Anschlag auf Boston-MarathonAttentäter könnte Jahre auf Strafe warten

Der Attentäter des Boston-Marathons wurde von den Geschworenen zum Tode verurteilt. Doch bis die Strafe vollstreckt wird, könnten noch zehn Jahre vergehen - zuvor steht ein langwieriges Verfahren.
Dschochar Zarnajew, der zum Tode verurteilte Attentäter des Boston-Marathons könnte noch Jahre auf die Vollstreckung der Strafe warten. "Es wird mindestens ein Jahrzehnt dauern", sagte John Blume, ein Experte für Todesstrafen der britischen Zeitung "The Telegraph". Zunächst müsse die Strafe vom zuständigen Richter formal verhängt werden. Erst dann wird sie rechtskräftig. Danach kann gegen das Urteil Berufung eingelegt werden.
Im Anschluss werde Zarnajew in das Bundesgefängnis von Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana verlegt, um dort auf die Vollstreckung der Strafe zu warten. Dort warten allerdings nach Angaben des Washingtoner Todesstrafen-Informationszentrums noch 61 weitere Häftlinge auf ihre Exekution.
Die Anwälte des Attentäters könnten nun bei Bundesgericht und Oberstem Bundesgericht der USA Berufung einlegen. Falls keiner der Richter sich des Falles annehmen sollte, könnte er dann wieder zurück an das Gericht in Boston gehen. Dort wäre zu prüfen, ob Zarnajew in dem Prozess kompetenten Rechtsbeistand bekommen hat oder es Verfahrensfehler gab.
Sollte das Berufungsverfahren bis zu dieser Stelle für Zarnajew erfolglos geblieben sein, könnte er sich außerdem direkt an den US-Präsidenten wenden. Dass dieser jedoch einen verurteilten Terroristen begnadigt, gilt als unwahrscheinlich.
Am Ende steht dann die Hinrichtung von Zarnajew im Gefängnis von Terre Haute mit der Giftspritze.