Panorama

Der April, der April ...Nach dem Regen kommt die Sonne

08.04.2022, 12:04 Uhr
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Sonnig, trocken und spürbar wärmer wird es nach dem Wochenende. (Foto: IMAGO/aal.photo)

Der April macht seinem Namen alle Ehre: Regen, Schnee - und bald auch Sonnenschein. Nach einem noch nasskalten Wochenende geht es mit frühlingshaften Temperaturen in die nächste Woche. Wie warm genau es werden wird, weiß ntv-Meteorologe Björn Alexander.

Der April macht seinem Namen alle Ehre: Regen, Schnee - und bald auch Sonnenschein. Nach einem noch nasskalten Wochenende geht es mit frühlingshaften Temperaturen in die nächste Woche. Wie warm genau es werden wird, weiß ntv-Meteorologe Björn Alexander.

ntv.de: Schnee, Regen und Sturm - Herbst und Winter scheint unser Wetter in diesem April ja wirklich gut drauf zu haben. Kann es auch noch Frühling?

Björn Alexander: Auf jeden Fall. Allerdings sind bis dahin noch ein paar Meter Weg zu gehen. Das gilt insbesondere für den teilweise noch extrem nassen Freitag, der in der Nacht zum Samstag erneut Schnee im Gepäck hat sowie den aprilwettrigen und mitunter nasskalten Samstag. Der Sonntag wird im Anschluss schon mal wesentlich zahmer, bevor es nächste Woche deutlich sonniger, meist trocken und vor allem spürbar wärmer weitergeht.

Wie warm wird es denn?

15 bis 20 Grad haben die Wettercomputer locker in ihren Prognosen und damit sind wir voll im Frühlingsbereich. Auch etwas drüber ist ziemlich wahrscheinlich. Ob es aber tatsächlich für den ersten Sommertag reicht, den uns die Wettercomputer für die nächste Woche zuletzt wiederholt berechnet haben, ist dagegen sehr fraglich.

Was ist ein Sommertag?

Bringt es die Temperatur auf 25 Grad und mehr, dann ist der Sommertag erreicht. Dabei sind wir in diesem Jahr damit sogar vergleichsweise spät dran. Im vergangenen Jahr gab es nämlich bereits im März Spitzenwerte bis 27 Grad. Übrigens: Bringt es die Temperatur auf 30 Grad und mehr, dann handelt es sich um einen sogenannten Hitzetag.

Und wann bekommen wir den zum ersten Mal in diesem Jahr? Lässt sich das überhaupt schon sagen?

Grundsätzlich gibt es Computerprognosen über Wochen und sogar Monate. Natürlich mit entsprechenden Einbußen in puncto Genauigkeit und Qualität. Denn unterm Strich sind es ja eher Trends beziehungsweise experimentelle Berechnungen. Aber in die kann man natürlich schauen und stellt anhand am Beispiel Freiburg am Oberrhein - also einer der wärmsten Regionen Deutschlands - fest, dass es aktuell noch bis Ende Juni oder Anfang Juli dauern könnte.

Lässt sich mittels dieser Vorhersagen noch mehr ablesen?

Klar, jede Menge. Zum Beispiel, dass der April 2022 viel zu nass ausfällt - was aufgrund der aktuellen Entwicklung auch ziemlich sicher so sein wird. Für den Mai 2022 liegen momentan ebenfalls die durchwachsen und tendenziell etwas unterkühlten Ansätze vorn. Wenn das tatsächlich so zutrifft, dann hätten wir in diesem Jahr wohl einen langen Weg bis in den gefühlten Frühsommer vor uns. Auf der anderen Seite wäre damit dann auch das Thema Dürre-Frühjahr komplett vom Tisch. Das sah im März ja aufgrund der sonnig-trockenen Wetterlagen noch ganz anders aus.

Apropos Regen: Wie ist da die aktuelle Entwicklung zum Wochenende?

Tief "Ortrud" hangelt sich im Schlepptau von Sturmtief "Nasim" zu uns. Hierbei sorgt "Ortrud" an der Grenze zwischen milderer Luft im Süden und nachrückender Polarluft aus dem Norden für zum Teil ergiebigen Regen. Das betrifft besonders den Süden und Westen und hier generell die Staulagen der Mittelgebirge.

Mit welchen Regenmengen ist zu rechnen?

Bis einschließlich Samstag sehen die Wettermodelle gerne mal 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter, zum Teil auch wesentlich mehr. Das gilt bevorzugt im Südwesten, wo gebietsweise 40 bis 60 Liter möglich sind. Nochmals darüber bewegt sich der Bereich Schwarzwald in der Größenordnung bis zu 100 Liter pro Quadratmeter. An Bächen und kleinen Flüssen besteht somit Hochwassergefahr.

Ist auch wieder Schnee zu erwarten?

Zunächst nur in den Hochlagen. Jedoch schreitet die Kaltluft aus Norden schrittweise voran, sodass die Schneefallgrenze in der Nacht zum Samstag erneut absinkt. In der besagten Nacht und am folgenden Samstagvormittag erwarten wir im Mittelgebirgsraum von der Eifel bis ins Erzgebirge oberhalb von 500 bis 700 Meter einige Zentimeter Neuschnee. Auch in Richtung Alpen gibt es abermals Schnee und entsprechende Glätte.

Mit welchen Aussichten geht es denn ansonsten ins Wochenende?

Da die feucht-kühle Polarluft am Wochenende zunächst einmal wetterbestimmend ist, beschäftigt uns auch am Samstag das wechselhafte Aprilwetter mit einem eher unlustigen Wind bei mageren 5 bis 11 Grad. Zudem sind im Norden weitere Gewitter unterwegs.

Und am Sonntag?

Wird es insgesamt ruhiger und vor allem im Westen freundlich und trocken. Im großen Rest zeigt sich das Wetter derweil noch durchwachsener. Aber die Schauer werden seltener und die Temperaturen etwas weniger kalt mit 6 bis 14 Grad.

Was erwartet uns in der nächsten Woche?

Ein überwiegend trockener Mix aus Sonne und Wolken, der mit weiter ansteigenden Temperaturen einhergeht. Verbreitet erwarten uns Höchstwerte um die 16 bis 22 Grad. Etwas frischer bleibt es an den Küsten im Seewind, etwas wärmer könnte es speziell am Dienstag am Oberrhein bei bis zu 24 Grad werden.

Was sagen die Vorhersagen zum Ostertrend?

Da ist natürlich noch vieles offen. Alles in allem sieht es derzeit eher frühlingshaft als kalt und eher leicht wechselhaft als strahlend schön aus.

Quelle: ntv.de

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