Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:39 Real Madrid will bei Liga-Fortsetzung in Mini-Stadion spielen +++

Der spanische Fußball-Rekordchampion Real Madrid plant offenbar, bei Wiederaufnahme der Meisterschaft seine verbleibenden Heimspiele im vereinseigenen Trainingsstadion auszutragen. Wie mehrere spanische Medien berichten, hat der Klub von 2014er-Weltmeister Toni Kroos einen entsprechenden Antrag beim Ligaverband LFP eingereicht, sollte die Saison wie erwartet vor leeren Rängen fortgesetzt werden. Demnach möchten die Königlichen ihre Geisterspiele im 6000 Zuschauer fassenden Estadio Alfredo di Stefano in Valdebebas vor den Toren der spanischen Hauptstadt austragen. Dadurch würde man zugleich die Umbauarbeiten am 81.044 Zuschauer fassenden Estadio Santiago Bernabeu im Stadtzentrum beschleunigen.

+++ 23:14 Sachsen-Anhalt kündigt Entscheidung über Maskenpflicht an +++
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie müssen auch die Menschen in Sachsen-Anhalt damit rechnen, künftig einen Mund-Nasen-Schutz tragen zu müssen. Die schwarz-rot-grüne Landesregierung werde am Dienstag über eine entsprechende Vorschrift beraten, kündigt Ministerpräsident Reiner Haseloff von der CDU im MDR an. Sollte sich das Kabinett dafür entscheiden, müssten die Sachsen-Anhalter von Donnerstag an beim Einkaufen und beim Fahren mit Bus und Bahn einen Mundschutz tragen.

+++ 22:43 Mehr US-Amerikaner vergiften sich mit Desinfektionsmittel +++
Die Zahl der Anrufe bei Vergiftungshotlines in den USA ist seit der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie deutlich angestiegen. Besonders bei Kindern kam es vermehrt zu Vergiftungen mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln, wie aus einer Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorging. Bei Desinfektionsmitteln kam es demnach von Januar bis März zu insgesamt 17.392 gemeldeten Notfällen, einer Zunahme von rund 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zudem wurden 28.158 Zwischenfälle mit Reinigungsmitteln gemeldet, einer Zunahme von gut 12 Prozent.  Ein direkter kausaler Zusammenhang mit der Corona-Epidemie lasse sich anhand der Daten nicht belegen, aber es scheine "eine klare zeitliche Verbindung" zu geben, erklärte die Gesundheitsbehörde.

+++ 22:15 Altmaier: Unterschiedliche Regeln "nicht optimal" +++
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich kritisch über die unterschiedlichen Regeln verschiedener Bundesländer bei der Lockerung von Corona-Beschränkungen geäußert. Der gemeinsame Beschluss von Bund und Ländern werde von allen umgesetzt, "aber es gibt einzelne Bundesländer, die das in der einen oder anderen Richtung modifizieren", sagte Altmaier am Abend in der ARD. "Ich halte das nicht für optimal. Aber wir sind nun mal ein föderales Land, in dem die Bundesländer letzten Endes entscheiden." Für ihn sei wichtig, "dass wir erkennen, dass mit diesen ersten Lockerungen verantwortlich umgegangen werden muss". "Wir wollen, dass unsere Geschäfte auch wieder verkaufen können, dass sie wieder Kunden empfangen können. Aber so, dass die Pandemie nicht zurückkehrt, dass die Zahl der Infektionen nicht steigt."

+++ 21:55 Erdogan erlässt Ausgangssperre für 31 Großstädte +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt eine viertägige Ausgangssperre für Istanbul und 30 weitere Städte des Landes an. Die Ausgangssperre werde voraussichtlich am Donnerstag beginnen, sagte Erdogan. Die Türkei registrierte bis Montag landesweit knapp 91.000 Coronavirus-Infektionsfälle, die Zahl der Todesfälle stieg auf mehr als 2100. Wegen der Pandemie gelten in der Türkei bereits Ausgangsbeschränkungen für Senioren über 65 und Menschen unter 20 Jahren. Auch Schulen sind geschlossen. Von einer landesweiten Ausgangssperre hat die Regierung in Ankara bislang jedoch abgesehen. Für die 31 größten Städte des Landes galt jedoch an den vergangenen beiden Wochenenden eine jeweils auf 48 Stunden befristete Ausgangssperre.

+++ 21:33 Österreichs Minister wollen Gehalt spenden +++
Die Mitglieder der österreichischen Regierung wollen als "Zeichen des Zusammenhalts" in der Corona-Krise jeweils ein Netto-Monatsgehalt an eine Hilfsorganisation spenden. "Millionen von Menschen müssen derzeit auf viel verzichten oder sind in wirtschaftlich schwierige Situationen geraten", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Die Minister wollten "auch persönlich ein Zeichen des Zusammenhalts in dieser schwierigen Zeit setzen", fügte der ÖVP-Politiker hinzu.

+++ 21:11 Zahl der Infizierten in Deutschland steigt geringfügig +++
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland fällt erneut gering aus. Um lediglich gut 700 Fälle steigt diese auf nun insgesamt 143.150 Fälle. Davon sind allerdings 82.994 bereits wieder genesen. Allerdings lassen sich die Zahlen diesmal nicht mit denen vom Vortag vergleichen. Denn in Nordrhein-Westfalen wurde die Zählweise des Robert-Koch-Instituts übernommen, wodurch rund 600 Infektionen und 30 Todesfälle von gestern wieder abgezogen wurden. Zudem wurde die Schätzung der Genesenen in Bayern von 21.000 auf 18.000 herabgesetzt. Daher zeigt die Grafik einen leichten Abfall bei der grünen Linie.

+++ 20:54 Extremisten versuchen Krise für sich zu nutzen +++
Die Corona-Krise belebt nach Einschätzung des Krisenstabs der Bundesregierung die Aktivitäten von Links- und Rechtsextremisten. "Extremistische Gruppen nutzen die Krise zur Verstärkung ihrer jeweiligen ideologischen Narrative", heißt es im Lagebericht des Krisenstabes von Innen- und Gesundheitsministerium, der der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag. Die linke Szene empfinde die Maßnahmen gegen die Epidemie als Repression und als Weg in den Überwachungsstaat und rufe zum Widerstand auf. Die Rechten gäben Minderheiten die Schuld an der Ausbreitung des Virus. Der Regierung werde von den Rechten eine gezielte Desinformationskampagne vorgeworfen, heißt es in dem als "Verschlusssache" eingestuften Papier. In der gesamten EU gebe es zudem Kampagnen mit Fehlinformationen. Generell jedoch würden die Vorgaben der Regierung in der Pandemie befolgt: "Insgesamt ist die Sicherheitslage weitgehend ruhig."

+++ 20:34 Ölpreis für WTI fällt auf minus 15 Dollar +++
Der Preis für die US-Ölsorte WTI fällt zu Wochenbeginn auf ein historisches Tief. Der am Dienstag auslaufende Mai-Kontrakt bricht um 173,3 Prozent auf minus 13,40 Dollar ein - der größte Tagesverlust aller Zeiten. Im Tagestief lag der Kontrakt sogar bei minus 15 Dollar. Der ab Dienstag führende Juni-Kontrakt verbilligt sich um 16,5 Prozent auf 20,90 Dollar. Europäisches Öl der Referenz-Sorte Brent ist für 25,84 Dollar je Fass zu haben - ein Abschlag von 8,0 Prozent. Das hat auch mit dem Zusammenbruch der Nachfrage in der Corona-Krise zu tun.

