Polizei findet weiteren Sprengstoff, der kontrolliert zur Explosion gebracht wird.
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Breiviks Anwesen wird später durchsucht. Die Polizei findet weiteren Sprengstoff, der kontrolliert zur Explosion gebracht wird.

Anders Breivik gesteht von Anfang an seine Tat. Er sieht sich als Märtyrer, der wider den Multikulturalismus, den Islam und die offene Gesellschaft kämpft.
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Anders Breivik gesteht von Anfang an seine Tat. Er sieht sich als Märtyrer, der wider den Multikulturalismus, den Islam und die offene Gesellschaft kämpft.

Bei dieser Haltung bleibt Breivik, der als konservativer Christ sowie Liebhaber klassischer Musik und Kants "Kritik der reinen Vernunft" gesehen werden will, auch während des Prozesses.
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Bei dieser Haltung bleibt Breivik, der als konservativer Christ sowie Liebhaber klassischer Musik und Kants "Kritik der reinen Vernunft" gesehen werden will, auch während des Prozesses.

Breivik nennt das Gerichtsverfahren eine für ihn "absolut einmalige Möglichkeit, der Welt meine Ideen zu erklären".
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Breivik nennt das Gerichtsverfahren eine für ihn "absolut einmalige Möglichkeit, der Welt meine Ideen zu erklären".

Zu Beginn darf Breivik hinter einer schusssicheren Glasscheibe über seine ideologischen Motive sprechen.
42 / 66 (Foto: REUTERS)

Zu Beginn darf Breivik hinter einer schusssicheren Glasscheibe über seine ideologischen Motive sprechen.

Da es keine eindeutige psychologische Einschätzung gebe, sei das wichtigste Beweismittel, zu sehen, wie der mutmaßliche Massenmörder selbst vor Gericht auftrete, sagt sein Anwalt Geir Lippestad (l).
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Da es keine eindeutige psychologische Einschätzung gebe, sei das wichtigste Beweismittel, zu sehen, wie der mutmaßliche Massenmörder selbst vor Gericht auftrete, sagt sein Anwalt Geir Lippestad (l).

Trotz mehrfacher Aufforderung des Gerichts, sich kurzzufassen, trägt Breivik am zweiten Prozesstag seine gesamte vorbereitete Erklärung vor.
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Trotz mehrfacher Aufforderung des Gerichts, sich kurzzufassen, trägt Breivik am zweiten Prozesstag seine gesamte vorbereitete Erklärung vor.

Mit ruhiger Stimme liest er 13 Seiten Rede vor - eine Mischung aus Selbstrechtfertigung und wirren politischen Statements.
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Mit ruhiger Stimme liest er 13 Seiten Rede vor - eine Mischung aus Selbstrechtfertigung und wirren politischen Statements.

Mehrfach unterbricht ihn Richterin Wenche Elizabeth Arntzen und fordert ihn auf, sich zu mäßigen.
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Mehrfach unterbricht ihn Richterin Wenche Elizabeth Arntzen und fordert ihn auf, sich zu mäßigen.

30 Minuten hatte das Gericht Breivik für seine Erklärung gegeben, letztlich zieht sie sich über mehr als eine Stunde hin. Zeit, in der sich der Angeklagte mit seinen Taten brüstet.
47 / 66 (Foto: REUTERS)

30 Minuten hatte das Gericht Breivik für seine Erklärung gegeben, letztlich zieht sie sich über mehr als eine Stunde hin. Zeit, in der sich der Angeklagte mit seinen Taten brüstet.

"Es ist sehr wichtig, dass man ihm Zeit gibt, seine Motive und Gedanken zu erklären", fordert Verteidiger Lippestad.
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"Es ist sehr wichtig, dass man ihm Zeit gibt, seine Motive und Gedanken zu erklären", fordert Verteidiger Lippestad.

