Verdächtiger in München gefasst 14-Jährige wurde im Schlaf erstochen
25.10.2021, 14:50 Uhr
Mit Hochdruck sucht die Polizei in München nach einem Jugendlichen, der eine 14-Jährige erstochen haben soll. Als die Ermittler ihn fassen, trägt er zwei Messer bei sich. Ob eines davon die Tatwaffe ist, wird nun ermittelt. Unterdessen geben die Ermittler weitere Einzelheiten zur Tat bekannt.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die in München getötete 14-Jährige im Schlaf umgebracht wurde. "Wir gehen von einem vorsätzlichen Tötungsdelikt aus und von dem Mordmerkmal der Heimtücke", sagte die Sprecherin der Behörde, Juliane Grotz. "Das Opfer war zur Tatzeit arglos und wehrlos." Es sei davon auszugehen, dass die 14-Jährige bei der Tat geschlafen habe.
Der Staatsanwaltschaft zufolge gibt es hinsichtlich des mutmaßlichen Täters zudem "Hinweise, dass möglicherweise ein psychisches Problem vorliegt". Wie in anderen Fällen werde es auch hier ein psychiatrisches Gutachten geben.
Am heutigen Vormittag entdeckten der Polizei zufolge zwei unbeteiligte Zeuginnen den Verdächtigen im S-Bahnhof Pasing. Sie alarmierten den Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn, der wiederum die Bundespolizei verständigte. Den Beamten gelang es so, den 17-Jährigen in Gewahrsam zu nehmen.
Der verdächtige Jugendliche trug bei seiner Festnahme an einem Münchner S-Bahnhof zwei Messer bei sich, wie die Polizei mitteilte. Allerdings sei noch unklar, ob diese im Zusammenhang mit der Tat vom Sonntagmorgen stehen. Er soll im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden.
Der 17-Jährige war nach Polizeiangaben schon seit einigen Monaten mit der Schülerin befreundet und habe regelmäßig in der Wohnung der Familie übernachtet - so auch in der Tatnacht. Das Mädchen und der Jugendliche seien am Samstagabend zusammen in ihr Zimmer gegangen. Am nächsten Morgen habe die Mutter der 14-Jährigen ihre Tochter dann tot im Bett gefunden. Das Mädchen soll zwischen 4 und 6 Uhr am frühen Morgen getötet worden sein. Eine Wiederbelebung sei erfolglos geblieben, sagte ein Polizeisprecher.
Die Mordkommission hat inzwischen die Ermittlungen übernommen. Zum Motiv wollen sich Polizei und Staatsanwaltschaft bislang nicht äußern. Der Beschuldigte trat bislang strafrechtlich noch nicht in Erscheinung.
Quelle: ntv.de, hny/dpa/AFP