Vier Verdächtige wieder frei 30-Jähriger nach Terroralarm am Kölner Dom verhaftet
26.12.2023, 19:34 Uhr Artikel anhören
Der Kölner Dom ist aktuell stets bewacht.
(Foto: IMAGO/Tim Oelbermann)
Die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Kölner Dom bleiben nach dem Terroralarm hoch. Nun meldet die Polizei fünf Festnahmen in Wesel. Vier Männer seien wieder auf freiem Fuß - ein Mann allerdings bleibe "zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam".
Im Zusammenhang mit dem Terroralarm für den Kölner Dom hat die Polizei einen Verdächtigen in Wesel in Gewahrsam genommen. Die Polizei habe in der Stadt am Niederrhein an Heiligabend eine Wohnung mit Spezialeinheiten durchsucht und fünf Männer in Gewahrsam genommen.
Während vier von ihnen wieder auf freien Fuß gekommen seien, hätten die Einsatzkräfte einen 30 Jahre alten Tadschiken "zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam" genommen. Zu ihm lägen staatsschutzrelevante Erkenntnisse vor, teilte die Polizei mit. Das Amtsgericht Oberhausen habe am ersten Weihnachtstag auf Antrag der Polizei Köln die Anordnung der Ingewahrsamnahme bis zum 7. Januar bestätigt.
Kripochef Michael Esser sagte: "Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um die Menschen, den Dom und die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten zu schützen." Zu den Hintergründen der Ingewahrsamnahme werde die Polizei wegen laufender Ermittlungen bis auf Weiteres keine Auskünfte erteilen. Medien berichteten von möglichen islamistischen Anschlagsplänen. Demnach führt die Spur zu einem Ableger des Islamischen Staats (IS). Die Generalbundesanwaltschaft wollte sich auf Anfrage weiter nicht zu den Vorgängen äußern.
Festnahmen auch in Österreich
Die Sicherheitsbehörden hatten nach dpa-Informationen Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche in Wien erhalten. Nach Angaben der Kölner Polizei bezogen sich die Hinweise auf Silvester. Die Weihnachtsmessen fanden daraufhin unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen statt. Besucher mussten sich am Eingang Kontrollen unterziehen. Zwischen den Messen wurde das Gotteshaus geschlossen, das normalerweise von vielen Touristen besucht wird. Die nach einem Gefahrenhinweis verhängten strengen Sicherheitsvorkehrungen für den Kölner Dom wurden inzwischen bis Neujahr verlängert.
In Wien gab es laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA bei einem Einsatz gegen ein islamistisches Netzwerk mehrere Festnahmen. Gegen drei Verdächtige sei daraufhin Untersuchungshaft verhängt worden. Die zwei Männer und eine Frau wurden laut APA in einer Flüchtlingsunterkunft in Wien von Spezialkräften der Polizei festgenommen.
Ihnen wird demnach vorgeworfen, einem radikalislamischen Terror-Netzwerk anzugehören, das Anschläge auf den Kölner Dom und den Wiener Stephansdom erwogen haben soll. Alle drei bestritten den Angaben zufolge die Vorwürfe. Gegen sie wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/AFP