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Ob Fischstäbchen, …
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… Fertigpizza ...
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… oder eine Torte zum Auftauen: …
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Tiefkühlkost ist heute aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken.
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Rund 47 Kilogramm davon konsumiert jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr, hat das Deutsche Tiefkühlinstitut errechnet - mit steigender Tendenz.
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Als Geburtsstunde der Tiefkühlkost gilt der 6. März 1930.
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Damals wurden in zehn Lebensmittelgeschäften in der Kleinstadt Springfield (im Bild, 1927) im US-Bundesstaat Massachusetts erstmals verpackte Lebensmittel in tiefgekühlter Form verkauft, wie in den Archiven des Lebensmittelkonzerns Unilever zu lesen ist.
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Das Angebot war zu dieser Zeit eher bescheiden.
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Es gab Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch.
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Auf die Idee mit der Tiefkühlung war der US-amerikanische Meeresbiologe Clarence Birdseye wenige Jahre zuvor auf einer Reise in Nordkanada gekommen.
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Dort hatte er erlebt, wie Inuit die Kälte im Winter nutzten, um Fisch und Fleisch lange haltbar zu machen.
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Dazu hängten sie frischen Fang oder die gerade erlegte Beute in den eisigen, bis zu minus 45 Grad Celsius kalten Wind und konnten die so haltbar gemachten Lebensmittel über Monate hinweg konsumieren.
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Birdseye entwickelte die erste Schockgefrieranlage, die es ihm erlaubte, das nachzuahmen, und gab damit den Startschuss für eine bis heute boomende Industrie.
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Sie wurde so erfolgreich, dass US-Präsident Ronald Reagan 1984 den 6. März zum "Frozen Food Day" (Tiefkühlkost-Tag) proklamierte.
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Die Tiefkühlindustrie habe das Leben der Menschen erleichtert und viele bislang nur saisonal angebotene Produkte dauerhaft verfügbar gemacht, lobte der Präsident.
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Bis die Tiefkühlkost auch nach Deutschland kam, dauerte es allerdings noch Jahrzehnte.
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Im Jahr 1955 wurden laut Tiefkühlinstitut auf der Lebensmittelmesse Anuga in Köln erstmals solche Produkte präsentiert.
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Ein Jahr später startete im Rheinland der sogenannte "Köln-Bonner-Truhentest".
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(Foto: ©dti)
In der Region wurden 400 Kühltruhen aufgestellt, ...
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... in denen die Händler ihren Kunden erstmals die ungewohnte Ware anbieten konnten.
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(Foto: ©iglo GmbH)
Der Erfolg kam langsam - aber gewaltig.
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(Foto: ©iglo GmbH)
Lag der Pro-Kopf-Verbrauch 1960 noch bei durchschnittlich 800 Gramm Tiefkühlkost im Jahr, ...
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(Foto: ©iglo GmbH)
... so hat er sich seitdem ...
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... mehr als verhundertfacht.
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(Foto: ©iglo GmbH)
Hatten die Verbraucher anfangs die Wahl zwischen gerade einmal fünf Produkten, ...
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... sind heute rund 17.000 Artikel im Angebot.
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Im Jahr 2019 wurden nach Schätzungen des Tiefkühlinstituts in Deutschland insgesamt fast vier Millionen Tonnen an Tiefkühllebensmitteln konsumiert.
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Etwa die Hälfte wurde über den Lebensmittelhandel verkauft, der Rest wurde an Restaurants und Kantinen geliefert.
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Der Umsatz dürfte rund 15 Milliarden Euro betragen haben.
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Der Trend geht dabei immer mehr weg von tiefgefrorenen Grundprodukten wie Fischfilet oder Gemüse hin zu Fertigprodukten, ...
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... die nur noch im Backofen oder in der Mikrowelle aufgewärmt werden müssen.
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Den größten Zuwachs verzeichnete die Branche in den vergangenen Jahren bei Tiefkühl-Fertiggerichten, Pizzen ...
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... und Backwaren.
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Dabei greifen die Tiefkühlkost-Hersteller Trends im Lebensmittelhandel wie Bio oder Regionalität gerne auf.
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Und als nachhaltig sieht sich die Branche sowieso.
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Eine Studie des Öko-Instituts bescheinigte der Tiefkühlkost bereits 2012, trotz des Energieverbrauchs bei der Kühlung zumindest nicht klimaschädlicher als ihre ungekühlten Vergleichsprodukte zu sein.
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Sie sei gesund, weil die Vitamine beim Schockfrosten erhalten blieben.
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(Foto: ©iglo GmbH)
Außerdem könnten die Produkte bedarfsgerecht portioniert werden, was der Lebensmittelverschwendung entgegenwirke.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Eine bahnbrechende Innovation also, ...
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... die sich bis heute auszahlt. (fzö/dpa)
Siegeszug einer frostigen Idee Tiefkühlkost wird schon 90
Eine Beobachtung in der Arktis inspiriert den Meeresbiologen Clarence Birdseye vor neun Jahrzehnten dazu, Lebensmittel auf spezielle Art schockzufrosten. Seine Idee entwickelt sich zu einer boomenden Industrie - und erobert von Amerika aus die ganze Welt.
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