Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:35 Saarland lockert Quarantäneregeln ab sofort +++

Das Saarland lockert die Quarantäne-Regeln für Schulen und Kitas ab sofort. Die Gesundheitsämter sollen nur noch für enge Kontaktpersonen - im direkten Nahfeld des Infizierten - Quarantäne anordnen. Sie können sich nach fünf Tagen per PCR-Test frei testen, Das gelte ab sofort, auch rückwirkend, teilt das Gesundheitsministerium mit.

+++ 22:31 Astrazeneca-Chef gegen dritte Impfung für alle +++
Astrazeneca-Chef Pascal Soriot spricht sich gegen eine dritte Impfung für jedermann in Großbritannien aus. Dies könne unnötig sein und zudem das britische Gesundheitssystem NHS überfordern, sagt er der Zeitung "Telegraph". Soriot kritisierte, dass es noch keine klinischen Beweise gebe, um eine fundierte Entscheidung über Booster-Impfungen treffen zu können.

+++ 22:13 In NRW sollen nur infizierte Kinder in Quarantäne +++
In Nordrhein-Westfalen sollen bei Corona-Infektionen in Schulen und Kitas in der Regel nur noch die erkrankten Kinder selbst in Quarantäne. "Wir schaffen eine Regelung mit Augenmaß, die sowohl die Sicherheit unserer Kinder und Jugendlichen sicherstellt, als auch ihr Recht, am Präsenzunterricht und der Betreuung teilzunehmen", erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Abend. Die notwendigen Erlasse und Verordnungen sollen demnach bis Ende der Woche ausgearbeitet und veröffentlicht werden. Weiter einzuhalten sind aber die geltenden Hygienemaßnahmen wie das regelmäßige Lüften, Testen und Tragen von medizinischen Masken. Nur wenn mehrere Kinder infiziert seien und deshalb von einem erkennbar größeren Ausbruchsgeschehen ausgegangen werden könne, sollen Gesundheitsämter über das einzelne Kind hinaus Anordnungen zur Quarantäne erlassen, hieß es.

+++ 21:50 Industrie: Impfstoffe decken bald weltweiten Bedarf +++
Die Pharmaindustrie geht davon aus, dass es schon bald ausreichend Corona-Impfstoff für alle Menschen weltweit geben wird. Bis spätestens Mitte nächsten Jahres werde die Gesamtproduktion den weltweiten Bedarf übersteigen, erklärte der internationale Pharma-Verband IFPMA. Nach Analysen des Datendienstleisters Airfinity werden bis dahin voraussichtlich 24 Milliarden Dosen Impfstoff produziert worden sein.

+++ 21:25 Scholz will auch nach Corona digitalen Unterricht +++
Schülerinnen und Schüler in Deutschland sollen nach dem Willen von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz auch nach der Pandemie weiter teils digital unterrichtet werden können. "Corona ist ja bald vorbei, und dann sollten wir aber nicht aufhören mit der digitalen Infrastruktur an den Schulen", sagte Scholz am Abend in der ARD-"Wahlarena". "Wir sollten nicht wünschen, dass jetzt eine ganze Woche Digitalunterricht stattfindet - aber wenn mal zwei, drei Stunden digital gemacht werden, wenn man lernt zusammenzuarbeiten zwischen Schülerinnen und Schülern und Lehrern mit digitalen Formaten, dann hilft das ja auch, dass junge Leute gut vorbereitet sind für ein Leben, in dem digitale Kommunikationsmöglichkeiten eine ganz, ganz große Rolle spielen." Scholz äußerte die Erwartung, dass die Milliardenförderung des Bundes für die Schuldigitalisierung im "Digitalpakt Schule" nun auch verstärkt an den Schulen ankommt. Die meisten Mittel seien inzwischen von den Ländern bestellt, so der Finanzminister.

+++ 20:58 Kuba startet mit Impfung von Kindern ab zwei Jahren +++
Kuba hat mit der Impfung von Kindern im Alter zwischen zwei und elf Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Die ersten Kinder dieser Altersgruppe seien im Kindergarten "Amiguitos del Granma" in Cienfuegos im Zentrum der Karibikinsel mit dem in Kuba entwickelten Impfstoff Soberana 02 geimpft worden, teilten die örtliche Gemeindevertretung und das staatliche Pharmaunternehmen BioCubaFarma mit. Erst Ende vergangener Woche hatte das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) dem Impfstoff Soberana 02 eine Notfallzulassung für Kinder ab zwei Jahren erteilt. Kuba verfügt über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen. Im Juli war mit Abdala der erste in Lateinamerika entwickelte Corona-Impfstoff in Kuba zugelassen worden. Die Studienergebnisse zu den kubanischen Corona-Impfstoffen wurden allerdings bislang nicht unabhängig geprüft.

+++ 20:06 Bundesländer melden 8931 neue Fälle +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 4.021.374 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 8931 neue Fälle hinzu. Das sind 1116 Fälle mehr bzw. 14,3 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Am Dienstag, den 31. August, hatten die Länder 7815 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 39 auf 92.412. Das ist ein deutlicher Rückgang im Wochenvergleich. Am Dienstag vergangener Woche hatten die Bundesländer insgesamt 59 Verstorbene gemeldet. Als aktuell infiziert gelten rund 148.081 Personen. Damit geht die Zahl der aktiven Infektionen den zweiten Tag in Folge zurück. Am Sonntag lag die Zahl noch bei rund 150.200.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,97 angegeben (Vortag: 1,01). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1348 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 699 davon werden beatmet. Rund 4094 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

+++ 19:27 Lauterbach warnt Geimpfte vor freiwilliger Infektion +++
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vollständig gegen Corona geimpfte Personen davor gewarnt, sich mit dem Virus zu infizieren, um den Immunschutz zu erhöhen. "Es ist richtig, dass eine Corona-Infektion nach einer doppelten Impfung die Immunität abrundet", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aber ich würde niemandem empfehlen, sich freiwillig zu infizieren oder eine Ansteckung auch nur zu riskieren." Denn auch vollständig Geimpfte könnten mit schweren Verläufen ins Krankenhaus kommen. "Außerdem gibt es das Risiko von Long Covid auch bei Geimpften", sagte Lauterbach weiter. "Und drittens vergrößert eine solche Praxis die Gefahr für alle Ungeimpften auf eine riskante Art und Weise."

