Panorama

Gebäuderisse ignoriert? 22 Menschen sterben bei Hauseinsturz in Marokko

10.12.2025, 17:24 Uhr
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Die Ursache für den Einsturz des Hauses ist noch unklar. (Foto: picture alliance/dpa/XinHua)

In der marokkanischen Millionenmetropole Fes stürzt ein Wohnhaus ein, fast zwei Dutzend Menschen kommen ums Leben. Die Einsatzkräfte vor Ort sind weiterhin im Einsatz, die Zahl der Opfer könnte weiter steigen. Dabei hätte das Unglück womöglich verhindert werden können.

Nach dem Einsturz eines Wohnhauses in Marokko sind mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien auch Kinder, sagte ein Beamter der staatlichen Nachrichtenagentur MAP. 16 weitere Menschen hätten unterschiedlich schwere Verletzungen davongetragen. Die Behörden hätten Ermittlungen eingeleitet.

Das vierstöckige Gebäude in der Stadt Fes, in der acht Familien gewohnt hätten, ist nach Angaben von MAP in der vergangenen Nacht eingestürzt. Die Ursache ist noch unklar. Teils wurde berichtet, dass zwei Häuser eingestürzt seien. Sicherheitskräfte und Zivilschützer suchten in den Trümmern nach Opfern. Die Gegend wurde abgesperrt und die Bewohner umliegender Häuser wurden in Sicherheit gebracht. Die Behörden gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer noch ansteigen könnte.

Berichten staatlicher Medien zufolge gab es seit einiger Zeit Anzeichen von Gebäuderissen, ohne dass wirksame vorbeugende Maßnahmen ergriffen worden seien. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Auf Bildern von der Einsturzstelle waren Rettungskräfte zu sehen, die einen grauen Leichensack zu einem Rettungswagen brachten. Andere Einsatzkräfte versuchten, sich mit Presslufthämmern und Spitzhacken durch die Trümmer zu graben. Auch Bagger kamen zum Einsatz.

Die Millionenmetropole Fes ist nach Casablanca und der Hauptstadt Rabat die drittgrößte Stadt des Landes. Im September kam es in Marokko in mehreren Städten zu Protesten der jungen Generation, die gegen die schlechte öffentliche Versorgung unter anderem bei Gesundheit und Bildung demonstrierten.

Die Infrastruktur in vielen Teilen Marokkos muss dringend erneuert werden. Weil Gebäude veraltet sind und Vorschriften nicht streng durchgesetzt werden, kommt es in dem nordafrikanischen Land häufiger zu tödlichen Einstürzen. Im Jahr 2014 waren drei Gebäude in der westlichen Stadt Casablanca eingestürzt, damals waren 23 Menschen ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa/rts

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