Vulkanausbrüche in Java und Colima Ascheregen legt Flughafen in Mexiko lahm

Auf Java brodelt es gehörig. Ein Vulkanausbruch sorgt auf der indonesischen Ferieninsel für ein Reisechaos. Erneut wird der Flugverkehr unterbrochen, Tausende Touristen sitzen fest. Auch im Westen Mexikos erwacht ein Vulkan und spuckt Asche.
Ein Vulkanausbruch im Osten der Insel Java hat eine stundenlange Schließung des Flughafens von Bali ausgelöst. Der Flugverkehr blieb am Sonntag erneut sieben Stunden lang unterbrochen, teilte die Luftfahrtbehörde mit. Eine Aschefontäne näherte sich dem Flughafen, der nach einer ersten Schließung am Donnerstag erst am Wochenende wiedereröffnet worden war, hieß es. Die erneute Unterbrechung des Flugverkehrs erhöht die Zahl der gestrandeten Touristen und führte zum Reisechaos auf der Insel, wo gerade Hochsaison herrscht. Viele muslimische Einwohner der Insel sind zum Ende des Fastenmonats Ramadan und vor dem Opferfest Eid in der kommenden Woche unterwegs.
Auch der Flughafen von Banjuwangi auf Java wurde am Sonntag erneut geschlossen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Antara waren bis zum Mittag 46 In- und Auslandsflüge in Indonesien betroffen. Die Behörden forderten Bahn- und Fährbetreiber auf, mehr Zugwaggons und Schiffe einzusetzen, um der Situation Herr zu werden. Der rund 3300 Meter hohe Mount Raung ist seit Juni aktiv. Die Behörden versetzten die Menschen in Alarmbereitschaft. Evakuierungen gab es zunächst nicht. Der Vulkan war im vergangenen Jahr schon einmal ausgebrochen. Indonesien hat mehr als 130 aktive Vulkane.
Ascheregen auch in Mexiko
Im Westen von Mexiko war derweil der Vulkan Colima ausgebrochen. Der Berg stieß Lava und eine mehrere Kilometer hohe Rauchsäule aus. Der Zivilschutz empfahl, mindestens fünf Kilometer Abstand zum Krater zu halten. Behördenchef Luis Felipe Puente warnte im Radio vor gefährlichen Schlammlawinen an den Hängen des Vulkans. Der 3860 Meter hohe Colima liegt auf der Grenze zwischen den Bundesstaaten Colima und Jalisco und zählt zu den aktivsten Vulkanen Mexikos.
Wegen eines Ausbruchs des "Feuer-Vulkans" sind zudem mehrere Dörfer evakuiert worden. Wie die Behörden mitteilten, wurden hunderte Menschen in einem Radius von zwölf Kilometern rund um den im Bundesstaat Colima liegenden Vulkan in Sicherheit gebracht. Auch ein Flughafen wurde wegen des Ascheregens geschlossen. Es handele sich um den stärksten Ausbruch seit dem Jahr 2005, sagte Zivilschutzchef Luís Felipe Puente im Rundfunk. Von 1913 bis 1988 war der 450 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt gelegene "Feuer-Vulkan" inaktiv. Seit 1988 gehört er wieder zu den aktivsten Vulkanen Mexikos.
Großbritannien will Detektoren für Vulkanasche
Großbritannien gibt unterdessen bekannt, Aschedetektoren im ganzen Land installieren zu wollen, um in Zukunft unnötige Behinderungen des Flugverkehrs durch Vulkanausbrüche zu verhindern. Dies meldete der Sender BBC unter Berufung auf die zivile Luftfahrtsbehörde und den Wetterdienst. Damit reagieren die Behörden auf den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull, der vor fünf Jahren Teile des europäischen Flugverkehrs über mehrere Wochen lahmgelegt hatte. Fluggesellschaften hätten den Behörden damals eine überhöhte Vorsicht vorgeworfen. Den Unternehmen seien durch die Schließung des Luftraums finanzielle Schäden in Milliardenhöhe entstanden, hieß es.
"Es gibt drei Kategorien von Aschebereichen - niedrig, mittel und hoch, die von dem Ascheanteil in der Luft definiert werden. Sie entscheiden, wo die Fluggesellschaften fliegen können", sagte Jonathan Nicholson von der Flugbehörde. "Wenn die Fluggesellschaft mit uns abgeklärt hat, dass sie in der niedrigen und mittleren Kategorie fliegen kann, dann darf sie ihre eigene Entscheidung treffen. Auf diese Weise sollten wir bei derselben Aschemenge weniger Behinderungen haben als bei der Aschewolke des isländischen Vulkans."
Um welche Asche-Kategorie es sich handelt, sollen aber die Behörden mit Hilfe von Messungen der zehn sogenannten Lidar-Systeme entscheiden. Beim Lidar handelt es sich um eine Art Radar, der mit Laserstrahlen arbeitet.