+++ 18:51 Spahn lobt 2G-Option in Hamburg +++
Zur Diskussion über 2G (geimpfte und genesene Personen) und 3G-Regeln (geimpfte, genesene, getestete Personen) sagte Spahn bei "RTL Direkt", dass 2G einen zusätzlichen Schutz darstelle: "Wenn nur Geimpfte anwesend sind, multipliziert sich der gegenseitige Schutz gewissermaßen und das Risiko verringert sich enorm." Deshalb sei es "nicht unklug", wie Hamburg das mache: "Grundsätzlich gilt 3G, aber wer 2G macht kann mehr Menschen zum Beispiel ins Kino oder Restaurant lassen." Schließlich habe jeder über 12 Jahre in Deutschland die Möglichkeit, sich impfen zu lassen.

+++ 18:26 Bundesregierung plant "Impfaktionswoche" +++
Die Bundesregierung ruft in der kommenden Woche zu einer "Impfaktionswoche" gemeinsam mit zahlreichen Verbänden und Organisationen auf. Das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der Sendung "RTL Direkt". Für die Impfaktionswoche sei der Bund auf zahlreiche Verbände zugegangen, von Ärzteverbänden über Richtervereinigung bis zu den Sportverbänden. Ziel sei, "dass wir einen gemeinsamen Ruck für viele Impfungen in Deutschland bekommen - Sportplatz, Kirchplatz, Arbeitsplatz, Spielplatz, wo immer sich eine einfache Gelegenheit ergibt". Er wundere sich selber immer wieder, so Spahn, wie viele Menschen noch nicht geimpft seien, obwohl sie mit der Impfung kein Problem hätten: "Denen wollen wir eine einfache Gelegenheit geben."

+++ 18:02 Wiederbelebung im Seniorenheim: Probleme wegen Drittimpfung? +++
Drei Tage nach einer Auffrischungsimpfung in einer Pflegeeinrichtung in Oberhausen mussten in der vergangenen Woche bei drei Bewohnern Wiederbelebungsmaßnahmen vorgenommen werden. Eine der drei Personen sei gestorben, die beiden anderen befänden sich in einem stabilen Zustand, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Die verstorbene Person sei zuvor bereits palliativ betreut worden. Ob es in den drei Fällen einen Zusammenhang mit der Impfung gibt, ist offen. Insgesamt seien 90 Bewohner geimpft worden. Zuvor hatte der Westdeutsche Rundfunk über den Fall berichtet. Die Fälle seien dem Landesgesundheitsministerium und der Arzneimittelaufsichtsbehörde, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), gemeldet worden, sagte der Sprecher weiter. Er ging davon aus, dass jetzt untersucht wird, ob die Notwendigkeit von Wiederbelebungsmaßnahmen bei den drei Bewohnern mit der Impfung zusammenhängt.

+++ 17:40 Schweden will die meisten Beschränkungen aufheben +++
Nach Dänemark will auch Schweden seine Corona-Beschränkungen weitestgehend aufheben. Sozialministerin Lena Hallengren sagte, dass die Personenbegrenzungen bei öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten und Fußballspielen und bei privaten Feiern am 29. September aufgehoben würden. Auch die Empfehlung, von zu Hause aus zu arbeiten, werde zurückgenommen. "Dank einer erfolgreichen Impfkampagne sind wir im Umgang mit der Pandemie weit gekommen", sagte die Ministerin. Die schwedische Gesellschaft befinde sich in einer besseren Situation. Nun seien es hauptsächlich ungeimpfte Menschen, die krank würden und im Krankenhaus behandelt werden müssten. Am Dienstag lagen 57 Patienten wegen einer Covid-19-Infektion auf einer Intensivstation. In Schweden haben inzwischen rund 82 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren eine Impfdosis und 70 Prozent zwei Dosen bekommen.

+++ 17:20 Müller: Möglichkeiten der Politik beim Impfen sind "ausgereizt" +++
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hält die Möglichkeiten der Politik, bei den Corona-Impfungen noch nennenswerte Fortschritte zu erzielen, allmählich für erschöpft. "Wir haben sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet", sagte der SPD-Politiker und verwies auf Brief-, TV-, Radio- oder Social Media-Kampagnen ebenso wie auf niedrigschwellige Angebote in Einkaufszentren, auf Parkplätzen oder in Clubs. Doch alles laufe zäh und langsam. "Minimalste Schritte kommen wir nur voran", so Müller. "Ich komme jetzt an einen Punkt, wo ich denke, vielleicht haben wir das, was wir machen können als Politik, auch ausgereizt." Müller schließt daraus: "Ich glaube, wir brauchen dringend Bündnispartner jetzt, Bündnispartner, die noch mal mehr Menschen oder andere Menschen erreichen als wir." Als Beispiele nannte er Gastronomen, Hotels, Theater, Sportarena, Kino - überall dort könne auf die Bedeutung des Themas Impfen hingewiesen werden.

+++ 16:50 Rheinland-Pfalz führt 2G-Plus-Regelung ein +++
Rheinland-Pfalz führt ab Sonntag eine sogenannte 2G-Plus-Regelung mit Einschränkungen für Ungeimpfte ein. "Für Geimpfte und Genesene bleibt es bei einem sehr großen Stück Normalität", erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer von der SPD. Für diese Gruppen sollen unbegrenzte Treffen möglich sein. Dazu könne ein gewisses Kontingent an getesteten Ungeimpften kommen. Statt Inzidenzschwellen sollen laut der neuen Verordnung die Intensivbettenauslastung und die Hospitalisierungstendenz Kriterien für weitere Schutzmaßnahmen sein. Einen weiteren Lockdown werde es nicht geben, erklärte Dreyer. Stattdessen soll bei steigenden Zahlen der Zutritt von Ungeimpften zu Veranstaltungen jeglicher Art und der Gastronomie schrittweise reduziert werden. Laut Verordnung gibt es ab Sonntag drei neue Warnstufen, die sich aus der Sieben-Tage-Inzidenz, dem Sieben-Tage-Hospitalisierungswert und dem Anteil der mit Covid-19-Erkrankungen belegten Intensivbetten zusammensetzen.

