Eigenbau oder Import? 20-Jähriger stirbt bei Böller-Unfall
02.01.2022, 09:09 Uhr
Noch ist unklar, woher die Pyrotechnik stammte, die den Unfall verursacht hat.
(Foto: dpa)
Die Hintergründe sind noch unklar. Fest steht: Beim Zünden eines Böllers stirbt in Thüringen ein junger Mann. Der Vorfall ereignet sich im Saale-Holzland-Kreis. Damit sterben in Deutschland insgesamt zwei Menschen bei Böller-Unfällen in der Silvesternacht.
Bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers ist ein 20-Jähriger in Thüringen tödlich verletzt worden. Der junge Mann habe den Böller gezündet, der dann explodierte, sagte ein Polizeisprecher am Samstagabend auf Anfrage. Der Vorfall habe sich in der Silvesternacht in einem Ort im Saale-Holzland-Kreis ereignet. Die Polizei hatte über die tödliche Explosion zunächst nicht berichtet, um zuvor die Angehörigen über den Tod des 20-Jährigen informieren zu können.
Wie es zu dem tödlichen Unfall kommen konnte, werde noch ermittelt, sagte der Polizeisprecher. Es werde untersucht, ob es sich bei dem Feuerwerkskörper möglicherweise um einen Eigenbau oder einen Import handele. Die Ermittlungen würden von der Kriminalpolizei geführt.
Damit starben in der Silvesternacht zwei Menschen in Deutschland bei Unfällen mit Pyrotechnik. Das Hantieren mit vermutlich selbstgebauten Böllern hatte auch einen Mann in Hennef bei Bonn das Leben gekostet. Der Unfall ereignete sich laut Polizei bei einer privaten Silvesterfeier von zehn Leuten. Kurz nach Mitternacht habe es einen sehr lauten Knall gegeben, zwei Männer hätten schwer verletzt am Boden gelegen. Für einen 37-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, ein 39-Jähriger kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik.
Auch in den Nachbarländern gab es tödliche Unfälle: Ein 23-jähriger Österreicher kam südwestlich von Wien bei der Explosion einer Kugelbombe ums Leben. Bereits am Silvestertag war bei einer Silvesterknallerei ein zwölfjähriger Junge in den Niederlanden ums Leben gekommen. Ein weiterer Junge erlitt unweit von Enschede schwere Verletzungen. Die Kinder hatten nicht selbst mit Feuerwerkskörpern hantiert, sondern zugeschaut, wie ein Mann Magnesiumpulver zur Explosion brachte. Der Mann wurde festgenommen.
Insgesamt war Deutschland wegen der Corona-Pandemie ungewohnt beschaulich ins neue Jahr gestartet. Einige größere Feierlichkeiten gab es bei frühlingshaften Temperaturen aber trotzdem. Zahlreiche Böller waren zu hören und Raketen zu sehen, obwohl in Deutschland vor dem Jahreswechsel kein Feuerwerk verkauft werden durfte, um Rettungsdienste und Krankenhäuser nicht durch Verletzte weiter zu belasten. Einiges stammte mutmaßlich aus illegalen Quellen. Der Verein Deutsche Umwelthilfe sah in einer ersten Einschätzung eine deutlich niedrigere Feinstaubbelastung als in der Zeit vor der Pandemie.
Quelle: ntv.de, mli/dpa