Panorama

Mordfall in Barsingshausen 16-Jährige traf mutmaßlichen Täter zufällig

Am Sonntag entdecken Passanten in Barsinghausen die Leiche eines 16-jährigen Mädchens. Einen Tag später führen Zeugenhinweise die Polizei zu einem 24 Jahre alten Mann. Das Opfer lernte ihn wohl zufällig in der Tatnacht kennen. Nun gibt es einen Haftbefehl.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 16-Jährigen in Barsinghausen bei Hannover haben die Ermittler Haftbefehl gegen einen Verdächtigen erwirkt. "Nach intensiver Prüfung durch Ermittler der heute eingerichteten Mordkommission 'Anna' hat sich der Tatverdacht gegen den Mann erhärtet", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover mit. Der Mann hat die Tat bislang nicht gestanden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte.

"Nach einer Obduktion haben sich keine Hinweise auf einen Sexualdelikt ergeben, todesursächlich war massive Gewalt gegen den Kopf der Jugendlichen", hieß es in der Mitteilung. Zu den Hintergründen der Tat machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Ein Haftrichter ordnete Untersuchungshaft für den verdächtigen Deutsch-Dominikaner an. Zeugen hatten der Polizei Hinweise auf den Mann gegeben.

Der Verdächtige soll die Jugendliche erst in der Tatnacht kennengelernt haben. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand war es eine Zufallsbekanntschaft", sagte Polizeisprecherin Kathrin Pfeiffer. Am Sonntag hatten Spaziergänger die tote Jugendliche an einer Grundschule entdeckt. Die 16-Jährige war zuletzt in der Nacht zum Sonntag gegen ein Uhr am Bahnhof der Kleinstadt in der Region Hannover gesehen worden. Am Montagmittag fassten die Ermittler dann den 24 Jahre alten Verdächtigen, der ebenfalls in Barsinghausen wohnt. Er wurde seitdem mehrfach vernommen.

Anwohner in Angst vor Serientäter

An der Grundschule wurden Blumen und Stofftiere abgelegt. Teenager zündeten Kerzen an, auch ein Foto und ein kleines Büchlein erinnerten an das getötete Mädchen. Nach Medienberichten hatte es zuletzt bei seiner Patentante gewohnt, nur wenige Meter entfernt von der Grundschule.

Im gleichen Wohngebiet war im April die Leiche einer 55-Jährigen gefunden werden. Die tote Frau lag in einem Graben. Damals gab es laut Staatsanwaltschaft Hannover Hinweise auf einen Sexualdelikt. Die Ermittler prüfen jetzt auch, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten gibt. Viele Bewohner der 30.000-Einwohner-Stadt sind beunruhigt, manche Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr allein auf die Straße.

Die Mordkommission hält sich mit Einzelheiten zurück. So teilte sie nicht mit, ob sie davon ausgeht, dass der Fundort des Mädchens auch der Tatort ist. "Zur Auffindesituation sagen wir nichts", betonte die Sprecherin. Nach Medienberichten lag das tote Mädchen blutüberströmt auf einem Grünstreifen.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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