Im vergangenen Dezember fährt ein 50-Jähriger in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg mit einem Auto auf den Weihnachtsmarkt. Mehrere Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Nun sind die Ermittlungen abgeschlossen.

Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg (Saale) hat Anklage wegen des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember erhoben. Dem Tatverdächtigen Taleb A. werde Mord in sechs Fällen und versuchter Mord in 338 Fällen vorgeworfen, teilte die Ermittlungsbehörde aus Sachsen-Anhalt mit. Außerdem werde ihm gefährliche Körperverletzung und ein Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.

Der 50-jährige Arzt aus Saudi-Arabien soll mit seinem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast sein. Motiv der Amokfahrt war nach Einschätzung der Ermittler Unzufriedenheit und Frustration über den Verlauf und den Ausgang einer zivilrechtlichen Streitigkeit. Auch über die Erfolglosigkeit diverser von ihm eingereichter Strafanzeigen sei A. frustriert gewesen. Ziel seiner Tat sei gewesen, möglichst viele Menschen zu töten.

Die Ermittler gehen davon aus, dass A. die Tat ohne Mittäter oder Mitwisser über Wochen im Detail vorbereitete. Sie benannten für ein Verfahren 410 Zeugen und fünf Sachverständige. Das Landgericht Magdeburg muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.