+++ 16:35 Studie: Biontech-Impfung schützt Schwangere gut vor Corona-Infektion +++
Der Biontech-Impfstoff schützt auch Schwangere gut vor einer Corona-Infektion und vor einer Einweisung ins Krankenhaus. Die Wirksamkeit sei in etwa vergleichbar mit der in der Allgemeinbevölkerung, berichten Forschende aus Israel und den USA im Fachmagazin "Nature Medicine". Sie hatten Daten von mehr als 21.000 geimpften und nicht-geimpften Schwangeren aus Israel ausgewertet. Das Team um Noa Dagan vom Clalit Research Institute in Tel Aviv hatte das Infektionsrisiko bei 10.861 geimpften Schwangeren ab 16 Jahren mit dem von gleich vielen ungeimpften Schwangeren verglichen, die sich in zahlreichen Faktoren ähnelten, etwa Alter, Schwangerschaftsstadium, Herkunft und Wohnort. In der Nachbeobachtungszeit traten 131 Infektionen in der Gruppe der geimpften und 235 in der Gruppe der ungeimpften Schwangeren auf. Mit Blick auf eine Ansteckung habe die Impfung nach der zweiten Dosis eine Wirksamkeit von 96 Prozent, schreiben die Wissenschaftler.

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+++ 15:52 Arbeitgeber dürfen Impfstatus in bestimmten Bereichen abfragen +++
Der Arbeitgeber darf in Kitas, Schulen und Pflegeheimen für die Zeit der Krise Beschäftige fragen, ob sie geimpft sind. Der Status kann über die Art und Weise der Beschäftigung entscheiden, heißt es in einer vom Bundestag beschlossenen Änderung des Infektionsschutzgesetztes. Auch bei einer möglichen Genesung besteht demzufolge eine Auskunftspflicht. "Die Regelung gilt nur bei einer vom Bundestag festgestellten epidemischen Lage von nationaler Tragweite." Zuvor war die Abfrage des Impf- und Immunstatus etwa in Krankenhäusern und Arztpraxen erlaubt. Der Bundesrat muss der Neuregelung noch am Freitag zustimmen.

+++ 15:34 Bundestag legt Hospitalisierungsrate als neuen Richtwert fest +++
Die sogenannte Hospitalisierungsrate, also die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken, soll künftig die wesentliche Messlatte zur Beurteilung der Pandemielage sein. Das sieht eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor, die der Bundestag beschlossen hat. Dies soll die bisherige Orientierung an den Infektionszahlen ablösen, die angesichts der Impfungen nicht mehr als so aussagekräftig gelten. Berücksichtigt werden sollen aber auch "weitere Indikatoren". Genannt werden die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, verfügbare Intensivkapazitäten und die Zahl der Geimpften. Die Länder sollen dann jeweils festlegen können, wo kritische Schwellen liegen, ab denen weitergehende Alltagsbeschränkungen greifen.

+++ 15:10 FDP lehnt Änderungen im Infektionsschutzgesetz ab +++
Die FDP will den Änderungen im Infektionsschutzgesetz im Bundestag nicht zustimmen. Das sagt Vize-Parteichef Wolfgang Kubicki. Die massiven Eingriffe in Grundrechte seien angesichts der Impffortschritte nicht mehr zu rechtfertigen. Die Regierung müsse aufhören, Ungeimpfte auszuschließen und die Gesellschaft zu spalten. Corona-Tests müssten zudem weiterhin für alle kostenlos bleiben. Auch die Grünen kündigen an, die Änderungen im Infektionsschutzgesetz nicht mitzutragen.

+++ 14:48 Lauterbach fordert Ende der Quarantäne-Regeln für Schulen +++
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert weitergehende Schritte bei den Quarantäne-Regeln für Schulen: "Die Quarantäne-Regel, die die Gesundheitsminister am Montag vereinbart haben, ist ein Fortschritt gegenüber der aktuellen Lage, wo manchmal ganze Klassen 14 Tage in Quarantäne müssen. Jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Besser wäre es, wenn nur das infizierte Kind in Quarantäne geht und alle anderen morgens in der Schule fünf Tage lang getestet werden", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". "Das bringt maximale Sicherheit bei minimaler Quarantäne. Es darf nicht wieder einen Winter mit viel Homeschooling geben."

+++ 14:20 Schleswig-Holstein schafft Maskenpflicht bei Gelten der 3G-Regel ab +++
Schleswig-Holstein will die Maskenpflicht bei Veranstaltungen, beim Sport und in der Gastronomie abschaffen. Dort greift das sogenannte 3G-Prinzip, wonach nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang erhalten. "Überall da, wo 3G in Schleswig-Holstein eingehalten werden kann, gelten in Zukunft keinerlei Beschränkungen mehr", sagte Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU. Die Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP will damit zum 20. September einen klaren Kurswechsel vollziehen. Sie setzt künftig auf die sogenannte 3G-Regel. Den Plänen zufolge gibt es dann bei Veranstaltungen, im Kino, beim Sport oder in der Gastronomie keine Kapazitätsbeschränkungen mehr. Überall dort, wo die 3G-Regel nicht praktikabel sei wie im Einzelhandel oder im öffentlichen Nahverkehr bleibe es bei den bestehenden Regeln, sagte Günther.

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+++ 13:59 Nur eine von mehr als 10.000 Kitas in Bayern komplett geschlossen +++
Bayernweit ist derzeit wegen der Corona-Pandemie nur eine einzige Kindertagesstätte komplett geschlossen. "Wir haben im Moment bei 10.200 Kitas in Bayern 45 Einrichtungen, die von einer Schließung betroffen sind. Nur eine einzige ist vollständig geschlossen, alle anderen haben nur Gruppen, die in Quarantäne geschickt wurden", sagt Familienministerin Carolina Trautner. Trautner betont, dass die Quarantäneregeln wie in den Schulen gelockert würden. Auch hier solle pauschal keine ganze Gruppe mehr in Quarantäne geschickt werden, wenn eine Person positiv getestet wurde. Die Gesundheitsämter würden dann zunächst eine individuelle Risikobewertung durchführen, welche Faktoren wie die Belüftungssituation, die Räumlichkeiten, das Betreuungskonzept berücksichtigten. Zudem werde geschaut, ob enge Kontaktpersonen definiert werden könnten. Nach dem fünften Tag könnten sich die Verdachtsfälle dann wieder freitesten, sagt Trautner. Beschäftigte, die vollständig geimpft seien, müssten nicht in Quarantäne. Kinder, die nicht getestet werden sollen, müssten 14 Tage in Quarantäne bleiben.

