Mann foppt Behörden Alligator-Sichtung in Vechta - doch es war kein echter
16.06.2025, 15:16 Uhr Artikel anhören
Das Regenrückhaltebecken in Vechta wirkt zwar wie der ideale Lebensraum für einen Alligator. Ist aber Quatsch.
(Foto: dpa)
Der Sommer ist da und mit ihm ein beliebtes Genre der Lokalberichterstattung: Sommerlochtiere. In Vechta taucht Ende der vergangenen Woche ein vermeintlicher Alligator auf. Doch das Video, das den Fund belegen soll, stellt sich als Fälschung heraus. In Berlin gibt es zeitgleich einen ähnlichen Fall.
Die Sichtung eines vermeintlichen Alligators in Vechta südlich von Bremen beschäftigte die dortigen Lokalmedien über Tage. Nun stellt sich heraus: Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht, der Alligator von Vechta existiert gar nicht. Eine weitere Prüfung des Video-Materials, das das Reptil festhielt, habe ergeben, dass die Aufnahmen unmöglich am Regenrückhaltebecken entstanden seien, teilte die Stadt mit.
Ein junger Mann hatte nach Angaben der Verwaltung Ende vergangener Woche behauptet, das Tier in einem Regenrückhaltebecken gesichtet und gefilmt zu haben. Zum Schutz des angeblichen Reptils wurde das betroffene Gelände gesperrt. Mit den neuen Ermittlungsergebnissen konfrontiert, habe der junge Mann eingeräumt, das Video - anders als zuvor von ihm behauptet - nicht selbst gemacht zu haben. Welche rechtlichen Konsequenzen das Verhalten des jungen Mannes haben könnte, werde derzeit geprüft, teilte die Stadt mit.
Zuvor hatte die Stadt Vechta mit einigem Aufwand nach dem Tier gesucht. Die Versuche, das vermeintliche Reptil mit einer Lebendfalle und einer toten Ratte als Köder anzulocken und einzufangen, scheiterten aus nun bekannten Gründen noch. Die Stadt erwog, Hilfe bei einem Züchter anzufordern, um des Alligators Herr zu werden - das ist nun nicht mehr notwendig. Auch die Sperrung des 2,5 Hektar großen Gebiets, in dem die angebliche Sichtung gemeldet worden war, ist nicht mehr vonnöten - ebenso wenig wie die Beobachtungen mit Kameras und Drohnenflügen über dem Areal, wie sie die Stadtverwaltung veranlasst hatte.
Der Fall erinnert an eine Posse aus dem Berliner Stadtteil Weißensee vom vergangenen Freitag. Dort waren ebenfalls Einsatzkräfte wegen eines vermeintlichen Alligators zu einem Teich gerufen worden. Dort stellte sich die Situation jedoch schneller als ungefährlich heraus. Im Wasser schwamm nur eine täuschend echte Attrappe.
Quelle: ntv.de, jog/dpa