Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 22:21 Justizministerin: Bürgerrechte baldmöglichst wieder in Kraft gesetzt +++

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht sagt zu, alle in der Corona-Krise ausgesetzten Bürgerrechte wieder in Kraft zu setzen, sobald die Gesundheitslage dies erlaube. "Ich werde alles dafür tun, dass es wieder zu dieser freiheitlichen Gesellschaft kommt, die wir alle gewohnt waren", sagt die SPD-Politikerin im ZDF. "Da können Sie sich drauf verlassen."

+++ 22:01 Insgesamt 40.000 Corona-Tote in den USA +++
In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 40.000 überschritten. Nach Angaben der Johns Hopkins Universität vom Sonntag starben inzwischen mehr als 40.500 Menschen an dem neuartigen Coronavirus. Demnach erhöhte sich die Zahl der Infektionsfälle auf mehr als 740.000. Rund 67.000 Menschen gelten als genesen. Unterdessen erklärte der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, dort sei der Höhepunkt der Epidemie überschritten. "Wir haben den Höhepunkt hinter uns gelassen, und alle Anzeichen deuten derzeit darauf hin, dass die Kurve sinkt", sagte Cuomo vor Journalisten in New York.

+++ 21:55 Israelis demonstrieren mit Masken gegen Netanjahu +++
Mit Sicherheitsabstand wegen der Corona-Krise haben Tausende Israelis in Tel Aviv gegen den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert. Die Demonstranten auf dem zentralen Rabin-Platz trugen am Sonntag Gesichtsmasken und standen auf markierten Positionen jeweils zwei Meter voneinander entfernt, damit die Polizei die Kundgebung nicht auflöst. Teilnehmer schwenkten schwarze sowie israelische Fahnen und riefen "Demokratie, Demokratie, Demokratie". Sie protestierten gegen aus ihrer Sicht anti-demokratische Maßnahmen unter anderem im Kampf gegen das neuartige Coronavirus. Zudem forderten die Demonstranten, angeklagten Politiker per Gesetz von der Regierungsbildung auszuschließen. Der rechtskonservative Netanjahu ist wegen Korruption in drei Fällen angeklagt. Israel wird seit Ende 2018 von einer Übergangsregierung unter Netanjahu verwaltet.

Großer Protest in Israel, im Rahmen der Kontaktbeschränkungen.

Großer Protest in Israel, im Rahmen der Kontaktbeschränkungen.

(Foto: dpa)

+++ 21:45 Spahn: Abstandsgebote gelten noch über Monate +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet, dass Abstandsgebote von 1,5 Metern und verschärfte Hygieneregeln noch lange Zeit eingehalten werden müsse. Dies werde noch "über Monate" der Fall sein, sagt der CDU-Politiker im "heute-journal" des ZDF. Er bekräftigt, die Bundesregierung werde den Öffentlichen Gesundheitsdienst personell und technisch deutlich aufrüsten. Es müsse gelingen, die Anzahl der Neuinfektionen unter dem jetzigen Niveau von 3000 bis 4000 täglich zu halten.

+++ 21:33 Fast 20.000 Menschen in Frankreich an Coronavirus-Infektion gestorben +++
Mit 395 neuen Todesfällen hat die Zahl der Corona-Todesopfer in Frankreich beinahe die Schwelle von 20.000 erreicht. Insgesamt starben seit Anfang März 19.718 Menschen an dem neuartigen Coronavirus, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Von Samstag auf Sonntag starben demnach weitere 227 Menschen in Krankenhäusern und weitere 168 in Pflegeeinrichtungen.

+++ 21:08 Zahl der Corona-Toten in Italien auf niedrigstem Wert seit einer Woche +++
In Italien ist am Sonntag mit 433 neuen Todesopfern der Corona-Pandemie die niedrigste Zahl seit einer Woche registriert worden. Zudem handelte es sich um die zweitniedrigste Totenzahl innerhalb eines Monats, wie die Behörden mitteilten. Insgesamt starben in Italien seit Februar 23.660 Menschen an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 - die weltweit zweithöchste Zahl nach den USA.

+++ 20:42 DFB-Präsident: Bundesliga-Geisterspiele notwendig +++
DFB-Präsident Fritz Keller hat mit Nachdruck auf die Notwendigkeit von sogenannten Geisterspielen verwiesen. "Wir sind uns dabei sehr bewusst, dass dem Fußball ohne Fans sein Herz fehlt", schrieb der 63-Jährige in einem Gastbeitrag für den Kicker. Er könne die Bedenken nachvollziehen. Die Konsequenz eines völligen Verzichts würde aber laut Keller bedeuten, "dass einige Fans vielleicht nie wieder ein Spiel ihres Klubs besuchen können, weil es ihn schon bald nicht mehr geben könnte". Er möchte aber "keinen Verein verloren geben". Ein bundesweiter Zusammenschluss der deutschen Fanszenen hatte zuletzt scharfe Kritik an einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga geäußert. Eine Fortsetzung mit Geisterspielen sei "nicht vertretbar", hieß es in einer Stellungnahme der Fans: "Schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung." Die Deutsche Fußball Liga (DFL) berät am Donnerstag erneut über mögliche Szenarien. Keller betonte, dass in der anstehenden Woche "wichtige Weichen" gestellt würden, "wie es in den ersten drei Profiligen in Deutschland weitergeht".

+++ 20:15 Zahl der Todesfälle in Türkei steigt auf mehr als 2000 +++
Die Gesamtzahl der Corona-Toten in der Türkei ist auf mehr als 2000 gestiegen. In 24 Stunden seien 127 Menschen der Krankheit erlegen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca via Twitter mit. Insgesamt sind in der Türkei damit 2017 Todesfälle durch Covid-19 gemeldet. In 24 Stunden seien zudem 3977 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Gesamtzahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei stieg damit auf 86.306. In dem Land mit seinen rund 83 Millionen Einwohnern wurden bislang rund 634.000 Tests durchgeführt.

+++ 19:50 Söder verlangt Steuersenkungen "auf breiter Front" +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert für Steuersenkungen auf breiter Front, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie abzumildern. Der Bild-Zeitung sagte Söder: "Wir müssen auf die Krise klug antworten und wollen die Wirtschaft erst über Bürgschaften stabilisieren und dann mit Steuersenkungen durchstarten." Er fügte hinzu: "Die Gastronomie hat unter Corona sehr zu leiden, dort muss die Mehrwertsteuer dringend runter auf 7 Prozent. Der Soli gehört früher und für alle abgeschafft."