+++ 20:19 Thüringen kündigt Maskenpflicht an +++
In Thüringen soll ab Freitag in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr eine Maskenpflicht gelten. Das sagte Regierungssprecher Günter Kolodziej am Abend. Zuvor hatte die "Thüringer Allgemeine" berichtet.

+++ 20:11 KfW bewilligt fast alle Kredite +++
Der Bedarf an Krediten und Hilfen für Unternehmen und Selbstständige in der Corona-Krise steigt weiter rasant. Bisher hat die staatlichen KfW-Bank Anträge für knapp 8,5 Milliarden Euro bewilligt, wie ein Reuters vorliegendes Papier von Wirtschaft- und Finanzministerium zeigt. Rund 98 Prozent aller mehr als 13.000 Anträge wurden danach bewilligt. Einige mit sehr großen Volumen allerdings noch nicht, wie es im Papier heißt. Denn gefragt haben die Firmen nach insgesamt etwa 26 Milliarden Euro an Krediten.

+++ 19:47 Frankreich meldet mehr als 20.000 Tote +++
Frankreich meldet nach den USA, Italien und Spanien als viertes Land mehr als 20.000 Tote. Insgesamt sei die Zahl der Todesfälle in Krankhäusern und Pflegeheimen um 547 auf 20.265 gestiegen, teilen die Behörden mit. Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen sinkt den zwölften Tag in Folge.

+++ 19:12 Erstmals sinkende Infiziertenzahl in Italien +++
Gute Nachrichten aus Italien: Die Zahl der unter einer Coronavirus-Infektion leidenden Menschen geht erstmals zurück. Wie die Zivilschutzbehörde in Rom mitteilt, sank die Zahl der landesweit positiv auf das neuartige Coronavirus Getesteten auf 108.237. Am Sonntag hatte es noch 20 Infektionsfälle mehr gegeben. "Dies ist das erste Mal, dass es eine positive Entwicklung gibt", sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli bei einer Pressekonferenz in Rom.

+++ 18:57 Corona-Krise lässt Beate-Uhse-Website boomen +++
Der Eigentümer der Internetseite von Beate Uhse verkauft wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr Produkte. "Infolge der Corona-Krise stieg der Verkauf in Deutschland um durchschnittlich 94 Prozent, wobei täglich bis zu 800 Bestellungen mehr eingehen als an einem regulären Werktag", teilte die niederländische EDC Retail mit Blick auf die Ergebnisse für das erste Quartal 2020 in Veendam mit. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr nach der zweiten Insolvenz des Erotikkonzerns Beate Uhse dessen Online-Geschäft übernommen. "Am bisher umsatzstärksten Tag des Jahres 2020 konnte sogar ein Wachstum von 162 Prozent verzeichnet werden", hieß es weiter.

+++ 18:44 Neue Corona-Hot-Spots in USA: Philadelphia, Boston, Chicago +++
Die Zahl der Todesfälle in den USA steigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters auf mehr als 41.000. Zudem sind mehr als 756.000 Infektionen bekannt. Bislang ist der Bundesstaat New York am stärksten betroffen. Dort sank die Zahl der täglich gemeldeten Toten erstmals seit Tagen unter 500. Allerdings bilden sich den Angaben zufolge neue Schwerpunkte - "hot spots" - in Chicago, Boston und Philadelphia heraus.

+++ 18:25 449 Tote in GB, niedrigster Wert seit zwei Wochen +++
In Großbritannien erhöht sich die Zahl der nach einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Krankenhauspatienten auf mehr als 16.500. In den vergangenen 24 Stunden gab es 449 weitere Todesopfer, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Infektionsfälle liegt demnach inzwischen bei 124.743 - ein Anstieg von 4676 im Vergleich zum Vortag. Es handelt sich um die niedrigste Todesfallzahl an einem Tag in Großbritannien seit zwei Wochen. Allerdings hat sich in den vergangenen Wochen gezeigt, dass die Fallzahlen an Montagen immer vergleichsweise niedrig liegen. Grund dafür sind Verzögerungen bei der offiziellen Registrierung von Infektions- und Todesfällen am Wochenende. Zudem werden in der offiziellen Statistik nur die Toten in Krankenhäusern erfasst, nicht aber die Menschen, die zu Hause oder in Pflegeheimen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion sterben.

+++ 18:12 Oktoberfest-Absage angeblich schon fix  +++
Die "Bild"-Zeitung berichtet, die Absage des Oktoberfestes sei beschlossene Sache. Das wollten Bayerns Ministerpräsident Söder und Münchens Oberbürgermeister Reiter morgen verkünden, heißt es in einer Online-Meldung. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür noch nicht. Die Zeitung beruft sich auf interne Kreise.

+++ 17:47 Drosten rechnet mit Infektionsketten unter Älteren  +++
Der Chef-Virologe von der Berliner Charité rechnet mit steigenden Infektionszahlen unter älteren Menschen. Christian Drosten sagte im NDR-"Coronavirus-Update", er rechne mit Infektionsketten unter 65- oder 70-Jährigen, "weil eben doch man sich im Freundeskreis hier und da noch mal weiter trifft" oder weil Großeltern eben doch besucht würden. "Ich erwarte, dass es zu diesen Effekten kommt. Das sind Diffusionseffekte, die fast zwangsläufig sind", sagte der Charité-Experte.

Boris Pistorius (SPD) spricht während einer Pressekonferenz.

Boris Pistorius (SPD) spricht während einer Pressekonferenz.

(Foto: Peter Steffen/dpa/Archivbild)

+++ 17:25 Niedersachsen: Geisterspiele Ende Mai möglich +++
Der niedersächsische Sportminister Boris Pistorius hält Fußball-Geisterspiele Ende Mai für möglich. Die Partien vor leeren Rängen könnten durchgeführt werden, wenn die Einhaltung strenger medizinischer Konzepte gewährleistet ist, heißt es in einer Mitteilung des niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport am Montag. Zuvor hatten sich die Sportminister der Bundesländer im Rahmen einer Sonder-Konferenz ausgetauscht. Die Bundesliga und 2. Bundesliga pausieren bis mindestens zum 30. April. Am Donnerstag will die Deutsche Fußball Liga (DFL) über weitere Schritte und eine mögliche Saisonfortsetzung mit Geisterspielen beraten.

+++ 17:11 Media Markt und Saturn öffnen Märkte auf Teilflächen  +++
Die von der Corona-Krise schwer gebeutelten Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn wollen in elf Bundesländern noch in dieser Woche wieder schrittweise die Pforten ihrer Märkte öffnen. "Wir sind erleichtert darüber, dass wir nicht mehr nur über unsere Onlineshops, sondern auch direkt vor Ort wieder für unsere Kunden da sein dürfen", sagte Deutschland-Chef Florian Gietl. In Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen sollen wieder Kunden in die Märkte dürfen - aber nur auf verkleinerte, klar abgetrennte Verkaufsflächen von maximal 800 Quadratmetern. Die Wiedereröffnung der Märkte finde unter strikter Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsstandards statt.

+++ 16:49 EU mobilisiert fast zehnfachen deutschen Staatshaushalt +++
Rund 3,4 Billionen Euro haben die Europäische Union und ihre Mitglieder der EU-Kommission zufolge bereits gegen die Corona-Wirtschaftskrise mobilisiert - und mindestens eine weitere Billion wird demnach für den Wiederaufbau gebraucht, wie Kommissionsvertreter sagten. Bis zum EU-Gipfel am Donnerstag soll klarer werden, woher das frische Geld kommen soll. Da der Streit über Corona-Bonds völlig festgefahren ist, sucht die Kommission Alternativen, bei denen sie selbst Anleihen ausgibt. Eine Billion sind Tausend Milliarden Euro. Die Gesamtsumme von 3,4 Billionen Euro entspricht beinahe dem zehnfachen deutschen Staatshaushalt, der bei gut 360 Milliarden Euro liegt.