Seine Taten seien "grausam, aber notwendig" gewesen, um die Aufmerksamkeit auf seinen Kampf gegen die "muslimische Invasion" nach Europa zu lenken, sagt Breivik.
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Seine Taten seien "grausam, aber notwendig" gewesen, um die Aufmerksamkeit auf seinen Kampf gegen die "muslimische Invasion" nach Europa zu lenken, sagt Breivik.

Am ersten Prozesstag hatte Breivik der Verlesung seiner Taten durch die Staatsanwaltschaft ungerührt zugehört.
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Am ersten Prozesstag hatte Breivik der Verlesung seiner Taten durch die Staatsanwaltschaft ungerührt zugehört.

Während der Vorführung eines von ihm selbst produzierten, antiislamischen Videos, ...
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Während der Vorführung eines von ihm selbst produzierten, antiislamischen Videos, ...

... bricht Breivik in Tränen aus - es sind Tränen der Rührung.
52 / 66 (Foto: AP)

... bricht Breivik in Tränen aus - es sind Tränen der Rührung.

Zum Auftakt des Prozesses setzen die Norweger erneut ein starkes Zeichen. In Oslo versammeln sich Tausende, um in diesen schwer zu ertragenden Stunden zusammenzustehen, ...
53 / 66 (Foto: REUTERS)

Zum Auftakt des Prozesses setzen die Norweger erneut ein starkes Zeichen. In Oslo versammeln sich Tausende, um in diesen schwer zu ertragenden Stunden zusammenzustehen, ...

... um gemeinsam den Hass herunterzuschlucken und Breivik keinen Sieg zu schenken. Den Sieg, den es bedeutet hätte, wenn Norwegen überreagierte.
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... um gemeinsam den Hass herunterzuschlucken und Breivik keinen Sieg zu schenken. Den Sieg, den es bedeutet hätte, wenn Norwegen überreagierte.

Dabei ist das eine harte Probe. Immer wieder zeigt Breivik während des rund drei Monate dauernden Verfahrens, wie gleichgültig ihm die Opfer sind.
55 / 66 (Foto: REUTERS)

Dabei ist das eine harte Probe. Immer wieder zeigt Breivik während des rund drei Monate dauernden Verfahrens, wie gleichgültig ihm die Opfer sind.

Norwegen blickt in die widerwärtige Fratze des Terrors.
56 / 66 (Foto: REUTERS)

Norwegen blickt in die widerwärtige Fratze des Terrors.

Noch in seinem Schlusswort, am letzten Verhandlungstag vor der Urteilsverkündung, zeigt er sich uneinsichtig.
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Noch in seinem Schlusswort, am letzten Verhandlungstag vor der Urteilsverkündung, zeigt er sich uneinsichtig.

Seine Taten seien zwar "barbarisch" gewesen, sagt er. Aber: "Ich habe für mein Volk, meine Religion und mein Land gehandelt."
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Seine Taten seien zwar "barbarisch" gewesen, sagt er. Aber: "Ich habe für mein Volk, meine Religion und mein Land gehandelt."

In den Augen seiner Anwälte ist er zurechnungsfähig. Sie fordern Freispruch (im Bild: Breiviks Verteidiger Lippestad).
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In den Augen seiner Anwälte ist er zurechnungsfähig. Sie fordern Freispruch (im Bild: Breiviks Verteidiger Lippestad).

Laut Lippestad handelte Breivik bei den beiden Anschlägen überlegt wie ein "zynischer Terrorist". Der Attentäter sehe sich im "Krieg" mit islamischen Kräften, die Europa erobern wollten. Damit begründete er ein "Notwehrrecht" zur Tötung von Menschen.
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Laut Lippestad handelte Breivik bei den beiden Anschlägen überlegt wie ein "zynischer Terrorist". Der Attentäter sehe sich im "Krieg" mit islamischen Kräften, die Europa erobern wollten. Damit begründete er ein "Notwehrrecht" zur Tötung von Menschen.