+++ 13:38 Gerichtsurteil: Sinovac-Geimpfte aus Iran darf nicht einreisen +++
Das Berliner Verwaltungsgericht bestätigt Einreisebeschränkungen für Nicht-EU-Bürger trotz vollständiger Impfung mit dem chinesischen Corona-Impfstoff Sinovac. Der Eilantrag einer iranischen Staatsangehörigen und ihrer Familie wurde am Freitag zurückgewiesen, wie das Gericht mitteilt. Den vom Bundesinnenministerium (BMI) erlassenen Einreisebeschränkungen zufolge werden an deutschen Schengen-Außengrenzen Nicht-EU-Bürger - sogenannte Drittstaatenangehörige - zurückgewiesen, wenn kein dringender Einreisegrund wie etwa ein Besuch bei der sogenannten Kernfamilie vorliegt. Etwas anderes gilt im Fall vollständigen Impfschutzes durch einen auf der Webseite des Paul-Ehrlich-Instituts gelisteten Impfstoff. Hiergegen wandten sich die in Teheran lebende Frau sowie ihre in Deutschland lebende Tochter und Enkelkinder mit einem Eilantrag.

+++ 13:20 Zahl freier Intensivbetten sinkt deutlich +++
Die Zahl der Corona-Patienten, die auf Intensivstationen liegen, steigt weiter. Ebenso wächst die Zahl der Patienten, die beatmet werden müssen. Parallel sinkt die Zahl freier Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern.

Aktuell werden 1348 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Das sind 25 mehr als am Vortag. 699 von ihnen müssen zudem beatmet werden. Am Vortag waren es 33 weniger.

+++ 13:01 Thüringen will Studierenden bei Lernrückständen helfen +++
Thüringen will Studierenden unter die Arme greifen, die wegen der Corona-Pandemie Lernrückstände haben. Mit rund zwei Millionen Euro vom Freistaat sollen Hochschulen zusätzliche Tutorien, Brückenkurse, Mentorenprogramme und andere Unterstützungsangebote anbieten können. Ein entsprechendes Programm kündigt Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee im Rahmen der Landeswissenschaftskonferenz in Jena an. "Flankieren wollen wir dies durch eine Ausweitung der psychosozialen Beratung für Studierende für mindestens zwei Jahre", sagt er weiter. Tiefensee bekräftigt, dass das kommende Semester möglichst in Präsenz stattfinden soll. "In Thüringen halten wir ein viertes digitales Semester vor allem für Studierende nicht für zumutbar."

+++ 12:46 Nächtliches Versammlungsverbot auf Mallorca aufgehoben +++
Das Nachtleben auf Mallorca nimmt langsam wieder Fahrt auf. Ab sofort ist das nächtliche Versammlungsverbot aufgehoben. "Endlich", sagt die Ballermann-Sängerin Isabel Buder-Gülck und hofft, dass man auf der Insel nun bald auch wieder in Diskotheken, Clubs und Bars tanzen darf. Um Urlauber und partywütige Einheimische von Trinkgelagen abzuhalten, hatte die Balearen-Regierung Ende Juli beschlossen, dass sich nachts sowohl auf der Straße als auch in Privaträumen nur noch Leute treffen dürfen, die sowieso zusammen wohnen. Zuletzt galt die Maßnahme von 2.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Die Lockerungen bedeuten aber nicht, dass Partys auf Mallorca nun schon uneingeschränkt möglich wären. Die Tanzflächen in Bars, Diskotheken und Clubs sind weiter geschlossen. In den Lokalen wird pingelig darauf geachtet, dass die Gäste auch ja sitzen bleiben und sich an die Vorschriften halten.

+++ 12:34 Kurz verspricht: Kein Lockdown mehr für Geimpfte +++
Für Geimpfte soll es in Österreich definitiv keinen Corona-Lockdown mehr geben. Dies kündigt Bundeskanzler Sebastian Kurz an. Zudem solle nicht mehr die Sieben-Tage-Inzidenz der Maßstab für etwaige Einschränkungen sein. Vielmehr solle die Bettenbelegung auf den Intensivstationen der neue Leitindex für Entscheidungen werden. "Es wird sicherlich keine Lockdowns mehr geben für geimpfte Menschen", sagt Kurz. Er wolle so wenig Freiheitsbeschränkungen wie möglich. Dies bedeute für ihn, "dass die Zeit der Lockdowns vorbei sein muss". Einschränkungen solle es wenn nötig nur noch für Ungeimpfte geben - und zwar dann, wenn eine Überlastung der Krankenhäuser drohe. "Bevor ein Bereich ganz geschlossen wird, ist mir lieber, er bleibt für Geimpfte offen", so Kurz.

+++ 12:22 Quote positiver Tests steigt auf 9,11 Prozent +++
Der Laborverband ALM hat neue Testzahlen für die Kalenderwoche 35 vom 29. August bis 5. September veröffentlicht. Sie bestätigen den Trend bei den Fallzahlen. Es geht weiter aufwärts, aber nicht mehr so stark wie noch Ende Juli/Anfang August. Von 833.546 durchgeführten PCR-Tests fielen 9,11 % positiv aus (in absoluten Zahlen 75.930). Vergangene Woche gab es eine Positivquote von 8,65 %. In der Kalenderwoche 34 enthielten von 748.019 untersuchten Proben 64.670 einen Virusnachweis. Wir sehen also nur einen leichten Anstieg beim Anteil der positiven Ergebnisse, obwohl offensichtlich wieder mehr getestet wird.