+++ 19:21 Deutsche Luftfahrt will Maskenpflicht bei Flügen einführen +++
Mit Blick auf ein Wiederanlaufen des Flugbetriebs will die deutsche Luftfahrt die Passagiere einem Bericht zufolge zum Tragen von Atemschutzmasken bringen. "Beim Boarding, im Flugzeug für die Dauer des Fluges und beim Aussteigen" solle darauf geachtet werden, "dass jeder Fluggast eine Schutzmaske trägt", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagsausgabe) aus einem Konzeptpapier mit mehr als 20 Punkten. Es sei unter den Führungen deutscher Fluggesellschaften und Flughäfen abgestimmt. "Es besteht eine entsprechende Verpflichtung des Passagiers, eine Schutzmaske mitzuführen und aufzusetzen", heißt laut "FAZ" einer der Regelungsvorschläge, der europäisch abgestimmt werden solle. Sondermaßnahmen "im Interesse des Gesundheitsschutzes für eine zu definierende Wiederaufnahmephase" könnten "zunächst für einen Zeitraum von sechs Wochen" festgelegt werden.

+++ 19:02 Zahl der neuen Virus-Toten in Frankreich sinkt +++
Die Zahl der Virus-Toten in Frankreich ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums um 395 gestiegen, nach 642 am Samstag. Insgesamt seien in Frankreich damit bislang 19.718 Menschen an den Virus-Folgen gestorben. Die Zahl der Menschen, die wegen der Virus-Folgen auf der Intensivstation behandelt werden müssten, sei den elften Tag in Folge gesunken und liege aktuell bei 5744.

+++ 18:38 Laschet fordert mehr Staatshilfen für Autobauer +++
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet fordert mehr staatliche Unterstützung für die von der Corona-Krise schwer getroffene Autobranche. "Unsere Automobilwirtschaft braucht schnell Perspektiven für Umsatz, Liquidität und Wachstum", sagte Laschet dem "Handelsblatt". "Wir werden sehr bald über intelligente Impulse für Investitionen sprechen müssen." In diesem Zusammenhang fordert der Politiker einen baldigen Autogipfel. Die in der vergangenen Woche beschlossene Öffnung der Autohäuser könne nur dann Wirkung entfalten, wenn nun auch die digitale Zulassung und schnelle Genehmigungen für den Bau von Ladesäulen folgen, sagte Laschet weiter.

+++ 18:10 USA unterstützen Landwirtschaft mit 19 Milliarden +++
US-Präsident Donald Trump hat ein Hilfsprogramm in Höhe von 19 Milliarden Dollar für die Landwirtschaft angekündigt, die vom Ausbruch des Coronavirus schwer getroffen wurde. Das Hilfsprogramm sieht Direktzahlungen in Höhe von 16 Milliarden Dollar an Landwirte und Viehzüchter sowie drei Milliarden Dollar in Form von Käufen von Milchprodukten, Fleisch und Lebensmittel vor, die über Ernährungsprogramme verteilt werden sollen. "Die zuständigen Behörden werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um dieses Programm so schnell und effizient wie möglich umzusetzen", sagte Landwirtschaftsminister Sonny Perdue bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.

+++ 17:44 Italiens Premier kritisiert Deutschland: "Sichtweise muss sich ändern" +++
Italien hält weiter an der Forderung von Eurobonds im Rahmen der Corona-Krise fest, Deutschland stemmt sich gegen das umstrittene Finanzinstrument. Die Sichtweise der Bundesregierung "muss sich jetzt ändern", sagte Italiens Premier Giuseppe Conte der "Süddeutschen Zeitung". Er wolle bis zuletzt ein "gemeinsames, ambitionsreiches und faires Finanzinstruments" fordern. Nur damit gelinge es, der Welt ein kraftvolles Signal zu senden: "Europa ist solide und eins." Italien habe in der Geschichte oft ganz zuvorderst gestanden, als es gegolten habe, Solidarität zu zeigen mit Ländern, "die in den Trümmern eines epochalen Ereignisses lagen", etwa nach dem Zweiten Weltkrieg.

+++ 17:20 Knapp 13.000 freie Intensivbetten in Deutschland +++
In Deutschland sind nach aktuellen Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) fast 13.000 Intensivbetten frei. Insgesamt verfügten die Kliniken über mindestens 30.000 Betten, teilte die Vereinigung am Sonntag mit. Man habe endlich eine verlässliche Übersicht über alle Intensivkapazitäten in Deutschland erreicht, sagte DIVI-Präsident Uwe Janssens. Dieses Wissen verschaffe Medizinern und Politikern eine kleine Atempause - nicht zu verwechseln mit falscher Euphorie. "Wir sind noch lange nicht über den Berg!" Wegen der Corona-Pandemie sind seit kurzem alle deutschen Kliniken mit Intensivbetten dazu verpflichtet, die Belegung an die DIVI zu melden, wo sie in einem online frei zugänglichen Register festgehalten werden. Mehr als 95 Prozent der Krankenhäuser meldeten inzwischen ihre freien und belegten Intensivbetten täglich.

+++ 16:59 Stadt Dresden verteilt 200.000 Schutzmasken +++
Zum Beginn der Mundschutzpflicht in Bahnen, Bussen und Geschäften in Sachsen verteilt die Stadt Dresden von diesem Montag an 200.000 Schutzmasken. Die Ausgabe beginne um 11.00 Uhr an der Goldenen Pforte des Rathauses, teilte die Stadt am Sonntag mit. Jeder Dresdener, der keine eigene Möglichkeit sehe, sich eine Mund-Nasen-Bedeckung zu besorgen, solle eine Maske erhalten, hieß es. Sachsen führt an diesem Montag als erstes Bundesland eine Mundschutzpflicht im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr ein.

+++ 16:37 Grüne wollen Besuche in Pflegeeinrichtungen ermöglichen +++
Die Grünen wollen mit einem Sieben-Punkte-Plan der Isolation und Vereinsamung von gefährdeten Personengruppen in der Corona-Krise entgegenwirken. Unter anderem sollen "Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen so weit wie möglich verhindert werden", heißt es in dem Papier, das den Zeitungen der Funke Mediengruppe nach eigenen Angaben vorliegt. Zu den Vorschlägen der Grünen zählt demnach ein Zeitmanagement, "das Menschen Zeitkorridore für ihren Besuch zuweist". Zudem solle ein Kontingent von Schutzausrüstung bereitgestellt werden.

