Polizei sucht Vergewaltiger270 Männer nehmen an Massengentest teil

Seit Ende 2020 sucht die baden-württembergische Polizei nach einem Unbekannten, der in ein Haus einbrach und sich an einer Frau verging. Bisher tappen die Ermittler im Dunkeln. Nun soll ein Massengentest weiterhelfen. Binnen zwei Tagen kamen bereits 270 Männer zur Speichelprobe.
Zur Aufklärung einer Vergewaltigung sowie von zwei Einbrüchen hat die Polizei in Blaubeuren in Baden-Württemberg einen Massengentest durchgeführt. Daran hätten am Freitag und Samstag mehr als 270 Männer teilgenommen, teilten die Staatsanwaltschaft Ulm, die Stadt Blaubeuren und die Polizei mit. Weitere 60 Männer hätten sich bereits vorab gemeldet, weil sie an diesen Tagen verhindert waren. Ihnen seien Ersatztermine angeboten worden. Für die Männer, die sich bislang nicht gemeldet haben, gibt es laut Polizei ebenfalls Ersatztermine.
Es waren rund 700 Männer aus Blaubeuren und zwei Teilorten zur Teilnahme an dem Massengentest in der Stadthalle aufgerufen. Die Ermittler hoffen, so den Kreis der potenziellen Täter für die Einbrüche und eine Vergewaltigung Ende des vergangenen Jahres in Blaubeuren eingrenzen zu können. An den drei Tatorten hatten die Ermittler im Oktober und November 2020 Genmaterial von ein und demselben Täter gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter zur Tatzeit zwischen 41 und 52 Jahre alt gewesen sein dürfte und in Blaubeuren oder den Teilorten Gerhausen und Weiler zu suchen ist.
Sowohl Anfang Oktober als auch Mitte November habe ein Täter zunächst zweimal vergeblich versucht, in ein Wohnhaus im Stadtteil Gerhausen einzubrechen. Anfang Dezember schließlich sei der Unbekannte in ein Mehrfamilienhaus in Blaubeuren eingebrochen. "In der Wohnung verging sich der Unbekannte an einer Frau. Als sie erwachte, ergriff der Täter sofort die Flucht", hieß es in einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft Ulm.
"Ermittlungen kommen aktuell nicht weiter"
Bei der Spurensicherung an den drei Tatorten seien jeweils DNA-Spuren entdeckt worden, die von "ein und demselben Täter" stammen müssen. Den Angaben zufolge dürfte der Mann zur Tatzeit zwischen 41 und 52 Jahre alt gewesen sein, außerdem gehen die Ermittler davon aus, dass er in Blaubeuren oder den Teilorten Gerhausen und Weiler zu suchen sei.
Wie der Polizeisprecher sagte, kommen die Ermittlungen aktuell nicht weiter. Solche Massentests würden aber eine Chance bieten, dem Täter auf die Spur zu kommen: "Je mehr Männer sich an der Abgabe der Speichelprobe beteiligen, desto kleiner wird die verbleibende Zahl der möglichen Tatverdächtigen", fügte er hinzu. Jeder Mann, der sich daher am Gentest beteilige, leiste einen aktiven Beitrag zur möglichen Aufklärung sowohl der Einbrüche als auch der Vergewaltigung.