+++ 16:29 Corona-App ja, aber wie? Offener Streit bricht aus +++
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie könnten Apps auf dem Smartphone einen wichtigen Beitrag leisten. Allerdings sehen Experten große Probleme beim Datenschutz. Genau die führen nun zu einem Streit: 300 Mal wurde ein offener Brief unterzeichnet, in dem vor Überwachung und Missbrauch gewarnt wird. Dabei geht es um die Frage, wo die Daten gespeichert werden - auf einem zentralen Server oder auf den Geräten selbst? Die Unterzeichner des Briefes befürworten letztere Variante. Bei der Speicherung auf einem zentralen Server drohe "eine Form der Überwachung durch die Regierung oder den privaten Sektor". Dies werde das Vertrauen in eine App und ihre Akzeptanz in der Gesellschaft "katastrophal beeinträchtigen".

+++ 16:09 Münster führt Maskenpflicht ein +++
Als erste Großstadt in Nordrhein-Westfalen führt Münster eine Maskenpflicht ein. Sie soll ab nächsten Montag (27. April) in Läden, auf Märkten, in Bussen und öffentlichen Bereichen der städtischen Verwaltungsgebäude gelten, sagte eine Sprecherin der Stadt. Der Krisenstab habe sich dazu entschieden, weil seit der Wiederöffnung kleinerer Läden mehr Menschen in der Innenstadt unterwegs seien. Statt einer Maske dürfe es auch ein Schal oder ein Tuch vor Mund und Nase sein, sagte die Sprecherin weiter. Wer gegen die Maskenpflicht verstoße, der dürfe aus Geschäften oder Bussen verwiesen werden, sagte die Sprecherin. Bußgelder seien zunächst nicht vorgesehen.

+++ 15:47 Merkel droht mit erneutem Shutdown +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft in der Corona-Krise eindringlich dazu auf, im Kampf gegen das Virus jetzt nicht nachzulassen. "Wir dürfen uns keine Sekunde in Sicherheit wiegen", sagte die CDU-Politikerin nach einer Sitzung des Corona-Krisenkabinetts bei einer Pressekonferenz. "Es wäre jammerschade, wenn wir sehenden Auges in einen Rückfall gehen." Mit harten Maßnahmen sei viel erreicht worden, und die Reproduktionszahl der Infektionsketten sei unter 1 gedrückt worden. An etlichen Tagen gebe es also mehr Genesene als neu Infizierte. Sie sagte aber, "dass wir am Anfang stehen und noch lange nicht über den Berg sind". Ziel sei es, jede Infektionskette nachzuverfolgen. Das müsse "ganz, ganz akribisch" gemacht werden. "Da kommt es auf jeden einzelnen Fall an."  Sollten die Infektionszahlen nach den ersten Öffnungen wieder stark steigen, müssten die scharfen Einschränkungen und der "Shutdown" wieder verhängt werden. Dies wolle sie unter allen Umständen vermeiden, auch im Interesse der Wirtschaft. Auf ntv-Nachfrage sagte sie zu einer allgemeinen Maskenpflicht, dass es dafür bislang nicht genug Masken gebe.

Fauci berät die US-Regierung in der Corona-Krise.

Fauci berät die US-Regierung in der Corona-Krise.

(Foto: REUTERS)

+++ 15:22 US-Experte Fauci hat Zweifel bei der Immunität +++
Ist man immun gegen das Coronavirus, wenn man einmal die Lungenkrankheit Covid-19 überstanden hat? Zahlreiche Experten gehen davon aus, dass man zumindest für eine Zeit lang geschützt ist. Doch wissenschaftlich bewiesen ist das nicht. Nun warnt auch der US-Experte Anthony Fauci, davon einfach auszugehen. Es gebe zwar Grund zu ebendieser Annahme sagte er dem US-Sender ABC, weil es auch bei anderen Viren so sei.

Doch bewiesen sei es noch nicht. Daher sei es noch nicht sicher, einfach auf Antikörper zu testen und dann davon auszugehen, dass die untersuchte Person fortan geschützt ist. Solche Antikörpertests sollen es ermöglichen, zumindest die Genesenen von den strengen Shutdown-Maßnahmen auszunehmen und so Wirtschaft und öffentliches Leben wieder ein Stück weit zu öffnen.

+++ 15:05 Krankschreibung per Telefon doch wieder möglich +++
Krankschreibungen wegen Erkältungen sind in der Corona-Krise nun doch weiterhin auch per Telefon möglich. Das teilte der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses im Gesundheitswesen, Josef Hecken, mit. Kanzlerin Merkel hatte dies ebenso wie zahlreiche Ärzte-Vertreter gefordert.

+++ 14:50 Uni Erlangen: Covid-19 kann zu Frühgeburt führen +++
Viele Schwangere haben Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren - womöglich nicht ganz unbegründet, wie eine Literaturrecherche des Universitätsklinikums Erlangen ergab. "Der Verlauf einer Schwangerschaft kann durch Covid-19 negativ beeinflusst werden", sagte Matthias Beckmann, Direktor der Frauenklinik. Manche Frauen bekämen nach ersten Daten vorzeitig Wehen.  Schwangere sollten sich keine Sorgen machen, meint Frank Louwen, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Es gebe keinen Hinweis darauf, dass sich werdende Mütter häufiger infizieren. Und auch unter den schwangeren Sars-CoV-2-Infizierten zeige der Großteil kaum Symptome. Nur im Einzelfall könne es zu einer Lungenentzündung kommen, die zu einer Frühgeburt führen könne.

+++ 14:39 Ärzte verlangen telefonische Krankschreibung zurück +++
Von Ärzteverbänden gibt es weiter massive Kritik am Auslaufen der Sonderregelung für telefonische Krankschreibungen. Die Entscheidung habe bei Ärzten, "aber auch bei vielen anderen patientennahen Akteuren", für blankes Entsetzen gesorgt, sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt. "Es kann nicht sein, dass einerseits an einem weitgehenden Kontaktverbot festgehalten wird und andererseits Patienten mit Infekten jetzt wieder die Praxen aufsuchen." Das Ende der Krankschreibung per Telefon komme zu früh, sagte Bundesärztekammerpräsident Klaus Reinhardt. "Es bedeutet eine gesundheitliche Gefährdung der Praxisteams und auch der Patienten." Die Krankschreibung per Telefon ist seit heute nicht mehr möglich - der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte die Maßnahme am Freitag nicht verlängert - immerhin haben die Ärzte eine Verbündete in Kanzlerin Merkel. Auch sie will die telefonische Krankschreibung wieder einführen.

Update 15:07 Uhr: Mittlerweile hat der Gemeinsame Bundessausschuss angekündigt, die telefonische Krankschreibung wieder zuzulassen.

+++ 14:22 Teheran fährt öffentliches Leben schrittweise hoch +++
Die iranische Hauptstadt Teheran bewegt sich in kleinen Schritten zurück in Richtung Normalität. Seit heute dürfen auch größere Kaufhäuser, Einkaufspassagen und überdachte Basare wieder öffnen. Weiter geschlossen bleiben dagegen Fitnessstudios, sogenannte Food-Courts mit Restaurants und Garküchen sowie Schönheits- und Frisiersalons. Das Corona-Virus hat den Iran besonders stark getroffen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind mehr als 5200 Menschen an den Folgen der Corona-Infektion gestorben, die Zahl der registrierten Infizierten stieg auf über 83.000. Zugleich erholten sich insgesamt fast 60.000 der Infizierten.