+++ 16:10 Zahl der Todesfälle in Großbritannien steigt auf 16.060 +++
Das Gesundheitsministerium in London hat am Sonntag von mehr als 16.000 Corona-Toten im Königreich gesprochen. Innerhalb von 24 Stunden seien 596 weitere Todesfälle in den Krankenhäusern registriert worden. In Großbritannien gibt es Kritik an den Statistiken der Regierung, die nur Todesfälle in Krankenhäusern erfasst.

+++ 15:48 SPD will niedrigere Mehrwertsteuer für Gastronomie +++
Eine niedrigere Mehrwertsteuer für Kneipen und Restaurants ist in Teilen der SPD vorstellbar. "Die Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent für die Gastronomie wird für eine gezielte Entlastung der Betriebe sorgen", sagt die rheinland-pfälzische Finanzministerin Doris Ahnen am Sonntag in Mainz. "Sie muss zeitlich befristet sein. Wir wollen keine allgemeine Steuersenkungsdebatte, sondern gezielte Hilfen für eine besonders von der Krise betroffene Branche." Ahnen will einen entsprechenden Vorschlag auf Bundesebene einbringen.

+++ 15:19 Ex-Box-Weltmeister bemängelt Sonderstellung des Fußballs +++
Der frühere Box-Weltmeister Jürgen Brähmer hat die augenblicklichen Regeln für Sportler in der Coronakrise hart kritisiert. Der Fußball werde bevorzugt behandelt, behauptete der Profi aus Schwerin. "Dass die Fußballer schon trainieren dürfen, finde ich gegenüber den anderen Sportarten sehr ungerecht", sagte Brähmer der "Bild"-Zeitung und legte nach: "Was für den Fußball erlaubt ist, sollte für alle Sportarten und Olympiastützpunkte gelten. Das sind insbesondere die Institutionen und Vereine, die keine Millionenbudgets und gut dotierten TV-Verträge im Rücken haben", so Brähmer. Brähmer besitzt in Schwerin ein hochmodernes Box-Gym, hat Millionen dafür investiert. Trainieren darf er dort aber nur mit einem weiteren Boxer.

+++ 14:55 Putin betont: Haben Virus unter Kontrolle +++
Der russische Präsident Wladimir Putin zeigt sich zuversichtlich, dass die Virus-Krise bewältigt werden kann. "Die Situation ist voll unter Kontrolle", erklärt Putin in einer Videobotschaft zum orthodoxen Osterfest. Die russische Gesellschaft sei angesichts der Bedrohung, die alle treffe, geeint. Zuvor hatten die russischen Behörden einen Rekordanstieg neuer Infektionen um 6060 binnen eines Tages auf 42.853 Fälle insgesamt gemeldet.

+++ 14:33 Siemens-Chef spricht sich gegen Gehaltsverzicht aus +++
Siemens-Chef Joe Kaeser hat sich gegen einen Gehaltsverzicht von Unternehmensvorständen in der Corona-Krise ausgesprochen. Siemens wolle stattdessen mit einem Fonds helfen, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Konzern werde jede Spende von Mitarbeitern verdoppeln. Kaeser wird laut RND selbst eine Million Euro einzahlen.

+++ 14:03 Europa bleibt weltweit am schwersten betroffen +++
Die Zahl der weltweit verzeichneten Todesfälle durch das Coronavirus hat sich auf 154.948 erhöht. Die Zahl der Infektionsfälle stieg weltweit knapp 2,3 Millionen. Der am schwersten von der Pandemie betroffene Kontinent bleibt damit Europa: In europäischen Ländern starben insgesamt mehr als 101.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion, mehr als 1,1 Millionen Menschen haben sich europaweit mit dem Erreger Sars-Cov-2 angesteckt. Das Land mit den meisten registrierten Todesfällen weltweit bleiben die USA. Dort starben inzwischen fast 34.000 Corona-Infizierte. An zweiter Stelle steht Italien mit 23.227 Todesfällen, gefolgt von Spanien mit 20.453 und Frankreich mit 19.323 Todesfällen.

+++ 13:55 Bayern setzt Klausuren bis zum Abitur aus +++
Angehende Abiturienten müssen vor dem Start der Abiturprüfungen in Bayern keine Klausuren mehr schreiben. Das gilt für die Gymnasien und die Fach- und Berufsoberschulen. Die Schüler können sich damit voll auf ihr Abitur konzentrieren, sagte Kultusminister Michael Piazolo. Ab dem 27. April wird damit nur noch gezielte Prüfungsvorbereitung in den Prüfungsfächern angeboten. Der Unterricht wird zudem wegen der Corona-Auflagen in kleineren Gruppen stattfinden. Die Abiturprüfungen an den Gymnasien in Bayern beginnen am 20. Mai. An den Fach- und Berufsoberschulen starten sie ab dem 18. Juni.

+++ 13:38 ECDC vermeldet mehr als eine Million Corona-Fälle in Europa +++
Seit Beginn der Pandemie wurden in Europa mehr als eine Million Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Bis Sonntagmittag erfasste das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) insgesamt 1.018.221 Covid-19-Fälle. Mit Spanien, Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien kommen mittlerweile fünf europäische Länder auf sechsstellige Infektionszahlen. Covid-19-Todesfälle gab es europaweit demnach bislang 98.852, davon die meisten in Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien und Belgien. Für den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) - das sind die Staaten der EU sowie Norwegen, Island und Liechtenstein - einschließlich Großbritannien kam das Zentrum auf 926.333 gemeldete Infektionen sowie 96.779 Todesfälle. Zahlen aus Ländern wie der Schweiz, Russland und verschiedenen kleineren europäischen Staaten werden hierbei aber nicht eingerechnet. Deshalb weichen die ECDC-Zahlen von anderen Berechnungen ab.

+++ 13:24 Giffey nimmt Entlastung von Familien in den Fokus +++
Familienministerin Franziska Giffey will eine rasche Lösung für Familien mit Kindern in der Corona-Krise. "Für mich ist ganz klar: Das Wohl der Familien muss eine hohe Priorität beim schrittweisen Wiedereröffnen haben", sagte die SPD-Politikerin. "Eine pauschale Aussage, die Kitas bleiben bis zum Sommer zu, führt bei vielen Familien zu noch mehr Stress und kann nicht die einzige Antwort sein." Eltern, Kinder, Erzieherinnen und Erzieher brauchten eine Perspektive, natürlich abgewogen vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehens. Ab Montag will eine Arbeitsgruppe von Ländern, Bund und Experten Leitlinien erarbeiten, wie eine schrittweise Wiederöffnung der Kitas aussehen kann. "Es geht um gut abgewogene Schritte, ohne die Erfolge im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus zunichte zu machen", betonte Giffey. Familien gerieten derzeit zunehmend an ihre Grenzen, Eltern – besonders Frauen und Alleinerziehende – seien "über das vertretbare Maß hinaus belastet". "Eine Weile geht das gut, aber mit zunehmender Dauer wird die Lage untragbar", mahnte Giffey.