Lippestad, der einen der moralisch anspruchsvollsten Juristenaufgaben in der jüngeren Geschichte zu lösen hatte, sagte, er teile "voll und ganz" die Meinung der Ankläger, dass Breivik eine grausame Terrorhandlung von kaum vorstellbarer Bösartigkeit begangen habe. Doch: "Nicht die Gewalt ist Mutter seiner Taten, sondern seine rechtsextreme Grundhaltung."
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Lippestad, der einen der moralisch anspruchsvollsten Juristenaufgaben in der jüngeren Geschichte zu lösen hatte, sagte, er teile "voll und ganz" die Meinung der Ankläger, dass Breivik eine grausame Terrorhandlung von kaum vorstellbarer Bösartigkeit begangen habe. Doch: "Nicht die Gewalt ist Mutter seiner Taten, sondern seine rechtsextreme Grundhaltung."

Dieser Ansicht widersprechen die beiden Gutachter Torgeir Husby und Synne Sørheim. Sie haben sich in den Wochen nach den Attentaten ein Bild vom Geisteszustand Breiviks gemacht und kommen zu dem Ergebnis: Breivik ist zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig gewesen.
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Dieser Ansicht widersprechen die beiden Gutachter Torgeir Husby und Synne Sørheim. Sie haben sich in den Wochen nach den Attentaten ein Bild vom Geisteszustand Breiviks gemacht und kommen zu dem Ergebnis: Breivik ist zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig gewesen.

Während des Prozesses wird dieses Gutachten jedoch angezweifelt. Andere Untersuchungen folgen. Alle 35 weiteren Gutachter halten Breivik für voll schuldfähig.
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Während des Prozesses wird dieses Gutachten jedoch angezweifelt. Andere Untersuchungen folgen. Alle 35 weiteren Gutachter halten Breivik für voll schuldfähig.

Die Verlockung ist groß, Breivik als einen der größten Verbrecher aller Zeiten hinter Gitter zu bringen. Doch die Ankläger, hier Svein Holden, fordern, Breivik in die Psychiatrie zu bringen.
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Die Verlockung ist groß, Breivik als einen der größten Verbrecher aller Zeiten hinter Gitter zu bringen. Doch die Ankläger, hier Svein Holden, fordern, Breivik in die Psychiatrie zu bringen.

Damit fordern sie im Übrigen genau das, was Breivik nicht will. Er sieht darin die Verharmlosung seiner Mission.
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Damit fordern sie im Übrigen genau das, was Breivik nicht will. Er sieht darin die Verharmlosung seiner Mission.

Richterin Wenche Elizabeth Arntzen, die Vorsitzende der Strafkammer, der neben ihr ein weiterer Berufsrichter und drei Laienrichter angehören, haben sich nun der Meinung der Mehrzahl der Gutachter angeschlossen: Breivik ist zurechnungsfähig.
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Richterin Wenche Elizabeth Arntzen, die Vorsitzende der Strafkammer, der neben ihr ein weiterer Berufsrichter und drei Laienrichter angehören, haben sich nun der Meinung der Mehrzahl der Gutachter angeschlossen: Breivik ist zurechnungsfähig.

Sonntag, 22. Juli 2012

Richter halten Breivik für zurechnungsfähig Rechtsterrorist muss ins Gefängnis

Anders Behring Breivik ist zu 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Damit kommt der Mann, der Norwegen am 22. Juli 2011 mit dem Bombenanschlag von Oslo und einem Massaker auf der Insel erschütterte, wohl nie wieder frei. Das Urteil beschwört nun wieder Bilder herauf, die schwer zu ertragen sind. Bilder unvorstellbarer Brutalität, Bilder eines hämisch grinsenden Angeklagten. Aber auch die Bilder eines Volkes, das sich gemeinsam gegen den Hass wendet und Bilder eines Prozesses, der dem Horror seinen Schrecken nimmt.
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