+++ 12:04 Thüringen und Impfpflicht: Bei Masern top, bei Corona flop +++
Die vor gut eineinhalb Jahren eingeführte Masern-Impfpflicht an Schulen und Kindergärten wurde vorher heiß diskutiert. Doch die Neuregelung hat in Thüringen nach Einschätzung der Bildungsgewerkschaft GEW bislang nicht zu größeren Konflikten geführt. Zwar sei der Aufwand zunächst recht groß gewesen. Doch inzwischen seien Prüfungen, ob auch wirklich alle gegen Masern geimpft seien, vielerorts abgeschlossen, sagt GEW-Landesvorsitzende Kathrin Vitzthum. Das seit März 2020 bundesweit geltende Masernschutzgesetz sieht für Kindergarten- und Schulkinder einen verpflichtenden Impfschutz gegen Masern vor. Ohne diesen Impfschutz dürfen Kinder nicht betreut werden. Ungeimpfte Schüler dürfen wegen der allgemeinen Schulpflicht zwar nicht vom Unterricht ausgeschlossen werden, ihnen oder ihren Eltern droht aber ein Bußgeld von bis zu 2500 Euro. Dass die positiven Erfahrungen mit der Masern-Impfpflicht auch ein Argument für die Einführung einer Corona-Impfpflicht zumindest im Kindergarten- und Schulbereich sein könnte, wird eher skeptisch gesehen. Bildungsminister Helmut Holter sagt, er wolle "ausdrücklich betonen, dass eine Impfpflicht gegen Corona, was Schulen angeht, nicht zur Debatte steht". Anders als bei den Corona-Impfungen sei es in den Köpfen vieler Menschen "noch drin, dass man sich gegen Masern impfen lässt", sagt Landeselternsprecherin Juliane Worgt. Die Einführung einer Corona-Impfpflicht an den Kindergärten könne sie sich nicht vorstellen.

+++ 11:40 NGO-Netzwerk fordert wegen Impfstoffversorgung Verschiebung von Klimakonferenz +++
Wegen der unzureichenden Versorgung von ärmeren Ländern mit Corona-Impfstoff fordert ein Netzwerk aus rund 1500 Organisationen eine Verschiebung der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Knapp zwei Monate vor der geplanten Konferenz sei "offenkundig, dass eine sichere, inklusive und gerechte Klimakonferenz unmöglich ist", erklärt das Climate Action Network (CAN), dem rund 1500 Organisationen, darunter Greenpeace, WWF und Oxfam, angehören. Dies liege am "Scheitern, Tausenden Menschen in armen Ländern Zugang zu Impfstoffen zu verschaffen". Ursprünglich sollte die UN-Klimakonferenz bereits im November 2020 stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die sogenannte COP26 aber um ein Jahr verschoben. Sie ist nun vom 31. Oktober bis zum 12. November in der schottischen Stadt geplant.

+++ 11:18 Kaum Fortschritte bei Impfkampagne - Jugendliche sind Hoffnungsschimmer +++
Die Bevölkerung im impffähigen Alter ist zu 69,1 Prozent vollständig geimpft. Unter Jugendlichen entwickelt sich die Impfkampagne zuletzt erfolgreich. Obwohl sie erst seit wenigen Monaten geimpft werden können, hat mehr als jeder Dritte Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren mindestens eine Impfung erhalten (34,5%, Vortag: 34,2%).

Beim Blick auf die Gesamtbevölkerung zeigt sich, dass noch mehr als ein Drittel (34,1%) der Menschen gänzlich ungeimpft ist. Fast 55 Millionen Menschen in Deutschland haben eine Covid-19-Impfung erhalten. Das entspricht 65,9% der Gesamtbevölkerung. Die allermeisten sind auch schon fertig geimpft (51 Millionen = 61,4 %). Nur ein kleiner Teil wartet noch auf den zweiten Schuss.

Es gibt weiterhin starke Unterschiede bei den Impfkampagnen der Bundesländer. Während in Bremen mittlerweile 71,5 Prozent aller Menschen vollständig geimpft sind, gilt dies in Sachsen lediglich für 52,6 Prozent. Sehr erfolgreich sind zudem das Saarland mit 67,9 Prozent und Schleswig-Holstein mit 65,5 Prozent vollständig Geimpften.

Die Impfkampagne macht kaum noch Fortschritte. Die Impfquote wird vermutlich keine großen Sprünge mehr machen. Wer jetzt noch ungeimpft ist, wird in den kommenden Monaten und Jahren mit großer Sicherheit durch eine Infektion (teil)immunisiert.

+++ 10:53 Mehr als 40 Millionen Infektionen in den USA seit Pandemiebeginn +++
Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA auf mehr als 40 Millionen gestiegen. Bislang wurden 40.018.326 Fälle registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) hervorgeht. Damit liegen die USA in absoluten Zahlen weltweit an erster Stelle vor Indien und Brasilien. Rund 649.000 Menschen starben laut JHU bisher in den Vereinigten Staaten in Zusammenhang mit dem Virus. Im Durchschnitt der vergangenen Woche infizierten sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC landesweit pro Tag etwa 150.000 Bürger in den USA mit Sars-CoV-2.

+++ 10:36 Kultusminister Niedersachsen: "Möglichst viel Präsenzunterricht und Normalität" +++
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens sieht die neuen bundesweiten Quarantäne-Richtlinien für die Schulen positiv. Nach dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz werden bei einem Corona-Infektionsfall nicht mehr ganze Klassen, sondern nur enge Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt. "Die Gesundheitsämter werden dabei auch in Zukunft einen Ermessensspielraum haben, aber es ist ganz wichtig, dass Kinder und ihre Eltern hier nun mit Blick auf den Herbst und Winter mehr Klarheit und ein Stück weit Planungssicherheit haben", sagte die SPD-Politikerin. Der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne hält die neuen Regeln für einen wichtigen Beitrag zu "möglichst viel Präsenzunterricht und Normalität in den Schulen". Geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler bekommen den Plänen zufolge grundsätzlich keine Quarantäne verordnet.

+++ 10:10 Corona-Experte: Intensivstationen bis 2022 belastet +++
Der Corona-Experte Clemens Wendtner rechnet damit, dass die Pandemie die Intensivstationen bis weit in das nächste Jahr hinein belasten wird. "Aus ärztlicher und wissenschaftlicher Sicht muss man ganz klar erkennen, dass wir weit davon entfernt sind, den Sieg über Corona verkünden zu können", sagt der Infektiologe der "Augsburger Allgemeinen". "Die Pandemie mit einer deutlichen Belastung der Krankenhäuser wird sich meiner Einschätzung nach über die erste Hälfte des Jahres 2022 erstrecken." Hauptproblem sei die derzeit kaum steigende Impfquote, sagt der Chefarzt der München Klinik Schwabing. "Wenn sich hier nichts signifikant in den nächsten Wochen ändert, müssen wir davon ausgehen, dass die vierte Welle jetzt im Herbst noch massiv ansteigen wird und wir wieder viele Covid-Patientinnen und Covid-Patienten in den Kliniken und nicht zuletzt auf den Intensivstationen versorgen müssen."