+++ 13:11 Bulgaren feiern Osterfest vornehmlich zu Hause +++
Die überwiegend orthodoxen Bulgaren haben das diesjährige Osterfest wegen der Coronavirus-Pandemie unter strengen Schutzmaßnahmen begangen. Die rund 4000 Kirchen blieben zwar geöffnet. Mit obligatorischen Mund-Nase-Masken und bei physischer Distanz fanden sich aber recht wenige Gläubige zu den Ostermessen am Sonntag ein. Die Kirche und die Regierung riefen die Menschen auf, vor der Ikone zuhause zu beten. Die Sonntagsmesse sowie die traditionelle Auferstehungsmesse um Mitternacht in der Aleksandar-Newski-Kathedrale in Sofia wurden zudem im Fernsehen und auf Facebook direkt übertragen.

+++ 12:54 Fischer beklagen großen Nachfragerückgang +++
Nach Einschätzung von Küstenfischern an Nord- und Ostsee beschleunigt die Corona-Pandemie den Niedergang des Fischereihandwerks. Größere Mengen Fisch ließen sich derzeit nicht verkaufen, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Kutter- und Küstenfischer Mecklenburg-Vorpommerns: "Der internationale Fischhandel ist zum Erliegen gekommen." Auch Krabbenfischer an Schleswig-Holsteins Küste beklagen einen Nachfrageeinbruch. "Die Fischer können fischen, kein Problem. Aber die Nachfrage stagniert dadurch, dass die Restaurants geschlossen haben", sagte der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Küstenfischer der Nordsee. Für die Fischereigenossenschaft in Freest, größter Fischereistandort in Mecklenburg-Vorpommern, fallen etwa sonst übliche Lieferungen nach Polen und in die Niederlanden aus. Da keine Touristen in Mecklenburg-Vorpommern sind, lohnt es sich zudem kaum, Fisch in Häfen anzubieten. Touren mit Räucherware für Märkte bis nach Sachsen mussten eingestellt werden. Zudem sind mit der Vermietung von Ferienwohnungen oder Angeltouren mit Touristen weitere Standbeine weggebrochen.

+++ 12:36 Spanien meldet weniger neue Corona-Todesfälle +++
In Spanien ist die Zahl der neuen offiziell bestätigten Corona-Todesfälle deutlich gesunken. Innerhalb von 24 Stunden seien 410 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Am Samstag hatte diese Zahl noch bei 565 gelegen. Zu den Hochzeiten der Infektionswelle in Spanien Anfang April waren an einem Tag 950 Todesfälle registriert worden. Insgesamt starben bereits fast 20.500 Menschen nach einer Covid-19-Erkrankung, wobei eine hohe Dunkelziffer vermutet wird.

+++ 12:21 Experten: Mütter können Babys trotz Corona-Infektion stillen +++
Laut Deutscher Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ist der Körperkontakt zwischen Müttern mit Corona-Infektionen und ihren neugeborenen Babys unbedenklich. Das empfehlen Experten der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe: "Mütter und Säuglinge sollten in die Lage versetzt werden, kontinuierlich zusammenzubleiben und Hautkontakt durchzuführen – Tag und Nacht, insbesondere unmittelbar nach der Geburt", so die Experten. Auch das Stillen wird empfohlen. Selbst wenn Babys noch nicht infiziert sind: Eine Trennung nach der Geburt im Krankenhaus kann eine Infektion aus Sicht der US-amerikanischen Expertin Alison Stuebe ohnehin nur verzögern, aber kaum verhindern, wie sie in einem Fachartikel in der Zeitschrift "Breastfeeding Medicine" erläutert. Spätestens zuhause hätten die meisten Familien gar keine Möglichkeiten, die Neugeborenen zu separieren, schreibt die Wissenschaftlerin. Eine Trennung von Mutter und Kind habe zudem verschiedene gesundheitliche Nachteile.

+++ 12:03 Paris verteilt kostenlose Masken an Bevölkerung +++
Zum Schutz gegen das Coronavirus werden in Paris etwa zwei Millionen Masken kostenlos an die Bevölkerung verteilt. Bis Ende dieses Monats sollten zunächst rund eine halbe Million wiederverwendbarer Masken verfügbar sein, kündigte Bürgermeisterin Anne Hidalgo an. Bis Mitte Mai sollen dann alle Bewohner der französischen Hauptstadt mit einer eigenen Maske ausgestattet werden. Die Masken werden in Apotheken erhältlich sein. Zunächst werden sie vor allem an Menschen verteilt, die besonderen Schutz vor Sars-CoV-2 benötigen. Die Kosten bezifferte Hidalgo auf drei Millionen Euro. Zugleich sprach sie sich für eine Maskenpflicht in der Métro, in Bussen und in Vorortzügen aus. Eine entsprechende Vorgabe gibt es in Frankreich bislang nicht.

+++ 11:53 Mali führt Parlamentswahlen trotz Pandemie durch +++
Ungeachtet der Ausbreitung des Coronavirus hat in Mali am Sonntag die zweite Runde der Parlamentswahlen stattgefunden. In dem westafrikanischen Krisenstaat waren 7,6 Millionen registrierte Wähler aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Wegen der Seuchengefahr hat Mali eine nächtliche Ausgangssperre verhängt und alle Schulen geschlossen; internationale Hilfseinsätze wurden auf ein Minimum heruntergefahren. Zum Schutz vor dem Virus stehen in Wahllokalen Hand-Desinfektionsmittel bereit. Auch gelten Abstandsregeln, wobei es bei der Umsetzung Medien zufolge zu Schwierigkeiten kam.

+++ 11:43 Richterbund: "Die Justiz bewährt sich auch in der Corona-Krise" +++
Die deutsche Justiz ist aus Sicht des Deutschen Richterbundes (DRB) ungeachtet der Corona-Krise funktionsfähig. Als einen Beleg dafür sieht DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn die aktuellen Entscheidungen von Oberverwaltungsgerichten zu Eilanträgen gegen die Schließung von Warenhäusern. "Trotz Notbetriebs üben die Gerichte ihre Kontrollfunktion gegenüber der Exekutive in Eilverfahren zügig und effektiv aus", sagte Rebehn. "Verfassungs- und Verwaltungsgerichte haben die Corona-Beschränkungen bereits vielfach überprüft und gegebenenfalls korrigiert", sagte er dazu weiter. "Die Justiz bewährt sich auch in der Corona-Krise beim Rechtsschutz für Bürger und Unternehmen", hob er hervor. "Der Zugang zum Recht ist und bleibt auch in der Krise gewährleistet." Derzeit würden sich die Gerichte auch darauf vorbereiten, ihren Betrieb "Schritt für Schritt" wieder hochzufahren. Dabei müssten allerdings strikte Abstands- und Hygieneregeln beachtet werden. In den vergangenen Wochen hatten öffentliche Gerichtsverhandlungen wegen der Pandemie vielfach nicht stattfinden können.

