Panorama

"Er ist relativ emotionslos" Angreifer von Villach radikalisierte sich in kurzer Zeit auf Tiktok

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Die Trauer im Bundesland Kärnten ist groß.

Die Trauer im Bundesland Kärnten ist groß.

(Foto: AP Photo/Darko Bandic)

Am Wochenende sticht ein Syrer wahllos auf Menschen in der Innenstadt von Villach ein. Ein Jugendlicher stirbt dabei. Die Polizei nimmt den Geflüchteten fest und befragt ihn. Dabei kommt heraus, dass er seit wenigen Wochen mit dem IS sympathisiert und einen Treueschwur geleistet hat.

Der Attentäter von Villach hat sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor seiner tödlichen Messerattacke binnen drei Monaten auf der Videoplattform Tiktok islamistisch radikalisiert. Der 23-jährige Syrer habe zwar vor der Tat einen Treueschwur auf den Islamischen Staat aufgenommen, aber keinen direkten Kontakt zu dem Terrornetzwerk gesucht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz.

Der Verdächtige habe erwartet, dass die Polizei die Aufnahme des IS-Schwurs nach dem Attentat veröffentlichen werde, sagte der Sprecher, nachdem der Verdächtige verhört worden war. "Er ist relativ emotionslos", berichtete Kitz.

Ein 14-Jähriger starb am Samstagnachmittag bei dem wahllosen Angriff auf Menschen im Zentrum von Villach im südlichen Bundesland Kärnten. Fünf Menschen wurden teils schwer verletzt.

Attentäter ist deutscher Polizei bekannt

Ein 42 Jahre alter Essenszusteller, der ebenfalls aus Syrien stammt, beobachtete die Tat. Er habe den 23-jährigen Angreifer mit seinem Auto angefahren und so den Angreifer wohl von weiteren Tathandlungen abgehalten, berichtete Polizeisprecher Rainer Dionisio. "Das hat dazu geführt, dass wir ihn gleich festnehmen konnten", sagte er. Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung in Kärnten führt die Ermittlungen gemeinsam mit Kriminalbeamten.

Der Verdächtige war 2019 nach Österreich gekommen. Er war danach nach Deutschland weitergereist und hatte dort einen Asylantrag gestellt. Er wurde jedoch nach Österreich zurückgeschickt, wo ihm der Flüchtlingsstatus zuerkannt wurde. Vor dem Anschlag war er nach Angaben der Polizei nicht mit dem Strafrecht in Konflikt geraten. Er hatte aber eine Verwaltungsstrafe wegen Urkundenfälschung in Deutschland erhalten, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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