+++ 09:41 61 Prozent der Deutschen glauben: Geldzahlung fördert Impfwillen +++
Geldzahlungen oder Gutscheine könnten nach Ansicht von fast zwei Dritteln der Deutschen die lahmende Impfkampagne ankurbeln. Laut einer Yougov-Umfrage für den Lotterievermittler Lotto24 sind 61 Prozent der Befragten überzeugt, dass Geld oder Gratisleistungen dabei helfen können, Menschen für eine Corona-Impfung zu gewinnen. Mit 24 Prozent hält demnach ein Viertel bis zu 25 Euro für ausreichend, ein Fünftel oder 19 Prozent bis zu 50 Euro. Neun Prozent der Befragten und damit fast jeder Zehnte fände aber auch mehr als 500 Euro "angemessen", wie Lotto24 weiter mitteilt. Ebenfalls etwa zehn Prozent gaben demnach an, dass sie sich mangels eines konkreten persönlichen Anreizes selbst noch nicht hätten impfen lassen. Insgesamt waren allerdings 75 Prozent der Befragten schon geimpft. Weitere 14 Prozent lehnten eine Corona-Schutzimpfung ab. Sozialer Druck spielte laut Befragung nur für etwa jeden zehnten Geimpften eine Rolle bei der Entscheidung.

+++ 09:24 Preprint von Streeck: Belüftung spielte bei Superspreader- Event in Gangelt wichtige Rolle +++
Bei der Verbreitung des Coronavirus auf der sogenannten Kappensitzung in Gangelt am 15. Februar 2020 spielte die Belüftung eine wichtige Rolle. Das geht aus einer jetzt als Vorveröffentlichung (Preprint) publizierten Studie des Bonner Virologen Hendrik Streeck und anderer Wissenschaftler hervor. "Die Studie zeigt deutlich, wie wichtig eine gute Belüftung mit Frischluft und Filteranlagen sind", sagt Streeck. Die Forscher haben über Monate hinweg 411 der insgesamt etwa 450 Teilnehmer der Karnevalssitzung befragt. Die Sitzung hatte sich als Superspreader-Event herausgestellt. Fast die Hälfte der Teilnehmer - 46 Prozent - infizierte sich mit dem Virus. Von Gangelt aus hatte sich das Virus in den darauffolgenden Wochen im ganzen Kreis Heinsberg verbreitet. Dadurch kam es in der Region an der niederländischen Grenze zum ersten großen Corona-Ausbruch in Deutschland.

+++ 09:06 Vietnamese muss wegen Verstoßes gegen Quarantäne-Anordnung fünf Jahre in Haft +++
Ein Gericht in Vietnam hat einen Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er andere mit dem Coronavirus infiziert hatte. Wie das Gericht in der südlichen Provinz Ca Mau auf seiner Internetseite mitteilt, war der 28-Jährige im Juli aus Ho-Chi-Minh-Stadt, einem der Infektions-Hotspots in Vietnam, in seine Heimatprovinz Ca Mau gereist und hatte gegen eine Quarantäne-Anordnung verstoßen. Weil er sich nicht 21 Tage lang zu Hause isolierte, steckte er nach Angaben des Gerichts "viele" andere Menschen mit dem Coronavirus an, von denen einer starb. Laut Berichten der vietnamesischen Staatsmedien gehen acht Infektionen auf den Angeklagten zurück. Verurteilt wurde er nun wegen der Verbreitung einer "gefährlichen Infektionskrankheit".

+++ 08:41 Zahl ausländischer Touristen in Niedersachsen bricht 2020 ein +++
In der Corona-Pandemie sind im vergangenen Jahr deutlich weniger ausländische Touristen nach Niedersachsen gekommen. Wie aus Daten des Statistischen Landesamtes hervorgeht, brach die Zahl der Gästeankünfte und der Übernachtungen im Vergleich zu 2019 um mehr als die Hälfte ein. Demnach kamen zuletzt 594.000 Gäste aus dem Ausland nach Niedersachsen - das entspricht einem Rückgang von 63,2 Prozent. 1,78 Millionen Übernachtungen wurden von den ausländischen Touristen gebucht. Das waren 55,5 Prozent weniger als noch 2019. Allerdings blieben die Touristen etwas länger. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer legte um einen halben Tag zu auf 3,0.

+++ 08:02 Deutlich mehr Infektionen unter Nichtgeimpften als unter Geimpften in MV +++
Die Zahl der sogenannten Impfdurchbrüche, bei denen sich trotz vollständiger Impfung Menschen mit dem Coronavirus infizieren, steigt in Mecklenburg-Vorpommern an, bleibt gemessen an der Zahl der Geimpften aber gering. Laut den Daten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus), wurden im Juli 43 und im August 234 solcher Fälle registriert. Der Anteil der nachweislich Infizierten an den insgesamt 966.000 Menschen im Land, die bis Ende August komplett geimpft waren, lag demnach für diese beiden Monate bei knapp 0,03 Prozent. Die Zahl der festgestellten Corona-Infektionen bei Nichtgeimpften betrug laut Lagus im Juli rund 250 und im August etwa 1500. Den vorliegenden Daten zufolge lag damit der Anteil der nachweislich mit Corona Infizierten unter den etwa 642.000 Nichtgeimpften bei knapp 0,3 Prozent, also etwa zehn Mal höher. Wie das Lagus mitteilt, war die erste Coronavirus-Infektion bei einer vollständig geimpften Person in Mecklenburg-Vorpommern bereits im Februar 2021 registriert worden. Seitdem seien insgesamt 671 solcher Fälle im Land festgestellt worden. Das waren 0,07 Prozent aller Geimpften.

+++ 07:40 Abgeschwächter Anstieg der Neuinfektionen - aber viele Todesfälle +++
Die zweite Woche in Folge ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz an einem Dienstag leicht gesunken. Das deutet darauf hin, dass es sich bei dem Rückgang zumindest teilweise um durch Nachmeldungen bedingte Wochentagsschwankungen handelt. Vergangene Woche stieg der Wert am Folgetag bereits wieder. Trotzdem scheinen die Infektionszahlen derzeit eine Plateauphase erreicht zu haben, die Kurve macht mehr oder weniger eine Seitwärtsbewegung mit leicht steigendem Trend. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass in Folge des veränderten Pandemiemanagements und den Impfungen, die viele symptomatische Erkrankungen verhindern, derzeit mehr Infektionen unentdeckt bleiben als zuvor. Das erschwerte eine Interpretation. Dabei hilft aktuell auch der neue Indikator "Hospitalisierungsinzidenz" nicht weiter. Wir befinden uns in einer Art "Findungsphase" mit vielen Unsicherheiten.