+++ 11:30 Müller verlangt "vollkommene Offenheit" von China +++
Vor dem Hintergrund wachsender Kritik am chinesischen Krisenmanagement zu Beginn der Corona-Pandemie ruft Bundesentwicklungsminister Gerd Müller die Führung in Peking zu Transparenz auf. "Die Chinesen müssen vollkommene Offenheit in dieser Weltkrise zeigen – gerade was den Ursprung des Virus angeht", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Theorie, dass das Virus entgegen der chinesischen Darstellung aus einem Forschungslabor in Wuhan stammt, müsse "aufgeklärt werden". Zu den US-Vorwürfen, wonach Peking den Ursprung des Coronavirus verschleiert habe, sagte Müller, dass China "schneller in den internationalen Austausch über die Ausbreitung des Virus in Wuhan" hätte treten müssen. Der Leiter des betreffenden Labors in Wuhan hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

+++ 11:17 Johnson steigt langsam wieder in Regierungsarbeit ein +++
Nach seiner überstandenen Corona-Erkrankung schaltet sich der britische Premierminister Boris Johnson schon wieder kräftig in die Regierungspolitik ein. Demnach soll er am Freitag bereits an einer dreistündigen Videokonferenz mit Außenminister Dominic Raab, der ihn teilweise vertritt, und weiteren Mitarbeitern teilgenommen haben. Bereits zuvor habe er mehrmals von seinem Landsitz Chequers aus Anweisungen gegeben, berichten britische Medien. Nach Regierungsangaben vom Samstag hatte Johnson "einige Kontakte" mit Kabinettsmitgliedern gehabt.

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+++ 11:09 Polizei unterbindet Protest in Berlin-Mitte +++
Mit rund 260 Beamten musste die Berliner Polizei am Samstag eine Versammlung gegen die Einschränkung von Grundrechten durch Corona-Schutzmaßnahmen auflösen. Mehrere Hundert Menschen hatten sich am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin Mitte versammelt. Sie führten Plakate sowie Ausgaben des Grundgesetzes mit sich. Die Polizisten notierten die Personalien von insgesamt 79 Teilnehmern, zwei Personen wurden demnach zur erkennungsdienstlichen Behandlung vorübergehend in Gewahrsam genommen. Weitere Personen ignorierten die Anweisung der Polizisten und wurden deshalb weggetragen. Die Einsatzkräfte schrieben Straf- und Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

+++ 10:55 Verband: Alle Schüler sollten Laptop erhalten +++
Der Deutsche Philologenverband fordert wegen der Corona-Krise die flächendeckende Ausgabe von Leihcomputern an Schüler. Die Schulen sollten die Geräte im Klassensatz verleihen, "damit alle das gleiche Endgerät haben", verlangt die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing. Der Verband geht davon aus, dass trotz der bevorstehenden Wiederöffnung der Schulen für einige Klassen der Großteil der Schüler noch einige Monate zu Hause unterrichtet werden wird. "Dafür brauchen alle Schüler einen Computer", sagte Lin-Klitzing. In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Kritik gegeben, weil gerade Schüler aus einkommensschwächeren Haushalten statt eines PC oder Laptop allenfalls ein Smartphone zur Verfügung haben oder sich Endgeräte mit Geschwistern und Eltern teilen müssen. Das Geld für eine solche Anschaffung könnte aus dem Digitalpakt für Schulen kommen, aus dem die Länder bisher erst fünf der zur Verfügung gestellten 40 Milliarden Euro abgerufen haben.

+++ 10:40 Russland meldet Rekord-Zuwachs +++
Die russischen Behörden melden einen Anstieg der neuen Infektionen zum Vortag um 6060 auf 42.853 Fälle insgesamt. Das entspricht dem größten Zuwachs bisher in Russland.

+++ 09:35 Infiziertenzahl in Deutschland bleibt noch knapp unter 141.000 +++
Zum Ende des Wochenendes melden die Gesundheitsämter weniger Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Insgesamt steigt die Zahl in Deutschland bis Sonntagmorgen damit auf 140.998 bestätigte Covid-19-Fälle. Das entspricht derzeit nur 500 neuen bestätigten Fällen im Vergleich zum Vorabend. Der moderate Anstieg ist jedoch vorsichtig zu bewerten, da einige Gesundheitsämter ihre Zahlen am Wochenende nur unregelmäßig oder gar nicht aktualisieren. Ein deutliches Überschreiten der 141.000-Marke ist zum Abend zu erwarten. Derweilen steigt auch die Zahl der Todesopfer. 4370 Menschen starben in Deutschland bereits an den Folgen von Covid-19-Infektionen. Derzeit sind noch rund 54.500 Menschen mit dem Virus infiziert, über 82.100 Patienten sind bereits wieder genesen. Am stärksten betroffen ist weiterhin Bayern mit einer Inzidenz von 286,1 bestätigten Corona-Fällen pro 100.000 Einwohnern, gefolgt von Baden-Württemberg (251,9), dem Saarland (234,9) und Hamburg (233,5).

+++ 08:49 Wuhan-Laborleiter weist Vorwürfe entschieden zurück +++
Seit Tagen verbreiten US-Medien, angeführt von US-Präsident Trump, den Vorwurf, eine Sicherheitslücke im Institut für Virologie im chinesischen Wuhan sei der Ursprung der Corona-Pandemie. Der Laborleiter nimmt dazu nun Stellung: "Ich weiß, dass dies unmöglich ist", erklärte Yuan Zhiming. Keiner seiner Mitarbeiter habe sich infiziert. Sein Team wisse genau, "welche Art von Forschung am Institut stattfindet und wie das Institut mit Viren und Proben umgeht". Weil das Labor in dem Ort sei, wo das Virus im Dezember erstmals aufgetreten war, wecke dies bei den Menschen automatisch Assoziationen, sagte Yuan. Einige Medien versuchten aber "absichtlich, die Menschen in die Irre zu führen". Dahingehende Berichte beruhten "ausschließlich auf Spekulationen", nicht auf "Beweisen oder Wissen".

