Bericht zu Absturz über Mali 2014Air-Algérie-Flugzeug hatte vereiste Sensoren
116 Menschen sterben im Juli 2014, als ein Flugzeug der Air Algérie in Nordafrika abstürzt. An Bord sind auch 54 Franzosen. Die französische Unfallbehörde kommt nun zu einem klaren Ergebnis nach den Ermittlungen zur Absturzursache.
Der Absturz einer Passagiermaschine über Mali im Juli vergangenen Jahres geht vermutlich auf vereiste Sensoren zurück. Damit scheint ein Anschlag ausgeschlossen, der bisher als mögliche Ursache gegolten hatte. Bei dem Unfall waren alle 116 Menschen an Bord ums Leben gekommen, darunter 54 Franzosen.
Die McDonnell Douglas MD 83 der spanischen Swiftair war für die algerische Gesellschaft Air Algérie unterwegs. Nach Erkenntnissen der französischen Behörde für Unfallanalysen (Bea) hat die Besatzung des Flugzeugs es vermutlich versäumt, ein Anti-Vereisungssystem für Drucksensoren zu aktivieren, wie aus einer in Paris veröffentlichten Analyse hervorgeht.
Demnach hatte Flug AH5017 auf dem Weg von Ouagadougou in Burkina Faso in die algerische Hauptstadt Algier zunächst ohne besondere Vorkommnisse die Reiseflughöhe von etwa 9500 Meter erreicht. Zwei Minuten später gab es mit dem rechten, dann mit dem linken Triebwerk Probleme. Die fehlerhaften Informationen der vereisten Sensoren hätten zu einer Drosselung des Schubs geführt. Korrekturen des Autopiloten verursachten schließlich einen Abriss des Luftstroms. Nach der Analyse gab es laut Bea keine Manöver der Crew gegen den Strömungsabriss.
Bereits 2002 und 2014 kam es nach den Angaben zu ähnlichen Vorkommnissen mit Flugzeugen von McDonnell Douglas, die allerdings ohne Folgen blieben. Die Bea kündigte einen Abschlussbericht für Dezember an.