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Tödlicher Brand im Seniorenheim 71-Jähriger soll Feuer fahrlässig verursacht haben

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Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers um 3.50 Uhr durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert worden.

Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers um 3.50 Uhr durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert worden.

(Foto: dpa)

In einer Seniorenresidenz am Niederrhein kommen vier Bewohner ums Leben, mehr als 20 Menschen werden verletzt. Bislang ist laut Ermittlern bekannt: Das Feuer ist in einem Zimmer der Residenz ausgebrochen und dann auf weitere übergesprungen. Und: Es könnte durch Fahrlässigkeit entstanden sein.

Nach dem Brand in einem Seniorenheim im niederrheinischen Bedburg-Hau mit vier Toten richten sich die Ermittlungen gegen einen 71 Jahre alten Bewohner. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Mann werde verdächtigt, das Feuer fahrlässig verursacht zu haben.

"Vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen können zum Tatgeschehen keine weiteren Angaben gemacht werden", ergänzten die Ermittler. Es gelte die Unschuldsvermutung. Durch das Feuer waren am Morgen vier Menschen gestorben. Dabei handelte es sich nach Angaben der Ermittler um zwei 50- und 74-jährige Frauen sowie um zwei 66-jährige Männer, die in der Residenz gewohnt hatten. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt.

"Nach bisherigen Erkenntnissen brach das Feuer in einem Zimmer der Residenz aus und griff dann auf weitere Zimmer über", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers um 3.50 Uhr durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert worden. Es folgte ein dramatischer Einsatz, in dem die Rettungskräfte unter anderem Scheiben einschlugen, um Bewohner zu retten.

Brände in Pflegeheimen keine Seltenheit

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Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz nahm den tragischen Vorfall in Bedburg-Hau zum Anlass, um generell auf die Lage im Pflegebereich hinzuweisen. "Die Zahl der Brände in Pflegeheimen bleibt auf einem konstant hohen Niveau, allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres hat es 26 Mal gebrannt", erklärte der Stiftungsvorstand. "Das macht offenkundig, dass die Regelungen des vorbeugenden Brandschutzes in den 16.000 Pflegeeinrichtungen nicht ausreichen."

Er fordert eine gesetzliche Pflicht, der zufolge jedes Patienten- und Personalzimmer mit selbstständigen Löschanlagen ausgestattet werden müsste. "Denn diese Technik reagiert auf Wärme oder Rauch und bekämpft damit sowohl Entstehungsbrände als auch unkontrollierte Rauchgasentwicklung frühzeitig."

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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