+++ 08:37 ESM-Chef: weitere 500 Milliarden Euro EU-Hilfen benötigt +++
Klaus Regling, Chef des europäischen Rettungsfonds ESM, rechnet mit einem EU-weiten Bedarf an weiteren Finanzhilfen für die Wirtschaft in dreistelliger Milliardenhöhe. "Ich würde sagen, dass wir für die zweite Phase mindestens weitere 500 Milliarden Euro von den europäischen Institutionen brauchen, aber es könnte mehr sein", sagte er der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera". "Dafür müssen wir neue Maßnahmen unvoreingenommen diskutieren, aber auch die bestehenden Institutionen inklusive insbesondere der Kommission und des EU-Haushalts nutzen, weil es einfacher ist." Vor zehn Tagen hatten sich die europäischen Finanzminister bereits auf ein 500 Milliarden Euro schweres Corona-Rettungspaket verständigt.

+++ 08:21 70.000 Hotel- und Gastronomiebetriebe vor der Insolvenz +++
70.000 Hotel- und Gastronomiebetriebe in Deutschland sind dem Branchenverband Dehoga zufolge wegen der Coronavirus-Krise von der Pleite bedroht. Den insgesamt gut 223.000 Betrieben der Branche gingen bis Ende April rund zehn Milliarden Euro Umsatz verloren, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der "Bild am Sonntag". "Ohne zusätzliche staatliche Unterstützung steht jeder dritte Betrieb vor der Insolvenz." Die diese Woche vorgestellten Lockerungen für andere Bereiche böten keine Perspektiven für die Gastronomie. "Wir mussten als Erstes schließen und werden wohl auch am längsten zu leiden haben", so Hartges. Deshalb fordert der Verband eine verantwortungsvolle Öffnung von Restaurants und Cafes, die Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent und einen staatlichen Rettungsfonds mit Direkthilfen für Betriebe. Bundesfinanzminister Olaf Scholz stellte der Branche finanzielle Unterstützung in Aussicht. "Natürlich schauen wir genau, ob und wo wir gezielt weitere Hilfen benötigen", sagte er.

Mehr zu den Hilfsplänen der Bundesregierung für Hotel- und Gastronomiebetriebe lesen Sie hier.

+++ 08:01 Serbien lockert Ausgangssperre +++
Serbien unternimmt erste, leichte Schritte in Richtung Lockerung der getroffenen Corona-Maßnahmen. So wird die nächtliche Ausgangssperre an Werktagen ab kommendem Dienstag um eine Stunde verkürzt, wie Präsident Aleksandar Vucic erklärte. Menschen über 65, für die derzeit eine komplette Ausgangssperre gilt, dürfen dann ihre Häuser und Wohnungen dreimal in der Woche für jeweils eine Stunde verlassen. Dienstleistungseinrichtungen und Geschäfte sollen über die kommenden Wochen stufenweise wieder öffnen. Keine Angaben machte Vucic zu den langen Ausgangssperren an den Wochenenden. Am Sonntag begingen die orthodoxen Serben das Osterfest unter einer besonders langen Ausgangssperre. Sie dauert bis Dienstag früh und erstreckt sich über 84 Stunden. In Serbien haben sich rund 5690 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 110 Patienten starben.

+++ 07:41 Kanzleramtschef: „Herdenimmunität“ ist ungeeignetes Mittel +++
Kanzleramtschef Helge Braun hält die Strategie einer "Herdenimmunität" oder "kontrollierter Durchseuchung" für untauglich im Kampf gegen das Corona-Virus in Deutschland. "Um nur die Hälfte der deutschen Bevölkerung in 18 Monaten zu immunisieren, müssten sich jeden Tag 73.000 Menschen mit Corona infizieren", sagte Braun. "So hohe Zahlen würde unser Gesundheitssystem nicht verkraften und könnten auch von den Gesundheitsämtern nicht nachverfolgt werden. Die Epidemie würde uns entgleiten." Eine Epidemie sei erst zu Ende, wenn ein Anteil von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immun gegen das Virus ist, erklärte Braun. "Die Wissenschaftler nennen das etwas schmeichelhaft Herdenimmunität." Der Kurs der Bundesregierung laute dagegen: "Ansteckungen vermeiden und bezüglich der Immunität auf die Einsatzfähigkeit eines Impfstoffs zu warten."

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+++ 07:14 Bill Gates: Impfstoff bis Ende 2021 möglich +++
Bill Gates ist zuversichtlich, dass es gegen Ende nächsten Jahres einen Impfstoff gegen das Coronavirus geben wird. "Es gibt momentan viele Kandidaten für einen Impfstoff, die wir unterstützen. Und ich bin optimistisch, dass bis Ende nächsten Jahres einer von ihnen rauskommen wird", sagte der Microsoft-Gründer und Philanthrop bei dem virtuellen Mega-Konzert "One World: Together at Home“. Seine Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung ist Mitbegründer der Impfstoff-Allianz CEPI ("Coalition for Epidemic Preparedness Innovations"), die sich gerade international um die Entwicklung eines Serums bemüht. Gates hatte jüngst in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" geschrieben, die CEPI sei dabei, mindestens acht mögliche Impfstoffe zu entwickeln. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in 18 Monaten mindestens einer von ihnen anwendungsbereit sein wird.

+++ 06:33 Amthor will Gottesdienstplätze per App vergeben +++
Philipp Amthor setzt sich für die Organisation von Gottesdiensten während der Corona-Pandemie mit digitaler Hilfe ein. "Auch mit den derzeit geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften sind Gottesdienste möglich. Dazu gibt es kluge Vorschläge, etwa aus der Bischofskonferenz", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete. So könnte man etwa in größeren Gemeinden die Chancen der Digitalisierung nutzen, um Sitzplätze im Gottesdienst über eine App oder hilfsweise über das Telefon zu vergeben. Mit Blick auf sein Heimatland Mecklenburg-Vorpommern sagte der CDU-Politiker: "Gerade angesichts der hier vielerorts ohnehin leider recht geringen Zahl an Gottesdienstbesuchern erscheinen mir die pauschalen Beschränkungen für die Religionsausübung übrigens besonders unverhältnismäßig."