+++ 14:00 Merkel will telefonische Krankschreibungen weiter ermöglichen +++
Beim Thema der telefonischen Krankschreibungen ist das letzte Wort offenbar doch noch nicht gesprochen. Bundeskanzlerin Angela Merkel pocht dem "Handelsblatt" zufolge darauf, dass Ärzte ihre Patienten wieder am Telefon krankschreiben dürfen. Die Zeitung beruft sich bei dem Bericht auf politische Kreise. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und gesetzlichen Krankenkassen (G-BA) hatte am Freitag mit Unterstützung von  Gesundheitsminister Jens Spahn ein Ende der Ausnahmeregelungen beschlossen.

Update 15:07 Uhr: Mittlerweile hat der Gemeinsame Bundessausschuss angekündigt, die telefonische Krankschreibung wieder zuzulassen.

+++ 13:51 Singapur erleidet massiven Rückschlag im Kampf gegen Neuinfektionen +++
Das für seine Corona-Strategie international beachtete Singapur hat im Kampf gegen das Virus einen Rückschlag erlitten. Der südostasiatische Stadtstaat hat den bislang höchsten Anstieg an Neuinfektionen verzeichnet. Binnen 24 Stunden seien 1425 neue Fälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Damit liegt das 5,8 Millionen Einwohner zählende Singapur jetzt mit 8014 bestätigten Fällen an der Spitze in Südostasien, vor Indonesien und den Philippinen. Elf Menschen starben bislang nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Bei der Mehrzahl der Infizierten handelt es sich um Wanderarbeiter.

+++ 13:35 Spahn verteidigt Taktik der schrittweisen Lockerungen +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädiert dafür, die Corona-Auflagen für Wirtschaft und Öffentlichkeit nur Zug um Zug zu lockern. Er halte es für richtig, das Schritt um Schritt und jeweils auch überprüft zu machen, als möglicherweise hinterher in die Situation zu kommen, auch Öffnungsschritte wieder zurückzunehmen", sagt Spahn in Berlin. "Das kann man nicht ausschließen. Aber ich finde, wir sollten gemeinsam einen Ansatz fahren." Nach seinem Eindruck habe das schrittweise Vorgehen bei allen Beteiligten und in der Bevölkerung eine sehr hohe Akzeptanz.

+++ 13:19 Nazi-Jäger fürchtet wegen Corona Ende der Strafverfolgung +++
Die weltweite Verfolgung von Nazi-Verbrechern ist nach Einschätzung des Nazi-Jägers Efraim Zuroff aus Jerusalem stark durch die Corona-Krise gefährdet. "Die Strafverfolgung von Nazi-Kriegsverbrechen ist immer noch möglich, wird aber immer schwieriger", teilte Zuroff mit. "Das Coronavirus ist eine unvorhergesehene Katastrophe, die möglicherweise die letzten Bemühungen, Nazi-Kriegsverbrecher für ihre Untaten zur Verantwortung zu ziehen, beenden wird." Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur äußerte Zuroff seine Sorge, dass Angeklagte und Zeugen letztlich vor einem Urteil sterben könnten. "Die Verdächtigen gehören zur gefährdetsten Altersgruppe - ebenso wie die Opfer", sagte er.

+++ 13:00 Gesundheitsminister rät zu Verschiebung des Wahltermins in Polen +++
Am 10. Mai soll in Polen ein neuer Präsident gewählt werden, doch der Termin ist wegen der Corona-Epidemie umstritten. Gesundheitsminister Łukasz Szumowski plädiert nun für eine Verschiebung des Wahltermins um zwei Jahre. Dies sei seine wichtigste Empfehlung, sagte Szumowski dem öffentlich-rechtlichen Sender Trojka. Die nationalkonservative Regierungspartei PiS will den Termin retten, indem sie das Wahlrecht ändert und die Abstimmung als reine Briefwahl abhält. Der parteilose Szumowski betonte, er sehe kein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch eine Wahl per Post. Verbunden mit der Empfehlung zur Verschiebung vermied er damit eine eindeutige Positionierung. In Polen gibt es laut Gesundheitsministerium derzeit 9453 nachgewiesene Coronavirus-Fälle und 362 Todesopfer.

+++ 12:45 US-Regierung war wohl über Corona-Lage in China informiert +++
Die US-Regierung hat laut einem Medienbericht von eigenen Experten bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) laufend Informationen zur Corona-Lage in China erhalten. Hochrangige, von Präsident Donald Trump ernannte US-Gesundheitsbeamte hätten "regelmäßig auf den höchsten Ebenen" mit WHO-Vertretern beraten, als sich die Corona-Krise entfaltete, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf ungenannte internationale und US-Beamte. Trump hatte der WHO in der vergangenen Woche "Vertuschung" vorgeworfen, sie für die vielen Toten in der Krise mitverantwortlich gemacht und einen Stopp der US-Beitragszahlungen an die WHO veranlasst.

+++ 12:29 Kanaren erwägen Lockerung der Ausgehsperre +++
Auf den Kanarischen Inseln könnte die für ganz Spanien geltende strikte Ausgangssperre nach Auffassung der Regionalregierung schon bald gelockert werden. Dabei müsse die Entwicklung der Corona-Zahlen auf jeder einzelnen der acht Inseln berücksichtigt werden, sagte Regionalpräsident Ángel Víctor Torres dem Sender Cadena Ser. Diese Woche wolle er der Zentralregierung in Madrid einen entsprechenden Plan vorlegen. Auf einigen Inseln seien seit Tagen keine neuen Fälle gemeldet worden. Insgesamt wurden auf den Kanaren mit ihren rund zwei Millionen Einwohnern etwa 2000 Corona-Fälle bestätigt - mehr als 1300 davon auf Teneriffa.

+++ 12:12 Infiziertenzahl in Spanien übersteigt 200.000er-Marke +++
In Spanien ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen auf über 200.000 gestiegen. Das Gesundheitsministerium meldet einen Zuwachs um 4266 auf 200.210. Das sind weltweit nach den USA die meisten Fälle. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 399 auf 20.852 und damit erneut etwas weniger als am Vortag zu. Am Sonntag hatte sich der Anstieg bei den Todesopfern auf 410 von 565 am Samstag abgeschwächt.

 

+++ 11:55 OB Palmer: Auch Tübingen plant Maskenpflicht +++
Das Land Baden-Württemberg hat noch keine Maskenpflicht eingeführt, für Tübingen könnte sie jedoch schon zeitnah kommen: Die Stadt plant nach Angaben des Oberbürgermeisters Boris Palmer einen entsprechenden Schritt, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagt. Demnach könnte eine solche Verordnung bei Zustimmung des Gemeinderats in der kommenden Woche in Kraft treten. Die Maskenpflicht solle dann in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr, nicht jedoch in Außenbereichen des öffentlichen Raums, gelten.

 

+++ 11:37 Mecklenburg-Vorpommern setzt auch auf Mundschutzpflicht +++
Wie Sachsen und Bayern führt auch Mecklenburg-Vorpommern ab dem 27. April eine Mundschutzpflicht ein. Dies gelte aber nur für den öffentlichen Nahverkehr, sagt ein Regierungssprecher. In Geschäften werde die Nutzung von Alltagsmasken demnach dringend empfohlen, sei aber nicht verpflichtend. Das hatte die Landesregierung bereits am Freitag angekündigt.

