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Es sind gespenstische Szenen, die sich auf der Krim abspielen.
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(Foto: AP)
Russland hat die ukrainische Halbinsel offenbar besetzt, ohne auch nur eine Kugel abzufeuern.
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(Foto: REUTERS)
Anscheinend russische Soldaten kontrollieren die strategisch wichtigsten Orte in der Region.
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Das ukrainische Militär ist praktisch nicht handlungsfähig, ist vielerorts in den Kasernen eingeschlossen.
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Eine Provokation, die die Ukraine und Russland an den Rand eines Krieges treibt.
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Für Kreml-Chef Wladimir Putin ist die Situation günstig: Die Ukraine befindet sich im Umbruch, die Strukturen entsprechend instabil.
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Erst vor wenigen Tagen hat Arseni Jazenjuk, Vertreter von Timoschenkos Vaterlandspartei, das Amt des Ministerpräsidenten interimistisch übernommen.
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Sein Aufstieg ist verbunden mit dem Aus für Viktor Janukowitsch, der am 22. Februar vom Parlament als Präsident der Ukraine abgesetzt worden ist.
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Putin kann das nicht akzeptieren. Mit Janukowitschs Niederlage droht auch der Einfluss Russlands auf den Nachbarn verloren zu gehen.
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Schließlich waren es die Abkehr von einer Assoziation an die EU und die Hinwendung zu Russland, die zu den Protesten und letztlich zum Fall Janukowitschs führten.
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Doch die Ukraine ist kein einheitliches Territorium. Je weiter östlich man reist, desto mehr Russen, russischsprachige Ukrainer und Russland-Freunde trifft man.
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Auch die Krim ist seit jeher stark russisch geprägt. Die Straße von Kerch, die zwischen Russland und der Ukraine liegt, ist an der engsten Stelle nur wenige Kilometer breit.
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Hier machen Russen Urlaub.
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(Foto: dpa)
Seit dem 18. Jahrhundert ist Sewastopol auf der Krim der Standort der traditionsreichen Schwarzmeerflotte.
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(Foto: imago/ITAR-TASS)
Tausende russische Soldaten sind daher auf der Krim stationiert, ein Abkommen von 1997 regelt die Militärpräsenz.
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(Foto: REUTERS)
In den vergangenen Tagen hat Russland 16.000 zusätzliche Soldaten in ihre Stützpunkte verlegt. Putin hat sich grünes Licht für ein militärisches Eingreifen in der Ukraine geben lassen.
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Doch darüber hinaus verfolgt die Armee offenbar eine Art Guerilla-Besatzung.
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Vermummte Soldaten ohne Abzeichen und Hoheitszeichen sind vor ukrainischen Kasernen aufgezogen.
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Sie belagern Schiffe in den Häfen (im Bild: ukrainische Soldaten) …
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… und blockieren wichtige zivile Einrichtungen auf der Krim.
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Über Nacht und ohne Kriegserklärung ist die Krim faktisch in russische Hände geraten.
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Die neue ukrainische Führung ringt um Fassung und die richtigen Worte.
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Jazenjuk sagte: "Man darf sich so im 21. Jahrhundert nicht verhalten. Mit Panzern, Soldaten und Drohungen erreicht man nichts."
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Er weiß damit den Westen auf seiner Seite. Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama sehen das Völkerrecht gebrochen.
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Obama sagte, Russland befinde sich in der Krim-Frage auf der falschen Seite der Geschichte.
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Nato, EU und UN tagen. Sanktionen stehen im Raum, erste Maßnahmen sind schon getroffen.
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Putin gibt sich unbeeindruckt und zeigt Stärke. Er nimmt eine Militärübung ab. Martialische Bilder, die wohl auch eine Botschaft an den Westen sein sollen.
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Der russische Präsident sieht sein Handeln ebenfalls vom Völkerrecht gedeckt. Russlands Vertreter bei der Uno, Vitali Churkin, präsentiert einen Brief von Janukowitsch, in dem dieser um Hilfe bittet.
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Russland argumentiert zudem: Mit dem Umsturz in der Ukraine sind Russen im Land bedroht.
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Sie zu schützen, sei das Ziel der russischen Aktivitäten.
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Tatsächlich begrüßen viele Bewohner der Krim die russische Okkupation.
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Von einer Bedrohung für die russische Minderheit in der Ukraine können Beobachter allerdings nichts erkennen.
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Die Begründung für den russischen Militärcoup ist reichlich fadenscheinig.
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Die Börsen reagieren heftig. Die Indizes im Westen fallen, …
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… aber auch in Russland drückt die Krim-Krise die Anlegerstimmung.
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(Foto: REUTERS)
Russland schürt die Kriegsangst in der Region und auf der ganzen Welt.
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(Foto: imago/Müller-Stauffenberg)
In zahlreichen Städten, wie hier in Berlin, machen sich die Menschen Sorgen, dass aus dem Krieg ohne Kugeln ein offener Kampf um die Krim wird.
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(Foto: AP)
An dessen Ende könnte stehen: Eine zweite, russlandfreundlichere Ukraine im Osten oder eine Annexion von Gebieten durch Russland. Sicher ist: Beides würde international zu stürmischen Zeiten führen.
Krieg ohne Kugeln Russland greift nach der Krim
Maskierte Soldaten ohne Hoheitsabzeichen kontrollieren die ukrainische Krim. Offiziell hat Russland damit nichts zu tun, doch es ist offensichtlich: Es ist der Kreml, der hier die Befehle gibt - und die Spaltung der Ukraine vorantreibt.
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