+++ 06:18 Bundeswehr verschiebt Grundausbildung +++
Wegen der Corona-Pandemie verschiebt die Bundeswehr die Grundausbildung neuer Soldaten. "Es wäre jetzt zu gefährlich, die Rekruten an unseren Standorten auf engem Raum zusammenzufassen", sagte der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Ulrich Baumgärtner. "Die schriftlich zum 1. April eingestellten Rekruten bleiben unter Auflagen zu Hause und beginnen ihre Grundausbildung frühestens am 1. Juni", erklärte der Generaloberstabsarzt. "Wir versuchen aber jetzt schon mit E-Learning, ihnen Grundlagen wie das Soldatengesetz und das Wehrrecht zu vermitteln." Die Grundausbildung wird zudem vorerst von drei Monaten auf sechs Wochen verkürzt. Teils können auch die Wochenenden genutzt werden. Hinzu kommt anschließend eine ergänzende Ausbildung. "Die Rekruten, die zum 1. Juli eingezogen würden, wollen wir am 1. August beginnen lassen. Am 1. Oktober würde wieder die normale dreimonatige Grundausbildung starten", so Baumgärtner.

+++ 05:49 Knapp 1000 Deutsche warten noch auf Rückkehr +++
Nach der weltweiten Rückholaktion für 240.000 in der Corona-Krise gestrandete Deutsche bemüht sich das Auswärtige Amt noch um rund 1000 Bundesbürger, die ausgeflogen werden sollen. Noch immer warteten "einige hundert bis tausend Gestrandete auf eine Rückkehrmöglichkeit", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas der "Bild am Sonntag". Nach der Rückholung aus beliebten Touristenzielen gehe es jetzt vor allem um schwieriger zu lösende Einzelfälle: "Da geht es um Menschen im kolumbianischen Dschungel, auf entlegenen Südseeinseln und auch in Ländern, in denen der Luftraum derzeit völlig geschlossen ist. Nicht jedem können wir sofort helfen, aber niemand wird vergessen", sagte der SPD-Minister.

+++ 05:41 Linke fordert Staatshilfen für Künstler +++
Linken-Chefin Katja Kipping hat angesichts der Corona-Krise einen Schutzschirm für die freie Kulturszene gefordert. Durch die Absage aller Großveranstaltungen des Sommers drohe "ein kulturelles Massensterben nie gekannten Ausmaßes", sagte sie. "Frei schaffende Künstler, die oft schon vor der Corona-Krise kaum über die Runden kamen, Veranstaltungsorte und Festivalträger, die keine großen Kapitalgesellschaften im Rücken haben, drohen (…) in die Insolvenz zu rutschen", mahnte Kipping. Die Linke fordert, dass Ausfälle durch abgesagte Veranstaltungen analog zu den Regelungen des Kurzarbeitergeldes vom Staat übernommen werden. Das würde bedeuten, dass Künstler und Veranstalter 60 Prozent - und in Haushalten mit Kindern 67 Prozent - des entgangenen Geldes vom Bund bekommen. Zuvor hatten deutsche Künstler in einem offenen Brief Staatshilfen für Freiberufler im Kulturbereich gefordert. "Ist es denn unvorstellbar für den deutschen Staat, den freiberuflichen Kulturschaffenden ebenso schnell eine maßgeschneiderte Hilfe zu offerieren wie etwa Adidas (...) oder den Zahnärzten, die vorerst 90 Prozent des Vorjahreseinkommens erhalten?", berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf einen Brief an Kultur-Staatsministerin Monika Grütters. Zu den Unterzeichnenden gehören den Angaben zufolge unter anderem die Violinistin Anne-Sophie Mutter und die Dirigenten Thomas Hengelbrock und Christian Thielemann.

+++ 05:18 Griechenland siedelt gefährdete Flüchtlinge von Inseln auf Festland um +++
Zum Schutz vor dem Coronavirus sollen in Griechenland ab Montag Hunderte ältere und kranke Flüchtlinge aus den völlig überfüllten Lagern auf den ägäischen Inseln aufs Festland gebracht werden. Insgesamt geht es nach Angaben des Migrationsministeriums um rund 2380 "gefährdete Menschen". Diese sollen innerhalb von zwei Wochen aus den Lagern auf den Inseln in Wohnungen, Hotels oder andere Lager auf dem Festland gebracht werden. Die Lage in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln gilt als katastrophal: Dort leben mehr als 36.000 Menschen in Camps, die eigentlich nur für etwas mehr als 6000 Menschen ausgelegt sind. Bislang wurden in den Lagern zwar noch keine Corona-Infektionen gemeldet, doch die Angst vor einer Verbreitung des neuartigen Virus wächst. Bei den Menschen, die nun aus den Lagern aufs Festland gebracht werden, handelt es sich um 200 Flüchtlinge über 60 Jahre und 1730 Menschen mit Vorerkrankungen sowie deren Angehörige.

+++ 04:51 Südkorea meldet nur noch acht Neuinfektionen +++
Südkorea meldet erstmals seit zwei Monaten einen Anstieg der Neuinfektionen im einstelligen Bereich. Es gebe acht neue Fälle, teilt das Koreanische Zentrum für Krankheitsbekämpfung KCDC mit. Insgesamt gibt es in Südkorea 10.661 Infektionen und 234 Tote.

+++ 04:25 Maduro erwägt Wahlverschiebung in Venezuela +++
Wegen der sich immer weiter ausbreitenden Corona-Pandemie könnte die Parlamentswahl in Venezuela verschoben werden. "Ich weiß nicht, ob es in diesem Jahr Wahlen gibt, denn wir haben andere Prioritäten", sagte Präsident Nicolás Maduro am Samstag in einem Radiointerview mit Blick auf die Bemühungen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus. "Es wäre unverantwortlich zu sagen, wir halten Wahlen ab, koste es, was es wolle." Zugleich betonte Maduro aber, laut Verfassung müsse die Parlamentswahl im Dezember stattfinden, damit sich die neue Nationalversammlung Anfang Januar kommenden Jahres konstituieren könne.

+++ 03:58 Wirtschaftsinstitut erwartet fallende Mietpreise +++
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln rechnet wegen der Corona-Krise mit fallenden Mietpreisen in Deutschland. Grund sei, dass den Haushalten wegen möglicher Insolvenzen und steigender Arbeitslosigkeit insgesamt weniger Einkommen zur Verfügung stehe, heißt es in einer Studie, aus der die "Welt am Sonntag" zitiert. Die Krise werde sich nicht in allen Bereichen des Marktes gleichermaßen bemerkbar machen, betont Michael Voigtländer, Immobilienexperte des IW: "Es gibt einzelne Marktsegmente, die stärker von einem kurzfristigen Nachfragerückgang betroffen sein dürften - beispielsweise Mikroapartments, wo die mobilen Fachkräfte als Mieter wegfallen, oder etwa Wohnungen im Luxussegment", sagte der Ökonom der Zeitung. In teuren Regionen sei die Wahrscheinlichkeit sinkender Mietpreise höher. "In Süddeutschland etwa könnte ein Preisrückgang stärker ausfallen, weil die Mieten im Verhältnis zu den Löhnen bereits vor der Krise relativ hoch waren", sagte Voigtländer. An einigen Standorten komme noch der Strukturwandel in der Autoindustrie hinzu, sodass Mietsteigerungserwartungen und damit Preise stärker zurückgehen könnten.