+++ 11:23 Bayern macht weitere 500 Millionen für Corona-Hilfen locker +++
Bayern richtet einen weiteren Fördertopf zur Unterstützung von Personen und Einrichtungen ein, die von der Coronakrise betroffen sind. Das Land werde 500 Millionen Euro für die Erstattung von Kita-Gebühren, für Rehakliniken und private Krankenhäuser, für Sportstätten und für Künstler bereitstellen, kündigt Ministerpräsident Markus Söder in einer Regierungserklärung im bayerischen Landtag in München an. Zur Unterstützung der Wirtschaft hat Bayern bereits einen 60 Milliarden Euro großen Rettungsschirm eingerichtet.

+++ 11:01 Österreich fordert Aussetzung der EU-Beihilferegeln +++
Österreich fordert in der Corona-Krise eine temporäre Aussetzung des EU-Beihilfenrechts. "Solidarität darf keine Einbahnstraße sein. Wir wollen auch Solidarität mit unseren eigenen Unternehmen walten lassen dürfen", sagte Finanzminister Gernot Blümel in Wien. Das Land wolle demnach bei seinen Milliardenhilfen für die Wirtschaft flexibel und möglichst unbürokratisch agieren. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck wies darauf hin, dass das EU-Beihilfenrecht ganz wesentlich eine Wettbewerbsverzerrung innerhalb der EU verhindern solle. Jetzt gehe es aber nicht um den Wettbewerb in der Union, sondern um Stabilität.

+++ 10:32 Laschet verteidigt Öffnung von Möbelhäusern +++
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat die weitergehenden Lockerungen in seinem Bundesland nach der scharfen Kritik von Kanzlerin Angela Merkel verteidigt. Nordrhein-Westfalen sei das Land der Küchenbauer, sagte Laschet nach Angaben von Teilnehmern in einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums. Von anderen Teilnehmern hieß es zudem aber auch, Laschet habe Merkel grundsätzlich unterstützt. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte unter anderem angekündigt, man wolle bereits im ersten Schritt zusätzlich Möbelhäuser und Babyfachmärkte öffnen lassen.

+++ 10:29 Söder kündigt Maskenpflicht in Bayern an +++
Nach Sachsen führt auch das Bundesland Bayern eine Maskenpflicht ein. Von kommender Woche an soll in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder auch von Schals Pflicht sein, wie Ministerpräsident Markus Söder in einer Regierungserklärung im Landtag ankündigt.

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+++ 10:21 Luftfahrtbranche plädiert für Maskenpflicht an Bord +++
Die deutsche Luftfahrtbranche erwägt offenbar, Passagiere beim Wiederanlaufen des Flugbetriebs zum Tragen von Schutzmasken zu verpflichten. Ein entsprechender Vorschlag für die Zeit vom Boarding über den gesamten Flug bis nach dem Verlassen des Flugzeugs ist Teil eines 20-Punkte-Programmes, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Vorschläge an die Bundesregierung sind zwischen Fluggesellschaften und Flughäfen auf nationaler Ebene abgestimmt worden. Sie sollten zunächst für einen Zeitraum von sechs Wochen gelten, schlagen die Autoren vor. In dem Papier nicht enthalten ist hingegen der jüngste Vorschlag des Easyjet-Chefs Johan Lundgren, in den Dreierreihen den jeweiligen Mittelsitz frei zu lassen. Dies würde das Platzangebot im Flugzeug sofort um ein Drittel reduzieren.

+++ 10:06 China sieht Gefahr einer Nahrungsmittelkrise +++
China warnt wegen der Corona-Pandemie vor Problemen bei Nahrungsmittellieferungen. Das könne eine Krise der weltweiten Versorgung mit Nahrungsmitteln auslösen, erklärt der stellvertretende Agrarminister Yu Kangzhen in einem Ausblick zur landwirtschaftlichen Entwicklung.

+++ 09:51 Merkel kritisiert "Öffnungsdiskussions-Orgien" +++
In der aktuell laufenden Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums geht es offenbar hoch her. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus außergewöhnlich scharf kritisiert, wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Teilnehmerkreise berichtet. Demnach machte Merkel ihren Unmut darüber deutlich, dass die Botschaft vorsichtiger Lockerungen in einigen Ländern zu "Öffnungsdiskussions-Orgien" geführt habe. Sie mache sich größte Sorgen, dass sich die gute Entwicklung bei den Corona-Infektionen wieder umkehre, weil sich zu wenige Menschen an die Kontaktbeschränkungen halten würden, so Merkel.

+++ 09:40 Heil bekräftigt Plan für höheres Kurzarbeitergeld +++
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bekräftigt, er wolle das Kurzarbeitergeld von 60 Prozent auf 80 Prozent aufstocken. Es gehe darum, den Einkommensverlust von Arbeitnehmern teilweise auszugleichen, sagte Heil im ZDF. Die Menschen hätten laufende Kosten wie Mieten oder Leasingraten. Zum Widerstand der Union gegen seine Pläne sagt er: "Wir reden auch schon seit einigen Tagen miteinander." Er sei aber "zuversichtlich, dass wir zu gemeinsamen Lösungen finden können".

+++ 09:26 Viessmann steigt in Produktion von Beatmungsgeräten ein +++
Um in der Corona-Krise dringend benötigte Beatmungsgeräte herzustellen, hat der Heizungsbauer Viessmann einen Teil seiner Produktion umgestellt. Am Unternehmenssitz im nordhessischen Allendorf (Eder) sei eine Produktionslinie für Gas-Wandgeräte umgebaut worden, teilte Viessmann mit. Nach der noch nicht erfolgten Sonderzulassung des auch mobil einsetzbaren Geräts sei eine Produktion von 600 Stück pro Tag möglich.

+++ 09:04 Spahn: Bund zahlt Behandlung von EU-Patienten +++
Die Bundesrepublik will die Kosten für die Behandlung schwer kranker Corona-Patienten aus EU-Partnerstaaten in deutschen Krankenhäusern übernehmen. Mit der Kostenübernahme demonstriere Deutschland "unser Verständnis von europäischer Solidarität", erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor der Sitzung des sogenannten Corona-Kabinetts, das dazu einen Beschluss fassen soll. Spahns Ministerium bezifferte die erwarteten Kosten auf 20 Millionen Euro. Demnach ist die Kostenübernahme bis Ende September befristet.

+++ 08:52 RKI meldet 110 neue Todesfälle +++
Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 141.672 an - ein Plus von 1775 seit dem Vortag. Wie aus der ntv-Auswertung der Angaben aus den Ministerien und Behörden der Bundesländer hervorgeht, liegt die Gesamtzahl der bisher erfassten Coronavirus-Infektionen bereits bei 142.422. Demnach gab es bis Sonntagabend 1974 neu gemeldete Ansteckungen mehr als am Vorabend. Die Abweichungen ergeben sich, da ntv die tagesaktuell übermittelten Daten aus den Bundesländern auswertet, während das RKI an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden ist und nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Ländern berücksichtigt. Die ntv-Daten werden laufend aktualisiert. Das RKI veröffentlicht jeweils am Morgen den neuen amtlichen Zahlenstand. Den RKI-Angaben zufolge wurden weitere 110 Todesfälle gemeldet. Nach den ntv-Berechnungen haben mittlerweile 4418 Menschen im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion und der davon ausgelösten Atemwegserkrankung Covid-19 ihr Leben verloren.

