Panorama

Kunstaktion mit Flüchtlingen Air Berlin holt Asylsuchende nicht ab

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Szene von den Aktionen vor dem Theater.

Eigentlich sollte Air Berlin 100 Flüchtlinge aus der Türkei nach Berlin bringen. Einige von ihnen wollten sich dafür vor dem Maxim Gorki Theater von Tigern "zerfleischen" lassen. Also nicht wirklich - nur im übertragenden Sinne. Air Berlin hat jetzt genug davon.

Ein Sonderflug, der 100 Asylsuchende zu der umstrittenen Kunstaktion "Flüchtlinge Fressen" nach Berlin bringen sollte, fällt aus. Die Fluggesellschaft Air Berlin hat den Vertrag zur Beförderung der Flüchtlinge gekündigt. Sie sollten praktisch zeitgleich zu dem Projekt vor dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin-Tegel landen. Dabei wollten sich Flüchtlinge öffentlich von vier Tigern vor dem Theater "zerfleischen" lassen, wie die Veranstalter es nennen. Die Kunstaktion soll jetzt dennoch wie geplant am Abend über die Bühne gehen.

Air Berlin begründete die Kündigung des Sonderflugs aus der Türkei damit, dass erst nach Vertragsabschluss mit dem Trägerverein des "Zentrums für politische Schönheit" wesentliche Aspekte der Beförderung bekannt geworden seien. Für einen großen Teil der Passagiere liege keine Einreiseberechtigung vor. Darüber habe der Verein die Fluggesellschaft im Unklaren gelassen. "Damit ist das Vertrauensverhältnis zum Vertragspartner nachhaltig erschüttert", erklärte das Unternehmen.

Das für Provokationen bekannte "Zentrum für Politische Schönheit" will mit den Aktionen erreichen, dass Flüchtlinge auf dem sicheren Luftweg nach Deutschland kommen dürfen, statt auf den lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer angewiesen zu sein. Die 100 syrischen Flüchtlinge sollten mit ihren hier lebenden Verwandten zusammengeführt werden.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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