+++ 03:16 Scholz will Hoteliers und Gastronomen helfen +++
SPD-Bundesfinanzminister Olaf Scholz stellt den von der anhaltenden Schließung besonders betroffenen Hoteliers und Restaurantbetreibern finanzielle Unterstützung in Aussicht. "Natürlich schauen wir genau, ob und wo wir gezielt weitere Hilfen benötigen. Wir haben vor allem jene Branchen im Blick, für die es noch nicht so schnell wieder losgeht. Das Hotel und Gaststättengewerbe gehört sicherlich dazu", sagte Scholz der "Welt am Sonntag". Ein späteres Konjunkturpaket soll laut Scholz steuerliche Investitionsanreize für Unternehmen enthalten, damit dann "jeder, der noch zögert, das Geld schnell in die Hand nimmt". Zudem könne es Schritte geben, um die "Konsumfreude der Bürgerinnen und Bürger anzufachen", sagte der Vizekanzler.

+++ 02:35 Müller fordert Hilfsprogramm für Entwicklungsländer +++
Entwicklungsminister Gerd Müller hat die Europäische Union aufgerufen, in der Corona-Krise Länder in Afrika und im Nahen Osten mit einem Hilfsprogramm in Höhe von 50 Milliarden Euro zu unterstüzen. "Deutschland und Europa müssen auch international einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Pandemie in den Griff zu bekommen", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das eigene EU-Hilfspaket umfasse 500 Milliarden Euro, sei aber nur nach innen gerichtet, sagte der CSU-Politiker. "Wir müssen den Schutzschirm auch auf unsere Nachbarregionen in Afrika und im Krisenbogen um Syrien ausweiten." In dem Sofortprogramm solle zum einen die Europäische Investitionsbank Wirtschaftskredite zur Stabilisierung der europäischen Nachbarstaaten auflegen, zum anderen solle der EU-Haushalt zur Krisenbewältigung umstrukturiert werden.

+++ 01:48 Altmaier: Brauchen zwölf Milliarden Atemschutzmasken +++
Die Bundesregierung rechnet in der Corona-Krise mit einem Bedarf von jährlich bis zu zwölf Milliarden Atemschutzmasken. "Wenn wir allen Menschen in Deutschland das Arbeiten, Einkaufen und Busfahren mit Mundschutz ermöglichen möchten, brauchen wir zwischen acht und zwölf Milliarden Masken pro Jahr", sagte CDU-Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier der "Bild am Sonntag". Ziel sei, schon in der zweiten Sommerhälfte Millionen OP-Masken und Mundschutze in Deutschland produzieren zu können. Er stellte Investitionszuschüsse und Abnahmegarantien in Aussicht.

+++ 01:12 Österreich plant Ferientourismus im Sommer +++
Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hat in der Corona-Krise bei der Frage nach Reisemöglichkeiten im Sommer Gesprächsbereitschaft gegenüber Deutschland angedeutet. "Die Einschränkung der Reisefreiheit wird uns in den nächsten Monaten noch erhalten bleiben", sagte die ÖVP-Politikerin der Zeitung "Die Presse". "Wenn Länder aber auch auf einem sehr guten und positiven Weg sind, wie beispielsweise Deutschland, dann gibt es durchaus auch die Möglichkeit, dass man sich bilateral einigt." Sie antwortete damit auf die Frage, ob Touristen im Sommer nach Österreich kommen und umgekehrt Österreicher ins Ausland fahren können. Köstinger warnte aber auch, es lasse sich nur schwer abschätzen, wie sich die nächsten Monate entwickeln. "Es gibt keinen Stichtag, es könnte ja zu weiteren Wellen der Infektion kommen." Und dann sei nicht auszuschließen, "dass wieder weitreichende Maßnahmen getroffen werden müssen".

+++ 00:51 Altmaier: "Nicht durcheinanderlaufen wie ein Hühnerhaufen" +++
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat Bund und Länder in der Corona-Krise zu mehr Einigkeit aufgerufen. "Wir dürfen nicht durcheinanderlaufen wie ein Hühnerhaufen und uns gegenseitig abwechselnd mit Verschärfungen und Lockerungen überbieten", mahnte der CDU-Politiker in der "Bild am Sonntag". "Wenn wir jetzt die Nerven behalten, können wir einen zweiten Lockdown vermeiden. Deshalb ist ein gemeinsames Handeln von Bund und Ländern so wichtig." Zugleich wies Altmaier Forderungen nach Steuererhöhungen deutlich zurück, wie sie auch aus der SPD erhoben werden. "Vereinzelte Diskussionen über Steuererhöhungen für bestimmte Personen, Gruppen oder Branchen sind falsch und schädlich", sagte er. "Wir müssen auch sparsam sein, aber niemand sollte höhere Steuern bezahlen müssen." Höhere Steuereinnahmen erreiche man vor allem durch kräftigeres Wachstum und Investitionen. Grundsätzlich zeigte sich der Wirtschaftsminister optimistisch, dass die deutsche Wirtschaft gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen kann. "Deutschland kann und soll in spätestens drei Jahren stärker und besser dastehen als vor der Krise", sagte er.

+++ 00:13 Scholz hält Entwarnungen für verfrüht +++
Hat Deutschland in der Corona-Krise das Schlimmste schon hinter sich? Laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist es "viel zu früh, Entwarnung zu geben". Das Infektionsgeschehen habe sich "jetzt so weit verlangsamt, dass wir schrittweise Öffnungen wagen können. Aber das muss mit Augenmaß geschehen." Man müsse genau schauen, wie sich das auf die Infizierten-Zahlen auswirke. "Solange wir keinen Impfstoff gegen das Virus haben und keine therapeutischen Medikamente, werden wir unser soziales und wirtschaftliches Leben umstellen müssen." Ein Impfstoff werde vielleicht erst 2021 zur Verfügung stehen. Es werde bis dahin in gewissem Umfang Lockerungen geben und man zu einer neuen Normalität übergehen. Diese werde sich aber von dem bekannten Alltag vor der Pandemie unterscheiden.

Hinweis: Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Pandemie können Sie hier nachlesen.

Quelle: lou/lri/dpa/AFP/rts/sid/DJ

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