 

+++ 08:35 Kutcher und Kunis werben für "Quarantäne-Wein" +++
Ein Wein zur Krisenbewältigung: Das halten offenbar nicht nur viele Deutsche, sondern auch Ashton Kutcher und Mila Kunis für ein probates Mittel. Deshalb wirbt das Schauspieler-Ehepaar nun für einen "Quarantäne-Wein" der Sorte Pinot Noir von einem Weingut, das einem Freund gehört. Der Erlös soll nach Kutchers und Kunis' Angaben an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet werden, die bei der Bekämpfung des Coronavirus helfen. "100 Prozent der Gewinne gehen an eine Handvoll Wohltätigkeitsorganisationen, die wir für euch überprüft haben und auf die wir in dieser Zeit so stolz sind", sagte Kunis in einem Video auf Kutchers Twitter-Kanal. Wer interessiert ist, muss mindestens zwei Flaschen des Rotweins bestellen. Der Preis: 50 US-Dollar ( umgerechnet etwa 46 Euro).

 

+++ 08:04 UNHCR fürchtet mehr Gewalt gegen Frauen in der Krise +++
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnt angesichts der weltweiten Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise vor einer Zunahme häuslicher Gewalt gegen Frauen. Als Geflüchtete, Vertriebene oder Staatenlose falle es ihnen schwerer, sich zu schützen, teilt die Organisation in Genf mit. "Einige sind am Ende möglicherweise in ihren Unterkünften und Häusern mit ihren Peinigern eingesperrt, ohne die Möglichkeit zu haben, sich zu entfernen oder persönlich Hilfe zu suchen", sagt die stellvertretende Hochkommissarin Gillian Triggs. Andere Frauen würden möglicherweise angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Umstände und mangels Ausweispapieren zu Prostitution oder Kinderheirat gezwungen.

+++ 07:41 EU-Kommissar: Hilfen in Höhe von 1,5 Billionen Euro nötig +++
Der EU-Währungskommissar, Paolo Gentiloni, rechnet mit immensen Kosten für die Bewältigung der Corona-Krise. "Hilfen in Höhe von 1,5 Billionen Euro könnten nötig sein", sagte Gentiloni dem "Spiegel". "Die Eurogruppe hat nun Vorschläge in Höhe von mehr als 500 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt, um Gesundheitsversorgung und Kurzarbeit zu finanzieren und kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen." Damit bliebe mindestens eine Billion Euro. "Damit ist die Größenordnung, um die es jetzt gehen muss, in etwa umrissen", sagte Gentiloni.

+++ 07:20 Neuseeland kündigt Lockerungen an +++
Neuseeland soll nach Angaben der Regierung eine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus erfahren. Die Warnstufe werde ab dem 27. April von vier auf drei herabgesetzt. Am 11. Mai werde das Kabinett dann über das weitere Vorgehen beraten, erklärt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern.

+++ 06:54 Kuba überschreitet 1000er-Marke bei Infiziertenzahl +++
In Kuba haben sich mehr als 1000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt seien bei 26.982 durchgeführten Tests 1035 Patienten positiv getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium der Karibikinsel mit. Bislang sind 34 Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Kuba verfügt über zahlreiche gut ausgebildete Ärzte und bietet allen Bürgern eine kostenlose Gesundheitsversorgung. Allerdings fehlt es in den Kliniken des Landes oftmals an moderner Ausstattung und Material.

+++ 06:36 Trump: Waffenkäufe in nie zuvor gesehenem Ausmaß +++
Die Corona-Krise hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zu einer beispiellosen Nachfrage nach Schusswaffen unter Amerikanern geführt. "Menschen kaufen wegen dieses Seuchenanstiegs Waffen in einem Ausmaß, das man davor nicht gesehen hat", sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Zahlen nannte er nicht. Zugleich verurteilte er schärfere Waffengesetze im US-Bundesstaat Virginia. "Das können wir nicht erlauben", sagte Trump.

+++ 06:19 Braun: Neue Freiheit mit Disziplin und Bedacht nutzen +++
Kanzleramtschef Helge Braun hat an die Menschen in Deutschland appelliert, die Lockerungen der harten Beschränkungen im Kampf gegen die Corona-Krise diszipliniert und mit Bedacht zu nutzen. "Jetzt geht es darum, die Disziplin, die wir beim zu Hause bleiben gezeigt haben, auch in andere Bereiche zu übertragen", sagte Braun der Deutschen Presse-Agentur. Wenn die Infektionszahlen wieder zu stark steigen würden, "werden wieder mehr Einschränkungen nötig werden, weil sonst ein Teufelskreis entsteht".

Einen Überblick zu den von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen finden Sie hier.

+++ 06:04 China bestätigt zwölf Neuinfektionen +++
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind in China binnen 24 Stunden zwölf neue Coronavirus-Infektionen und keine Todesfälle aufgetreten. Von den bestätigten Fällen seien acht auf zurückreisende chinesische Staatsbürger zurückzuführen, die aus dem Ausland in ihre Heimat zurückgekommen seien. Vier Fälle seien lokal aufgetreten, drei davon in der nordöstlichen Grenzprovinz zu Russland, Heilongjiang, sowie ein Fall in der Mongolei. Das chinesische Festland verzeichnet nun insgesamt 83.393 Fälle und 4632 Todesfälle.

 

+++ 05:26 SPD verlangt Bafög-Öffnung für Corona-Hilfen +++
Die SPD macht Druck auf CDU-Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, das Bafög vorübergehend für Studenten zu öffnen, die wegen der Corona-Krise ihren Job verloren haben. Karliczek will lediglich zinslose Kredite gewähren - denn staatliche Bafög-Zahlungen für Studierende gibt es grundsätzlich nur, wenn ihr Einkommen und das ihrer Eltern nicht über bestimmten Grenzen liegt. SPD-Vizefraktionschefin Bärbel Bas sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland über Karliczek: "Das, was sie bislang vorgelegt hat, reicht nicht aus." Der bildungspolitische Fraktionssprecher Oliver Kaczmarek sagte: "Unser Vorschlag ist, das Bafög für sie kurzzeitig zu öffnen. Dazu muss ein Härtefallfonds geschaffen werden, aus dem diese Studenten Bafög erhalten können." Karliczek hatte argumentiert, eine Bafög-Änderung würde ein parlamentarisches Gesetzgebungsverfahren mit sich bringen.

+++ 04:41 450.000 Alleinerziehende haben systemrelevante Berufe +++
Mehr als 450.000 Alleinerziehende in Deutschland arbeiten laut einem Zeitungsbericht in sogenannten systemrelevanten Bereichen - also Sektoren, die auch in Krisenzeiten wie der derzeitigen Corona-Pandemie unbedingt aufrecht erhalten werden müssen. Allein im Gesundheitswesen sind 179.000 Alleinerziehende tätig, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" ("NOZ") unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamts berichtet. 117.000 Alleinerziehende arbeiten demnach in der öffentlichen Verwaltung, 50.000 im Lebensmittel-Einzelhandel, 36.000 im Bereich der Finanzdienstleistungen und Versicherungen sowie 30.000 in der Lagerlogistik. Ein Job in derartigen systemrelevanten Bereichen ist derzeit noch maßgeblich für den Zugang zur Kita-Notbetreuung während der Corona-Pandemie.

