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Manche nennen ihn Auenarchitekten, andere Ökosystemingenieur: ...
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... Der Biber gestaltet Lebensräume, von denen viele Tiere profitieren: Insekten, Amphibien, Reptilien, Fische, Vögel und Fledermäuse.
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Durch das Anlegen von Dämmen, Kanälen und Burgen sammelt sich Wasser in Senken, in denen Grasfrösche oder Teichmolche laichen.
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Marcus Orlamünder vom NABU Thüringen sagt: "Es kommen Arten zurück in die Landschaft, die dort verschwunden waren, weil es den Biber nicht mehr gab und weil es diese Strukturen nicht mehr gab."
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"In Zeiten eines gigantischen Artenschwundes muss uns so einer eigentlich nur willkommen sein", ergänzt Orlamünder.
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Doch nicht überall ist das Tier willkommen. Der Deutsche Bauernverband bezeichnet ihn als "überschützte" Art. Immer wieder brächen Traktoren in Biberbauten ein.
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Laut Orlamünder überwiegt jedoch der Nutzen, den der Biber für Tiere und Menschen bringt, den Schaden bei Weitem.
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So helfen Biberdämme auch beim dezentralen Hochwasserschutz, indem sie Wasser in kleineren Zuläufen zurückhalten und den Abfluss verzögern.
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In Deutschland gibt es mehrere Tierarten wie den Biber, die das Land und seine Landschaften besonders prägen, von den norddeutschen Deichen …
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… bis hin zu den Almen Bayerns.
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Diese Tiere werden vom Menschen teils gezielt eingesetzt, teils geduldet oder auch gejagt. Ein Streifzug:
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Der Wolf wird als "Regulator im Ökosystem" bezeichnet, er könne die Waldverjüngung fördern, behauptet eine Forschungsarbeit zum Thema.
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Weil er Tiere jagt, die Jungpflanzen verbeißen. Weil er Hirsche, Rehe und Wildschweine im Zaum hält, vor allem kranke und schwache Tiere reißt.
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Andererseits erschwert der Wolf die Weidehaltung. Wo Wölfe leben, müssen Schafe, Ziegen und Kühe durch Zäune oder Hütehunde geschützt werden.
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Diese Barrieren schränken den Bewegungsraum anderer Wildtiere ein, vor allem aber sind sie teuer.
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Eine sich ausbreitende Wolfspopulation könne deshalb zu "Bewirtschaftungsaufgabe auf ökologisch hochwertigen Offenlandflächen" führen, heißt es in einem wissenschaftlichen Artikel zum Thema.
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Im Klartext: Auch Beweidung ist wichtig für Landschaftsschutz und Artenvielfalt. Wo es sich nicht mehr lohnt, Schaf und Co. zu halten, ...
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... drohen Wiesen zu verwildern, gehen manche Lebensräume verloren.
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Schafe repräsentieren den weniger wilden Teil der tierischen Landschaftspflege in Deutschland. Aber sie sind nicht weniger wichtig: Mit ihren Hufen verdichten sie den Boden der Deiche, verhindern Erosion; …
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… ein natürlicher Schutz vor Hochwasser. Auf norddeutschen Deichen leisten Schafe überlebenswichtige Arbeit.
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In schwer zugänglichen Gebieten und an steilen Hängen verhindern sie Verbuschung und bewahren Kulturlandschaften.
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Sie schaffen Lebensräume, die vielen Vogelarten wie dem Star und dem Kiebitz als Nahrungsquelle dienen.
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Zusätzlich tragen Schafe in ihrer Wolle und an ihren Klauen Samen und kleine Tiere von Ort zu Ort.
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Schafe fressen nicht nur Gras, sondern auch Triebe - ähnlich wie Ziegen. So verhindern beide Arten, dass Büsche und Gehölz überhand nehmen.
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Ziegen haben dabei teilweise sogar Vorteile gegenüber den Schafen: Sie decken einen großen Teil ihres Nahrungsbedarfs mit Laub und Rinde.
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Da sie sich mühelos auf die Hinterbeine stellen können, erreichen sie Zweige in bis zu zwei Metern Höhe.
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Notfalls klettern sie auch, um Büsche und Bäume von oben abzufressen.
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Ihr geringes Gewicht schont den Boden und mit ihrer Hilfe lassen sich brachliegende Flächen wieder nutzbar machen oder verwilderte offenhalten - ganz ohne Maschinen.
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Wildtiere übernehmen nicht nur in schwer zugänglichem Gelände, sondern auch in weitläufigen Gebieten landschaftspflegerische Arbeit.
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In Deutschland leben so zum Beispiel viele Wildpferdherden, die als "natürliche Rasenmäher" wirken: von Naturschutzgebieten an der Ostsee ...
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... bis zu ehemaligen Truppenübungsplätzen in Süddeutschland. Die Wildpferde leisten dort ähnliche Dienste wie Schafe und Ziegen, können jedoch großflächiger zum Einsatz kommen.
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Sie sind außerdem besonders zäh, bedürfen wenig Pflege.
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Neben Wildpferden werden zudem immer wieder Heckrinder eingesetzt, um etwa Auen zu erhalten.
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Das Heckrind ist eine Nachzüchtung der in Europa ehemals verbreiteten Auerochsen. Bis zu 3000 der massigen Tiere leben in Deutschland.
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Auch der Wisent war in Europa nahezu ausgestorben, nur wenige Exemplare in Zoos überlebten. Diese wurden gekreuzt und heute leben in Nordrhein-Westfalen und in Brandenburg wieder Herden.
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In Brandenburg sind die Tiere weitläufig eingezäunt und sollen helfen, die Döberitzer Heide zu erhalten.
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Wilde Pferde und Rinder kommen auch bei Renaturierungsprojekten zum Einsatz. Eine Tierart ist hier besonders geeignet: ...
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... Wasserbüffel leisten wertvolle Arbeit bei der Wiedervernässung von Mooren oder der Erhaltung von Sümpfen.
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Die robusten Tiere können ganzjährig weiden und haben keinerlei Probleme mit nassen Böden.
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Mit ihrem Gewicht drücken sie Pflanzen nieder, wodurch Tümpel offen bleiben, die anderen Arten Lebensräume bieten. Gleichzeitig lockern sie die Erde am Ufer auf.
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Von den Salzwiesen Norddeutschlands über ...
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... die niederrheinischen Auen bis zu ...
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... den fränkischen Waldseen - überall pflegen und erhalten Tiere wertvolle Ökosysteme.
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Teilweise stellen sie sie sogar wieder her. Und oft profitiert der Mensch nicht nur indirekt, von stabilisierten Gleichgewichten, renaturierten Landschaften oder festen Deichen. Viele Menschen ...
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... beglückt allein der Anblick der Tiere. (mit dpa)
Biber, Ziege, Wisent Diese Tiere gestalten deutsche Landschaften
Autobahnen, Städte, Brücken: Der Mensch dominiert das Antlitz Deutschlands. Aber auch Tiere prägen Landschaften, helfen nebenbei beim Hochwasserschutz und sorgen für Artenvielfalt. Ein Streifzug durch die Welt der tierischen Landschaftsgestalter - die nicht immer willkommen sind.
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