In den Kreisen in Deutschland sieht die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell so aus:

In der Liste der besonders stark betroffenen Kreise sind aktuell Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz vertreten.

Dienstags werden traditionell immer die höchsten Todesfallzahlen gemeldet. Der heutige Wert liegt in etwa auf dem Vorwochenniveau - 59 Tote gegenüber 60 Toten letzte Woche. Aufgrund der starken Wochentagsschwankungen lohnt sich hier ein Blick auf den Sieben-Tage-Mittelwert. Und der ist im Vergleich zur Vorwoche von 25,4 auf 30,4 Sterbefälle pro Tag gestiegen - also sehr deutlich. Der Zusammenhang - steigende Fallzahlen führen einige Wochen später zu steigenden Todeszahlen - ist immer noch intakt.

+++ 07:11 Zahl der Corona-Teststellen in Rheinland-Pfalz geht langsam zurück +++
Im Moment sind in Rheinland-Pfalz immer noch rund 1420 Corona-Teststellen in Betrieb. Das teilt das zuständige Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung mit. Die meisten aktiven Teststellen gab es demnach im Juni mit über 1600 registrierten Stellen. Zum 11. Oktober laufen die kostenlosen Bürgertests aus. In der Pandemie waren Tests lange Zeit ein Schlüssel dafür, dass Menschen mit einem negativen Ergebnis Restaurants, Läden und Freizeiteinrichtungen besuchen konnten. Angesichts der gestiegenen Zahl von Geimpften war die Nachfrage zuletzt aber zurückgegangen.

+++ 06:45 Bayern: Nur für ein Drittel aller Klassenräume Fördergeld für Luftfilter beantragt +++
Zum Schulstart werden wohl zahlreiche Klassenräume in Bayern nicht mit Luftfiltern ausgestattet sein. Wie viele das sind, ist zwar unklar, aber bis Ende August waren beim bayerischen Kultusministerium nach Angaben eines Sprechers erst für rund 23.000 Klassenräume Fördergelder beantragt worden - von insgesamt rund 75.000. Allerdings gebe es auch Schulen, die die Luftfilter ohne Fördergelder beschafft hätten, betonte ein Ministeriumssprecher. Die Zahl der tatsächlich mit einem Filter ausgestatteten Klassen dürfe darum höher sein. Wie hoch wisse er aber nicht. "Die beantragte Summe erhöht sich jedoch täglich", sagte der Sprecher außerdem. Nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder waren nur zwei Wochen vor Beginn des Schuljahrs aber erst zehn Prozent der Gelder aus dem jüngsten, im Sommer aufgelegten Förderprogramm abgerufen worden.

+++ 06:13 Berliner Senat diskutiert Lockerungen für Geimpfte und Genesene +++
Der Berliner Senat diskutiert über mögliche Corona-Lockerungen für geimpfte und genesene Menschen. Wie schon bei der Sitzung vor einer Woche seien zu dem komplexen Thema aber wohl noch keine Beschlüsse zu erwarten, hieß es im Vorfeld. Eine 2G-Strategie, also Lockerungen für Geimpfte und Genesene, nicht aber für Getestete, wird bundesweit diskutiert. Entsprechende Schritte sind verfassungsrechtlich umstritten. In Berlin hatte das Verwaltungsgericht vor geraumer Zeit ein generelles Verbot gewerblicher Tanzveranstaltungen in geschlossenen Räumen gekippt. Der Senat beugte sich und erlaubte Clubs und Diskotheken, für Geimpfte und Genesene wieder zu öffnen. Die Gäste müssen in den Innenräumen dort auch keine Masken mehr tragen. Ungeimpfte bleiben außen vor - auch wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Zur Diskussion steht nun, ob dieses 2G-Modell auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden soll und kann.

+++ 05:08 RKI meldet 6726 Neuinfektionen, Inzidenz geht leicht zurück +++
Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 6726 Neuinfektionen gemeldet. Das sind 976 mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt im Vergleich zum Vortag leicht von 84,3 auf 83,8. Im Zusammenhang mit einer Infektion sind 59 weitere Menschen gestorben.

+++ 04:24 Karliczek lobt Quarantäne-Kompromiss +++
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek begrüßt die Vereinbarung der Gesundheitsminister der Länder zu Quarantäne-Regeln in Schulen. "Das wird die Akzeptanz der Regeln erhöhen. Richtig ist der Ansatz, dass die Dauer und die Zahl der Betroffenen der Quarantäne maßvoll eingeschränkt werden", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Das werde dazu beitragen, dass der Präsenzunterricht für möglichst viele Kinder und Jugendliche aufrechterhalten werde. Wichtig sei aber, dass die Gesundheitsämter immer auf den Einzelfall schauen werden.

+++ 03:46 Hausärzte sollen Moderna verimpfen +++
Nach der Schließung der Impfzentren in Deutschland sollen die niedergelassenen Ärzte auch das Vakzin des US-Herstellers Moderna verimpfen. "Wir werden ab Oktober auch den Moderna-Impfstoff an die Arztpraxen liefern können. Da bin ich mir sehr sicher", sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der "Rheinischen Post". Zurzeit werde der Moderna-Impfstoff nur in den Impfzentren und Kliniken verimpft.

+++ 02:43 Kinderärzte: 98 Prozent der Schul-Quarantänen unnötig +++
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) übt Kritik an Quarantänemaßnahmen an Schulen: "Daten aus der Vergangenheit zeigen, dass rund 98 Prozent der Quarantänen nicht notwendig gewesen wären", sagt der BVKJ-Sprecher und Kinderarzt Jakob Maske der "Rheinischen Post". Er fordert "sehr spezifische Quarantäneregeln", die nur die infizierte Person selbst oder sehr nahe Kontaktpersonen beträfen. Diese seien "für die Schüler und den Schulbetrieb und damit auch für die seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen immens hilfreich". Die neuen Quarantäne-Regeln seien seiner Ansicht nach verspätet beschlossen worden.