+++ 04:11 Linnemann warnt vor Missbrauch von Corona-Hilfen +++
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Carsten Linnemann, hat Bürger und Betriebe davor gewarnt, staatliche Corona-Hilfen zu missbrauchen. Schnelle Hilfen seien zwar angezeigt, sagte Linnemann der "Rheinischen Post". Finanzämter würden aber anhand der Steuererklärungen prüfen, ob die gezahlten Hilfen auch gerechtfertigt gewesen seien. "Unser Geld ist endlich. Wir können nicht jede Firma retten", sagte der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion. Wie mögliche staatliche Beteiligungen an "systemrelevanten Unternehmen" finanziert werden, müsse später entschieden werden, sagte Linnemann. An den Kosten sollten sich indes alle beteiligen - ob "CEOs, Bischöfe, Beamte oder Politiker." Wie ein solcher Beitrag aussehen könnte, solle diskutiert werden, "sobald wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist."

+++ 03:21 Mehr als 100.000 bestätigte Corona-Fälle in Lateinamerika +++
In Lateinamerika hat die Zahl der verzeichneten Coronavirus-Infektionen die Schwelle von 100.000 Fällen überschritten. Wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP hervorgeht, wurden bis Sonntag in den lateinamerikanischen Ländern insgesamt 100.952 Infektionsfälle registriert. Die Zahl der dort verzeichneten Todesfälle stieg auf 4924. Die AFP-Zählung beruht auf Angaben der Behörden. Brasilien ist mit 38.654 Ansteckungsfällen und 2462 Todesopfern das von der Pandemie am stärksten betroffene Land in Lateinamerika.

+++ 02:33 Trump schiebt Verantwortung für Tests US-Bundesstaaten zu +++
US-Präsident Donald Trump hat die Verantwortung für Tests in der Corona-Krise den Gouverneuren der Bundesstaaten zugeschoben. Die Gouverneure "wollten bei der Öffnung totale Kontrolle über ihre Staaten haben, aber jetzt wollen sie, dass wir, die Bundesregierung, die Tests ausführen", sagte Trump bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus. Tests "sollten eine lokale Angelegenheit" sein. Trump sagte den Bundesstaaten Unterstützung durch seine Regierung zu.

+++ 01:52 Deutsche Post bemüht sich weiter um Sonntagszustellung +++
Die Deutsche Post bemüht sich in der Corona-Pandemie nach eigenen Angaben weiter um eine Sonntagszustellung von Paketen. "Es wäre hilfreich, wenn wir einen weiteren Tag bekommen könnten, um in der aktuellen Situation der Flut der Pakete Herr zu werden", sagte der für das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL, Thomas Schneider, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Dafür habe das Unternehmen in Regionen wie Berlin bereits entsprechende Anträge bei den Behörden gestellt und erwäge nun, Anträge in weiteren Bundesländern. Es gehe darum, in einer besonderen Situation "einen Kollaps des Paketsystems zu vermeiden".

+++ 01:17 FDP fordert Verzicht auf Grundrente wegen Pandemie +++
Die FDP im Bundestag verlangt angesichts der Corona-Krise ein grundlegendes Umsteuern in der deutschen Haushaltspolitik. Um das Staatsbudget der Bundesrepublik vor dauerhaften Belastungen zu bewahren, sei ein Moratorium für all jene Ausgaben erforderlich, die nicht im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie stehen, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionschef, Christian Dürr, den Zeitungen der Fuke-Mediengruppe. Dürr betonte, um die Wirtschaft nach der Krise wieder in Schwung zu bringen, brauche es "ein umfassendes Belebungsprogramm". Hierzu gehöre ein Verzicht "auf teure Wahlgeschenke wie die Grundrente". Der Fokus müsse auf der "Wiederherstellung privater Investitionen" liegen. In der aktuellen Pandemie seien schnelle Liquiditätshilfen zwar elementar für die Bewältigung der Krise, "aber in einer Marktwirtschaft ist nicht der Staat für den Wohlstand verantwortlich", sagte der FDP-Politiker. Die Krise verlange zurzeit allen Menschen in Deutschland sehr viel ab, "deshalb muss auch der Staat abseits der Maßnahmen zur Krisenbewältigung sparen".

+++ 00:37 Außen-Staatsminister Roth fordert Konsequenzen für Ungarn +++
Michael Roth, SPD-Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, fordert in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Welt" finanzielle Konsequenzen für Länder, die in der Corona-Krise fundamentale Prinzipien der EU verletzen. Verstöße dürften "weder verschwiegen noch ausgesessen werden", schreibt Roth. "Autoritäre Regime versuchen systematisch, unsere offenen, liberalen und pluralen Gesellschaften zu diskreditieren." Das gelte für Ungarn sowie für alle anderen Länder der Europäischen Union. Als wichtigstes Ziel im Juli beginnenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft nennt er die Einführung eines "Rechtsstaats-Checks", mit dem alle Mitgliedsstaaten regelmäßig überprüft werden.

+++ 23:59 G20-Gesundheitsminister besprechen Vorgehen in Virus-Krise +++
Die Gesundheitsminister der 20 großen Industrieländer (G20) haben sich nach eigenen Angaben auf vorbeugende Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus verständigt. Details dazu wurden in einer Erklärung Saudi-Arabiens, das derzeit den G20-Vorsitz hat, aber zunächst nicht genannt. In der Erklärung hieß es, die Minister hätten in einer Videokonferenz ihre jeweiligen Krisen-Erfahrungen miteinander geteilt und über erforderliche Schritte gesprochen. In einem Video, das zu Beginn des Treffens an die Medien gegangen war, hatte es geheißen, schnelle Reaktionen seien notwendig. Dazu gehöre die Zusammenarbeit in globalen Organisationen, um Antworten zu koordinieren. Bedürftige Länder müssten unterstützt und in Forschung investiert werden.

+++ 23:23 Kretschmer: Lockerungen bedeuten mehr Infektionen +++
Die Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen wird nach Einschätzung von Sachsens CDU-
Ministerpräsident Michael Kretschmer dazu führen, dass sich mehr Menschen mit dem Virus infizieren. Die Lockerungen gingen "an die Grenze dessen, was vertretbar ist", sagte er in der ARD-Sendung "Anne Will". "Wir werden auf jeden Fall eine Zunahme von Infektionen erleben." In drei Wochen werde man sehen, ob die Lockerungen zu weitgehend gewesen seien. Sachsen geht bei den Lockerungen weiter als andere Länder und dehnt die Vereinbarung von CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder sehr weit. Verbunden ist das aber mit Verschärfungen an anderer Stelle: Als erstes Bundesland führt Sachsen an diesem Montag eine Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz beim Einkauf und im Nahverkehr ein.

+++ 23:07 Schäuble verteidigt Agieren der Politik in der Krise +++
CDU-Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat das Vorgehen von Bundes- und Landesregierungen in der Corona-Krise gegen den Vorwurf einer Aushöhlung der Demokratie verteidigt. "Wir setzen die parlamentarische Demokratie nicht außer Kraft, wir sind handlungsfähig", sagte der Parlamentspräsident im ZDF-"heute journal". "Natürlich können wir in so einer Lage nicht monatelang debattieren, da muss entschieden werden." Die Parlamente könnten die Entscheidungen der Regierungen auch korrigieren. Im Bundestag stehe eine Mehrheit aber hinter dem Kurs der Regierung. Es sei auch nicht so, dass der parlamentarische Betrieb lahmgelegt sei. Der Bundestag werde in dieser Woche mit den bereits erprobten Abstandsvorkehrungen tagen. Parlamentsdebatten ließen sich nicht durch Videokonferenzen ersetzen. "Das Parlament findet statt", sagte Schäuble. "Wir entscheiden die Dinge, die der Gesetzgeber entscheiden muss."

