Messerangriff in Nogent 14-Jähriger in Frankreich tötet Schulassistentin
10.06.2025, 20:53 Uhr Artikel anhören
"Die Nation trauert und die Regierung ist mobilisiert, um die Kriminalität zurückzudrängen", sagte Macron.
(Foto: dpa)
Um Messergewalt zu verhindern, führt die Polizei in Frankreich Taschenkontrollen an Schulen durch. Bei einer dieser Kontrollen ersticht ein Jugendlicher in der Kleinstadt Nogent eine Pädagogin. Mehrere hochrangige Politiker zeigen sich nach der Tat betroffen.
Bei einer Taschenkontrolle vor seiner Schule hat ein Jugendlicher in einer nordostfranzösischen Kleinstadt eine Schulbeschäftigte erstochen. "Ein schreckliches Drama ereignete sich heute Morgen in einer Mittelschule in Nogent: Eine Erziehungsassistentin wurde Opfer eines Messerangriffs durch einen Schüler der Einrichtung", teilte Frankreichs Bildungsministerin Élisabeth Borne mit.
Die Präfektur des Départements Haute-Marne erklärte, ein Verdächtiger befinde sich in Untersuchungshaft. Bei ihm handele es sich um einen 14-jährigen Schüler, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Verdächtige habe mehrmals mit einem Messer auf die 31-Jährige eingestochen. Medienberichten zufolge war er vor der Tat nicht polizeilich in Erscheinung getreten.
Die Taschenkontrolle der Polizei hatte zum Ziel, zu verhindern, dass Schüler Messer mit in die Schule bringen. Entsprechende Kontrollen waren im Februar zur Bekämpfung von Messergewalt in und um Schulen angeordnet worden.
Frankreich reagierte erschüttert auf die tödliche Gewalt: "Während sie in Nogent über unsere Kinder wachte, hat eine Erziehungsassistentin ihr Leben verloren, als Opfer eines sinnlosen Ausbruchs von Gewalt", sagte Präsident Emmanuel Macron. "Die Nation trauert und die Regierung ist mobilisiert, um die Kriminalität zurückzudrängen."
Ministerpräsident Francois Bayrou schrieb auf X, die Bedrohung, die von Stichwaffen unter Kindern ausgehe, sei mittlerweile kritisch geworden. "Es liegt an uns, diese weit verbreitete Geißel zum öffentlichen Feind zu erklären." Wie das Innenministerium in Paris mitteilte, wurden alleine zwischen Ende März und Ende Mai bei rund 6000 Taschenkontrollen vor Schulen 186 Messer beschlagnahmt. 32 Schüler wurden in Polizeigewahrsam genommen.
Quelle: ntv.de, lar/dpa/rts