Drei Tote und Dutzende VerletzteAmokfahrer von Graz erhält lebenslänglich

Drei Menschen tötet ein damals 26-Jähriger im Sommer 2015 bei einer Amokfahrt durch die Innenstadt von Graz. Gut ein Jahr später fällt das Urteil. Die Geschworenen widersprechen dabei zwei psychiatrischen Gutachten.
Über ein Jahr nach der Amokfahrt von Graz ist der Fahrer zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Geschworenengericht in der südösterreichischen Stadt befand ihn am Donnerstag des dreifachen Mordes sowie des versuchten Mordes in 108 Fällen für schuldig. Nach Auffassung der Geschworenen war der 27-Jährige während der Tat zurechnungsfähig - obwohl zwei von drei psychiatrische Gutachten eine andere Auffassung vertraten. Er soll nun in eine psychiatrische Einrichtung für Strafgefangene kommen.
Der Vater von zwei Kindern war am 20. Juni des vergangenen Jahres mit seinem Geländewagen durch eine belebte Geschäftsstraße von Graz gerast und hatte dabei drei Menschen getötet, unter ihnen einen vierjährigen Jungen. Mehr als hundert Menschen wurden verletzt. Laut der Staatsanwaltschaft raste er mit bis zu 80 Stundenkilometern durch die Einkaufsstraße gezielt auf die Passanten zu.
Zu Beginn des Prozesses hatte der Angeklagte ausgesagt, er habe Schüsse gehört und sich verfolgt gefühlt, zudem habe sein Wagen technische Probleme gehabt. "Ich wollte niemanden überfahren, ich wollte nur weg, damit ich nicht erschossen werde." Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Verteidigung will es anfechten.