Panorama

Familientragödie bei Ravensburg 53-Jähriger plante den Dreifachmord

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Langsam werden die Hintergründe der Bluttat bei Ravensburg deutlich: Es habe Spannungen in der Familie gegeben, teilen die Behörden mit. Der Mann, der mutmaßlich seine Frau und zwei Stieftöchter tötete, soll die Tat geplant haben.

Die Polizei hat nach der Bluttat in Unterschbach bei Ravensburg mehrere Briefe im Haus des Verdächtigen gefunden. Der 53-Jährige habe die Tat geplant, sagte der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Konstanz, Uwe Stürmer, in Ravensburg. Es habe sich nicht um eine spontane Tat gehandelt. Es habe Spannungen in der Familie gegeben, die Frau habe wohl einen neuen Freund gehabt, sagte Stürmer. Der 53-Jährige habe wohl die Trennung von seiner Frau befürchtet, sagte Stürmer weiter.

Der Verdächtige soll gewartet haben, bis die drei Opfer schlafen, sagte Oberstaatsanwalt Karl-Josef Diehl. Er soll im angetrunkenen Zustand seine Frau und deren Töchter mit einem Beil und einem Messer getötet haben. Die gemeinsame fünf Jahre alte Tochter überlebte.

Laut Stürmer gab es bereits Monate vor dem Dreifachmord schwere Auseinandersetzungen in der Familie. Die Polizei sei am 20. März vor Ort gewesen, da es Streit in der Beziehung gegeben habe, sagte er. Die Ehefrau, die der Verdächtige vor elf Jahren in Thailand kennenlernte, habe der Polizei dann aber versichert, sie habe keine Angst vor ihrem Mann. Einen Platzverweis für ihn habe sie abgelehnt.

Ein Opfer setzt noch Notruf ab

Der 53-Jährige soll seine Frau und die Stieftöchter im Alter von 14 und 18 Jahren getötet haben. Nach Angaben der Behördenvertreter konnte eines der Opfer vor seinem Tod noch einen Notruf absetzen. Dabei habe es sich wohl um die 14-jährige Tochter gehandelt. Zudem hätten fast zeitgleich Nachbarn die Polizei gerufen.

Den Polizisten habe sich am Tatort in einer Doppelhaushälfte ein grausames Bild gezeigt. Über drei Geschosse verteilt hätten die Beamten die drei Getöteten entdeckt, berichteten sie. Neben den Opfern sei auch der mutmaßliche Täter zusammen mit der kleinen Tochter im Haus entdeckt worden. Das Mädchen habe nach bisherigen Erkenntnissen aber nichts von dem Geschehen mitbekommen, weil es offenbar geschlafen habe. Der Verdächtige habe nach eigenen Angaben auch die Fünfjährige töten wollen, aber nicht im Haus, hieß es weiter. Anschließend habe er sich dann selbst umbringen wollen.

Der Mann war noch in der Nacht zum Freitag in seinem Wohnhaus im Ortsteil Untereschach festgenommen worden. Er hatte die Tat gestanden. Er habe keinen Ausweg mehr gesehen, gaben die Beamten dessen Ausführungen wieder. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen des Verdachts auf dreifachen Mord.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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