+++ 22:43 Tschechien will Grenzen ein Jahr geschlossen halten +++
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat seinen Bürgern wegen der Coronavirus-Pandemie empfohlen, diesen Sommer die Schönheiten ihres eigenen Landes zu entdecken. Für Auslandsreisen sollten die Staatsgrenzen hingegen ein volles Jahr geschlossen bleiben, "damit keine neue Infektionswelle dadurch hervorgerufen wird, dass Reisende in Länder fahren, in denen die Epidemie noch nicht zu Ende ist", sagte das Staatsoberhaupt in einem Radiointerview. Tschechien hatte Mitte März zur Eindämmung des Coronavirus ein weitgehendes Ein- und Ausreiseverbot verhängt. Ausnahmen vom Ausreiseverbot gelten derzeit für Pendler, Lkw-Fahrer und in unabdingbaren Fällen zum Beispiel für medizinische Behandlungen.

+++ 22:21 Justizministerin: Bürgerrechte baldmöglichst wieder in Kraft gesetzt +++
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht sagt zu, alle in der Corona-Krise ausgesetzten Bürgerrechte wieder in Kraft zu setzen, sobald die Gesundheitslage dies erlaube. "Ich werde alles dafür tun, dass es wieder zu dieser freiheitlichen Gesellschaft kommt, die wir alle gewohnt waren", sagt die SPD-Politikerin im ZDF. "Da können Sie sich drauf verlassen."

+++ 22:01 Insgesamt 40.000 Corona-Tote in den USA +++
In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 40.000 überschritten. Nach Angaben der Johns Hopkins Universität vom Sonntag starben inzwischen mehr als 40.500 Menschen an dem neuartigen Coronavirus. Demnach erhöhte sich die Zahl der Infektionsfälle auf mehr als 740.000. Rund 67.000 Menschen gelten als genesen. Unterdessen erklärte der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, dort sei der Höhepunkt der Epidemie überschritten. "Wir haben den Höhepunkt hinter uns gelassen, und alle Anzeichen deuten derzeit darauf hin, dass die Kurve sinkt", sagte Cuomo vor Journalisten in New York.

+++ 21:55 Israelis demonstrieren mit Masken gegen Netanjahu +++
Mit Sicherheitsabstand wegen der Corona-Krise haben Tausende Israelis in Tel Aviv gegen den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert. Die Demonstranten auf dem zentralen Rabin-Platz trugen am Sonntag Gesichtsmasken und standen auf markierten Positionen jeweils zwei Meter voneinander entfernt, damit die Polizei die Kundgebung nicht auflöst. Teilnehmer schwenkten schwarze sowie israelische Fahnen und riefen "Demokratie, Demokratie, Demokratie". Sie protestierten gegen aus ihrer Sicht anti-demokratische Maßnahmen unter anderem im Kampf gegen das neuartige Coronavirus. Zudem forderten die Demonstranten, angeklagten Politiker per Gesetz von der Regierungsbildung auszuschließen. Der rechtskonservative Netanjahu ist wegen Korruption in drei Fällen angeklagt. Israel wird seit Ende 2018 von einer Übergangsregierung unter Netanjahu verwaltet.

Großer Protest in Israel, im Rahmen der Kontaktbeschränkungen.

Großer Protest in Israel, im Rahmen der Kontaktbeschränkungen.

(Foto: dpa)

+++ 21:45 Spahn: Abstandsgebote gelten noch über Monate +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet, dass Abstandsgebote von 1,5 Metern und verschärfte Hygieneregeln noch lange Zeit eingehalten werden müsse. Dies werde noch "über Monate" der Fall sein, sagt der CDU-Politiker im "heute-journal" des ZDF. Er bekräftigt, die Bundesregierung werde den Öffentlichen Gesundheitsdienst personell und technisch deutlich aufrüsten. Es müsse gelingen, die Anzahl der Neuinfektionen unter dem jetzigen Niveau von 3000 bis 4000 täglich zu halten.

+++ 21:33 Fast 20.000 Menschen in Frankreich an Coronavirus-Infektion gestorben +++
Mit 395 neuen Todesfällen hat die Zahl der Corona-Todesopfer in Frankreich beinahe die Schwelle von 20.000 erreicht. Insgesamt starben seit Anfang März 19.718 Menschen an dem neuartigen Coronavirus, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Von Samstag auf Sonntag starben demnach weitere 227 Menschen in Krankenhäusern und weitere 168 in Pflegeeinrichtungen.

+++ 21:08 Zahl der Corona-Toten in Italien auf niedrigstem Wert seit einer Woche +++
In Italien ist am Sonntag mit 433 neuen Todesopfern der Corona-Pandemie die niedrigste Zahl seit einer Woche registriert worden. Zudem handelte es sich um die zweitniedrigste Totenzahl innerhalb eines Monats, wie die Behörden mitteilten. Insgesamt starben in Italien seit Februar 23.660 Menschen an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 - die weltweit zweithöchste Zahl nach den USA.

+++ 20:42 DFB-Präsident: Bundesliga-Geisterspiele notwendig +++
DFB-Präsident Fritz Keller hat mit Nachdruck auf die Notwendigkeit von sogenannten Geisterspielen verwiesen. "Wir sind uns dabei sehr bewusst, dass dem Fußball ohne Fans sein Herz fehlt", schrieb der 63-Jährige in einem Gastbeitrag für den Kicker. Er könne die Bedenken nachvollziehen. Die Konsequenz eines völligen Verzichts würde aber laut Keller bedeuten, "dass einige Fans vielleicht nie wieder ein Spiel ihres Klubs besuchen können, weil es ihn schon bald nicht mehr geben könnte". Er möchte aber "keinen Verein verloren geben". Ein bundesweiter Zusammenschluss der deutschen Fanszenen hatte zuletzt scharfe Kritik an einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga geäußert. Eine Fortsetzung mit Geisterspielen sei "nicht vertretbar", hieß es in einer Stellungnahme der Fans: "Schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung." Die Deutsche Fußball Liga (DFL) berät am Donnerstag erneut über mögliche Szenarien. Keller betonte, dass in der anstehenden Woche "wichtige Weichen" gestellt würden, "wie es in den ersten drei Profiligen in Deutschland weitergeht".

+++ 20:15 Zahl der Todesfälle in Türkei steigt auf mehr als 2000 +++
Die Gesamtzahl der Corona-Toten in der Türkei ist auf mehr als 2000 gestiegen. In 24 Stunden seien 127 Menschen der Krankheit erlegen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca via Twitter mit. Insgesamt sind in der Türkei damit 2017 Todesfälle durch Covid-19 gemeldet. In 24 Stunden seien zudem 3977 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Gesamtzahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei stieg damit auf 86 306. In dem Land mit seinen rund 83 Millionen Einwohnern wurden bislang rund 634.000 Tests durchgeführt.

+++ 19:50 Söder verlangt Steuersenkungen "auf breiter Front" +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert für Steuersenkungen auf breiter Front, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie abzumildern. Der Bild-Zeitung sagte Söder: "Wir müssen auf die Krise klug antworten und wollen die Wirtschaft erst über Bürgschaften stabilisieren und dann mit Steuersenkungen durchstarten." Er fügte hinzu: "Die Gastronomie hat unter Corona sehr zu leiden, dort muss die Mehrwertsteuer dringend runter auf 7 Prozent. Der Soli gehört früher und für alle abgeschafft."

Hinweis: Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Pandemie können Sie hier nachlesen.

Quelle: cri/dpa/AFP/rts/DJ

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