Befreit von Istanbuler Feuerwehr 13-Jähriger überlebt zehn Tage unter Trümmern
16.02.2023, 10:38 Uhr Artikel anhören
Kurz zuvor befreiten Rettungskräfte in Antakya eine Frau und zwei Kinder aus den Trümmern.
(Foto: picture alliance / AA)
Nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien schwindet die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Für den 13-jährigen Mustafa aus Antakya kommt die Hilfe aber noch rechtzeitig: Nach fast zehn Tagen wird er aus den Trümmern befreit, teilt die Istanbuler Feuerwehr mit.
Knapp zehn Tage nach den schweren Erdbeben ist ein Junge nach Feuerwehr-Angaben aus den Trümmern gerettet worden. Der 13 Jahre alte Mustafa sei nach 228 Stunden in der Stadt Antakya befreit worden, teilten die Istanbuler Einsatzkräfte am Mittwochabend mit. Auf einem Video ist zu sehen, wie Feuerwehrkräfte und Bergarbeiter versuchen, den Jugendlichen anzusprechen, der dann auf einer Trage aus den Trümmern gebracht wird. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Mehr als 35.000 Menschen wurden allein in der Türkei bisher als tot gemeldet. Viele Leute vermissen immer noch Menschen in den Trümmern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versprach am Montag, die Bergungsarbeiten nicht einzustellen, ehe alle darunter Verschütteten geborgen seien.
In den sozialen Medien teilen viele derweil Suchanzeigen in der Hoffnung, ihre Angehörigen in Krankenhäusern wiederzufinden. Mehr als 13.000 bei dem Beben Verletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt, sind aber teilweise nicht identifizierbar, wie ein Krankenhausmitarbeiter in Adana sagte. Vielerorts wurde auch die Infrastruktur zur Krankenversorgung stark beschädigt.
Auch eineinhalb Wochen nach der Erdbebenkatastrophe erschüttern viele weitere Erdstöße die türkisch-syrische Grenzregion. Nach Angaben des türkischen Katastrophenschutzes vom Mittwoch wurden schon mehr als 3800 Nachbeben registriert - 38 mit einer Stärke über 5. "Es gibt sehr intensive Nachbeben. Wir haben es mit einer ungewöhnlichen Situation zu tun", sagte der Chef der Abteilung für Risikoverminderung der Katastrophenschutzbehörde Afad, Orhan Tatar.
Quelle: ntv.de, mbu/dpa