+++ 01:51 Kuba impft ab sofort auch Kleinkinder +++
Als erstes Land der Welt impft Kuba jetzt auch Kleinkinder. In der Provinz Cienfuegos wurde mit den Impfungen für die Altersgruppe der Zwei- bis Elfjährigen begonnen. Die Kinder erhalten die in Kuba entwickelten Corona-Impfstoffe Abdala und Soberana, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allerdings nicht anerkannt werden. Schon seit Freitag werden Kinder ab zwölf Jahren geimpft. Wegen der Corona-Pandemie waren Kubas Schulen seit März 2020 die meiste Zeit geschlossen. Am Montag begann das neue Schuljahr - am Fernseher, weil nur wenige Haushalte in dem kommunistisch regierten Karibikstaat einen Internetanschluss haben. Ab Oktober sollen die Schulen schrittweise öffnen, wenn alle in Frage kommenden Kinder immunisiert sind.

+++ 00:15 Integrationsbeauftragte wirbt für Impf-Aufklärung in Integrationskursen +++
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, will Integrationskurse nutzen, um niedrigschwellige Impfangebote zu machen und über die Corona-Impfung aufzuklären. "Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie das gelingen kann, vom Hinweis auf den Impfbus vor der Tür, über die Kooperation mit kommunalen Impfangeboten, bis hin zur Impfärztin, die direkt den Kurs besucht", sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

+++ 23:20 Slowakei-Besuch: Auch Ungeimpfte dürfen zum Papst +++
Wenn der Papst in wenigen Tagen in die Slowakei kommt, sollen nun doch auch ungeimpfte Gläubige dabei sein dürfen. Heute wurde die Online-Registrierung erweitert, um auch Getesteten und Genesenen eine Anmeldung zu ermöglichen. Die slowakische Bischofskonferenz als Veranstalter reagierte damit darauf, dass sich bisher deutlich weniger Menschen zur Papstmesse und anderen öffentlichen Programmpunkten angemeldet hatten, als erwartet. Ursprünglich sollten nur vollständig gegen Covid-19 geimpfte Personen an den Begegnungen mit Papst Franziskus teilnehmen dürfen.

+++ 22:26 Österreichs Kanzler schließt Lockdown für Geimpfte aus +++
In Österreich wird es nach Worten von Bundeskanzler Sebastian Kurz für Geimpfte keinen weiteren Lockdown mehr geben. "Die Zeit der Lockdowns muss vorbei sein, weil wir jetzt die Impfung haben", sagte Kurz in einem ORF-Interview. Sollten Maßnahmen notwendig werden, etwa wenn es in den Krankenhäusern zu einer Überlastung kommt, soll es allerdings Einschränkungen für Ungeimpfte geben. Als Beispiele nannte der konservative Politiker die Nachtgastronomie und Großveranstaltungen. Am Mittwoch sollen die Details mit den Länderchefs beschlossen werden.

+++ 21:59 Sieben-Tage-Inzidenz in den meisten Bundesländern weiter steigend +++
Sachsen-Anhalt kommt momentan noch am besten durch die vierte Welle. In Nordrhein-Westfalen und Hessen bleibt die Inzidenz dagegen fast unverändert auf hohem Niveau. Hohe Steigerungen sind zudem in Thüringen und Niedersachsen zu beobachten.

+++ 21:26 Kinderärzte kritisieren Quarantäne-Einigung +++
Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte kritisiert die Einigung der Länder-Gesundheitsminister zur Quarantäne-Regelung in den Schulen. "Wir finden es deutlich sinnvoller, nur das infizierte Kind in Quarantäne zu schicken", sagt Verbandssprecher Jakob Maske der "Welt". "Kinder leiden auch bei fünf Tagen unter der Quarantäne, sitzen etwa eine zweistellige Stundenanzahl vor dem Bildschirm. Die Folgen haben wir in den vergangenen drei Lockdowns erlebt: Angst-, Zwangsstörungen oder Depressionen." Besser wäre es gewesen, die Sitznachbarn des infizierten Schülers täglich vor dem Unterricht per PCR-Test zu testen, ergänzt Maske.

+++ 20:59 Streit um Rechtsstaat: Corona-Hilfen für Polen und Ungarn aufgehalten +++
Milliardenschwere EU-Corona-Hilfen für Polen und Ungarn werden wegen Rechtsstaatlichkeitsbedenken aufgehalten. Dies bestätigt der zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis. Es gebe immer noch Punkte in Polens Aufbauplan, die angegangen werden müssten. In Polen läuft derzeit vor dem Verfassungsgericht ein Verfahren darum, ob polnisches Recht Vorrang vor EU-Recht hat. Kritiker werfen der polnischen Regierung außerdem vor, durch Reformen in den vergangenen Jahren die Unabhängigkeit der Justiz untergraben zu haben. Die EU-Kommission hat bereits mehrere Vertragsverletzungsverfahren gegen die Regierung eröffnet und Klagen beim Europäischen Gerichtshof eingereicht. Dombrovskis bestätigt nun, dass diese Bedenken auch Teil der Diskussionen um die polnischen Corona-Hilfen seien. Auch im Fall von Ungarn werden die Corona-Hilfen aufgehalten. "Natürlich schauen wir uns auch Rechtsstaatlichkeitsbedenken an, die im Fall von Ungarn identifiziert wurden", sagt Dombrovskis. Die genauen Herausforderungen nennt er nicht. Aus EU-Kreisen hieß es zuletzt, dass es um Vorkehrungen gegen den möglichen Missbrauch der Gelder geht.

+++ 20:30 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 5015 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 4.012.443 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 5015 neue Fälle hinzu. Im Wochenvergleich zieht das Fallaufkommen weiter an: Der aktuelle Tageszuwachs liegt rund 3,2 Prozent über dem Niveau von Montag vergangener Woche: Am 30. August hatten die Landesbehörden in der Summe 4859 Ansteckungen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 32 auf 92.373. Hier zeigt sich im Wochenvergleich eine deutliche Zunahme. Am Montag vor einer Woche hatten die Behörden der Länder bundesweit 15 neu übermittelte Todesfälle verzeichnet. Als aktuell infiziert gelten rund 149.193 Personen.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,01 angegeben (Vortag: 1,09).

Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1323 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 666 davon werden beatmet. Im Vergleich zur Vorwoche hat sich die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten um 40 Prozent erhöht. Rund 4437 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Die Entwicklungen des vergangenen Tages lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ysc/ino/dpa/AFP/rts

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