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"Großverbrecher des 21. Jahrhunderts" - so nennt der Historiker Karl Schlögel im Buch "Tyrannen" Wladimir Putin.
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Seit Putin vor genau 25 Jahren erstmals zum Präsidenten der Russischen Föderation gewählt wird, …
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… hat er seine Macht stetig ausgebaut, das Land zunehmend ausgebeutet und Propaganda und Personenkult auf immer neue Höhen getrieben.
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Unter seiner Präsidentschaft wird die Opposition immer gnadenloser unterdrückt, ins Gefängnis geworfen oder ermordet - wie der Politiker Alexej Nawalny im Februar 2024 …
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… und die Journalistin Anna Politkowskaja, die ausgerechnet an Putins Geburtstag schon im Jahr 2006 niedergeschossen wurde.
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Auch im Ausland lässt Putin Anschläge verüben. Besonders spektakulär sind jene mit dem Kampfstoff Nowitschok.
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Minderheiten wie Homosexuelle (hier ein Protest gegen die russische Gesetzgebung) oder Andersdenkende werden verfolgt, Medien gleichgeschaltet.
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Putin hat Kriege in Tschetschenien ...
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... und Georgien geführt.
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Er hat ab 2015 in Syrien interveniert und Machthaber Baschar al-Assad durch einen Militäreinsatz im Amt gehalten, bis dieser Ende 2024 gestürzt wurde.
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Er hat separatistische Bewegungen in Georgien und der Republik Moldau (Bild: Transnistrien) unterstützt, ...
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... schließlich auch in der Ukraine (hier ein Pass der selbsternannten "Volksrepublik" Donezk) - und damit alle drei Staaten in eine Dauerkrise gestürzt.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Er hat die Krim annektiert (Bild), den Krieg im Donbass geführt, ...
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... und am 24. Februar 2022 den großangelegten Überfall auf die gesamte Ukraine befohlen.
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In den 25 Jahren nach seinem Machtantritt hat sich Putin Russland untertan gemacht, es militarisiert ...
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... und schließlich auf Kriegswirtschaft umgestellt.
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(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Dabei gibt es bei seinem Amtsantritt Hoffnung, dass der 1952 im sowjetischen Leningrad geborene Putin …
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(Foto: imago/ZUMA Press)
… nach Stationen beim KGB, …
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… der St. Petersburger Stadtverwaltung und …
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… dem Inlandsgeheimdienst FSB …
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... das Land modernisieren könnte.
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Im August 1999 macht Präsident Boris Jelzin ihn zum Ministerpräsidenten. Als Jelzin am 31. Dezember 1999 seinen Rücktritt verkündet, ...
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(Foto: ITAR-TASS/dpa)
... übernimmt Putin als Regierungschef dessen Amtsgeschäfte. Bei der Präsidentschaftswahl am 26. März 2000 wird er schließlich erstmals ins Amt gewählt.
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Putin erhält bereits im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit von 52,94 Prozent der Stimmen - ein Anteil, der seitdem mit jeder Wahl wächst. 2024 sind es 88,5 Prozent.
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Sein Amtsantritt wirkt wie ein Neubeginn nach den für Russland chaotischen 90er Jahren. Putin selbst erklärt damals die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit westlichen Staaten und der Nato (hier spricht er 2001 im Bundestag).
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Doch im Rückblick wird klar, dass der ehemalige KGB-Offizier, der viele Jahre in Dresden stationiert war, den Zerfall der Sowjetunion nie überwunden hat.
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Seit seinem Amtsantritt versucht er rückgängig zu machen, was er als "größte geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts" bezeichnet (hier mit dem letzten sowjetischen Machthaber Michail Gorbatschow).
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Dabei geht es ihm weniger um die Sowjetunion als vielmehr um ein mächtiges Russland, das weltweit Einfluss nimmt und auf Augenhöhe mit anderen Großmächten agiert.
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Die Methoden, die er dabei im Inneren wie nach außen anwendet, sind jene seiner KGB-Zeit: Desinformation und Täuschung, Einschüchterung und Drohung, Gewalt und hybride Kriegsführung.
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Und eine an die Stalin-Zeit erinnernde Propaganda. Dazu gehört ein absurder Personenkult, der Elemente der Popkultur aufnimmt und nicht selten ins Sarkastische kippt.
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(Foto: picture alliance/dpa/POOL)
Doch auch inszenierte Massenveranstaltungen gibt es bei den immer seltener werdenden öffentlichen Auftritten Putins.
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(Foto: picture alliance/AP Photo)
Oft belächelt ist das Image, das er sich selbst gibt: mit machohaften Auftritten als Judoka oder Reiter, …
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(Foto: AP)
… Angler oder Eishockey-Spieler, …
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
… Jäger oder Taucher, …
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(Foto: AP)
… also als harter, kerniger Mann mit vielen Talenten.
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(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
So bodenständig wie Putin tut, ist er aber nicht. Tatsächlich soll er zu den reichsten Menschen der Welt gehören, was der Öffentlichkeit aber geflissentlich verheimlicht wird.
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Zu verdanken hat Putin Aufstieg und Macht den vielfältigen Beziehungen aus früheren Tätigkeiten, sowohl zu Oligarchen und Wirtschaftsführern (hier mit Gazprom-Chef Alexej Miller) ...
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... als auch zu Geheimdienstlern und Militärs (hier mit dem ehemaligen Verteidigungsminister Sergej Schoigu).
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(Foto: picture alliance / Alexander Nemenov/POOL AFP/AP/dpa)
Nicht zuletzt werden seine Verbrechen auch von der russisch-orthodoxen Kirche gedeckt, die den Kreml-Chef tatkräftig unterstützt.
