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Barmer sieht Anlass zur Sorge Anteil der Diabetiker steigt

Vor allem in Ostdeutschland und bei älteren Menschen tritt die sogenannte Zuckerkrankheit verstärkt auf.

Vor allem in Ostdeutschland und bei älteren Menschen tritt die sogenannte Zuckerkrankheit verstärkt auf.

(Foto: Matthias Hiekel/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Diabetes betrifft immer mehr Menschen in Deutschland. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei knapp 10 Prozent - Sachsen-Anhalt weist die höchsten Raten aus. Barmer-Chef fordert Aufklärung, um der Zuckerkrankheit besser vorzubeugen.

Diabetes ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Im vergangenen Jahr waren 7,66 Millionen Menschen von der sogenannten Zuckerkrankheit betroffen und damit 777.000 oder knapp acht Prozent mehr als noch vor fünf Jahren, wie die Barmer in ihrem "Diabetes-Atlas" berichtete. Im Jahr 2014 litten rund 6,89 Millionen Menschen an Diabetes Typ 1 und 2.

Vor allem in Ostdeutschland tritt Diabetes mellitus der Analyse zufolge verstärkt auf. Die höchsten Raten gemessen an der Bevölkerung gab es im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt mit 11,7 Prozent, in Sachsen mit 11,5 Prozent und Brandenburg mit 11,3 Prozent. Aber auch im Saarland war der Anteil mit 10,7 Prozent zweistellig.

Dagegen diagnostizierten die Ärzte nur bei 7,9 Prozent der Einwohner von Schleswig-Holstein und 8,2 Prozent in Baden-Württemberg die Zuckerkrankheit. Der bundesweite Durchschnitt lag bei 9,21 Prozent.

Anstieg nur bedingt auf ältere Menschen zurückzuführen

Insgesamt stieg der Anteil an Diabetikern zwischen den Jahren 2014 und 2019 bundesweit, vor allem im Saarland, in Hamburg und Hessen mit jeweils mehr als zehn Prozent. Die geringsten Zuwächse gab es demnach in Sachsen und Thüringen mit weniger als einem Prozent.

Die älter werdende Bevölkerung erklärt laut Barmer die Ursachen für die Anstiege nur zum Teil. Während sich der Anstieg in Hamburg zu zwölf Prozent auf den demografischen Wandel zurückführen lasse, sei dieser in Sachsen oder Thüringen zu mehr als 80 Prozent für steigende Fallzahlen verantwortlich.

Barmer-Vorstandschef Christoph Straub nannte die Zahlen "alarmierend". Dabei gebe es mit gesunder und ausgewogener Ernährung eine einfache und wirksame Möglichkeit, vor allem das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken. Straub bekräftigte die Forderung nach einer verpflichtenden Nährwertkennzeichnung an Lebensmitteln. Erforderlich sei eine verständliche Übersicht zum Beispiel über den Zucker- und Fettgehalt.

Der Barmer-Chef forderte zugleich, die Ernährungsbildung möglichst früh anzusetzen, weil sich Essgewohnheiten bereits in der Kindheit manifestierten. "Deshalb sollte das Thema gesunde Ernährung in den Schullehrplänen verbindlich verankert werden, damit bereits Kinder dafür sensibilisiert werden", erklärte Straub. Erforderlich seien auch verpflichtende Standards für eine gesunde Kita- und Schulverpflegung.

Quelle: ntv.de, csu/AFP

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