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Dieses System Putin sichert ihm die Macht, so wie er im Gegenzug seine Vasallen an der Macht hält und deren Ausbeutung der russischen Ressourcen zulässt.
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(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Vor allem Erdgas und Erdöl sichern dem Kreml nicht nur finanziellen Handlungsspielraum, …
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… sondern lange auch Einfluss auf die Energieversorgung westlicher Staaten.
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2005 vereinbaren Deutschland und Russland den Bau der Erdgas-Pipeline Nord Stream 1 durch die Ostsee - unter Federführung des damaligen Kanzlers und Putin-Freunds Gerhard Schröder.
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Doch schon 2007 klingt Putin anders. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz wirft er dem Westen vor, die russischen Sicherheitsinteressen zu missachten und kritisiert die NATO-Osterweiterung: 2004 waren die ehemaligen Sowjetrepubliken im Baltikum dem Bündnis beigetreten.
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(Foto: REUTERS)
Gleichzeitig geht Putin daran, die Einflusssphäre Russlands systematisch zu sichern und auszubauen.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Dazu führt er 2008 Krieg gegen Georgien und …
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… mischt sich ab 2015 tatkräftig in den syrischen Bürgerkrieg ein.
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Zwischendurch, 2008 bis 2012, ist Putin aus verfassungsrechtlichen Gründen wieder Ministerpräsident Russlands. Doch hält er die Fäden weiter in der Hand, während Dmitri Medwedew Präsident ist.
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Um dieses Konstrukt nicht wiederholen zu müssen, lässt Putin 2020 die Verfassung ändern. Er kann nun bis 2036 Präsident bleiben - und, wenn er will, sicher auch darüber hinaus.
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Das Zwischenspiel als Ministerpräsident ändert freilich nichts an seinem Kurs: So reagiert er 2013 auf die Euromaidan-Bewegung in der Ukraine, ...
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… indem er die Krimkrise auslöst, die 2014 in der widerrechtlichen Annexion der Halbinsel gipfelt.
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Daneben unterstützt Moskau prorussische Kämpfer in der Ostukraine - und startet den Krieg im Donbass (hier wehen die russische Fahne und die der selbsternannten "Volksrepublik" Donezk in Slaviansk).
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Es ist der endgültige Bruch mit den westlichen Staaten, die Sanktionen gegen Russland verhängen. Deutschland allerdings hält auch dann noch am Bau von Nordstream 2 fest.
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Um den Westen zu spalten und zu schwächen, nutzt Russland hybride Mittel: Cyberangriffe, sogenannte Trolle auf sozialen Netzwerken, die Lenkung von Flüchtlingsströmen nach Westen und die Unterstützung rechter und populistischer Bewegungen (hier mit Marine Le Pen).
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Zudem provoziert er militärisch: mit U-Booten in der Ostsee, der Verletzung der Lufträume anderer Staaten - und Truppenaufmärschen an der Grenze zur Ukraine (Bild vom Januar 2022).
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In Schriften und Reden spricht Putin dem Nachbarland die Staatlichkeit ab, droht mit dessen Auslöschung und lässt am 24. Februar 2022 schließlich auf breiter Front angreifen.
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Bei allen Verbrechen, die Putin in den Jahren zuvor im In- und Ausland zu verantworten hat: Es ist vor allem dieser Angriffskrieg, der für immer mit seiner Person verbunden sein wird: ...
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... von den Luftangriffen auf Kiew und viele andere Städte …
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… über das Leid, dass er über die Zivilbevölkerung bringt (hier im inzwischen besetzten Mariupol) …
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… bis zu den Gräueltaten russischer Soldaten in Butscha (Bild) und vielen anderen Orten.
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(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP)
Wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland erlässt der Internationale Strafgerichtshof im Mai 2023 einen Haftbefehl gegen Putin. Dessen Vollstreckung ist aber nicht abzusehen.
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(Foto: Hannes P. Albert/dpa)
Seit mehr als drei Jahren wütet der von Putin befohlene Angriffskrieg auf die Ukraine. Auch wenn die schnelle Einnahme des Landes gescheitert ist, ...
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... so zeichnet sich doch eins ab: Je länger der Krieg dauert, desto klarer wird, dass Putin zumindest einen Teil seiner Ziele erreichen wird.
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Innenpolitisch sitzt er fest im Sattel - 2024 wird er erneut zum Präsidenten gewählt. Die Opposition ist da längst ausgeschaltet.
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(Foto: picture alliance/dpa/Russian Presidential Press Service/AP)
Das System Putin funktioniert, weil die Umstellung auf Kriegswirtschaft trotz westlicher Sanktionen für Wirtschaftswachstum sorgt.
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(Foto: Sergei Bobylev/Pool Sputnik Krem)
Außenpolitisch kann er sich auf die mehr oder weniger verdeckte Hilfe Chinas verlassen.
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Und auf die Unterstützung alter Bekannter.
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(Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa)
Mit der zweiten Präsidentschaft Donald Trumps winkt zudem die Rückkehr auf die internationale Bühne.
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Beide Staatschefs vereinbaren Gespräche und arbeiten, weitgehend ohne Beteiligung der Ukraine, an einem Plan zur Beendigung der Kampfhandlungen.
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25 Jahre nach seiner ersten Präsidentschaftswahl könnte Putin als faktischer Sieger aus dem Krieg in der Ukraine hervorgehen. Und sich als gestärkter Anführer einer Großmacht präsentieren.
Der Despot im Kreml Putin, der ewige Herrscher Russlands
Vor 25 Jahren wird Wladimir Putin erstmals zum russischen Präsidenten gewählt. Seitdem hat er seine Macht stetig ausgebaut, die Opposition zunehmend unterdrückt oder gleich ganz beseitigt. Doch sein größtes Verbrechen ist der Überfall auf die Ukraine.
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