"Wurden auf Schiff zu Feinden" Deutscher soll Freund auf Segeltörn getötet haben
06.08.2024, 11:42 Uhr Artikel anhören
Der 71-jährige Thomas B. wurde nahe der schwedischen Gemeinde Öckero aus dem Wasser geborgen. Wenig später erklärten ihn die Ärzte für tot.
(Foto: picture alliance/dpa/TT News Agency/AP)
Auf dem schwedischen Schärenmeer unternehmen zwei Freunde einen Segeltörn - doch dann kippt die Stimmung. Nach einem Streit geht der 71-Jährige schwer verletzt über Bord. Zurück an Land erliegt er seinen Verletzungen. Die Spuren führen schnell zu seinem 64-jährigen Mitsegler.
Zwei Freunde brechen zu einem Segeltörn auf dem schwedischen Schärenmeer auf - am Ende ist einer von beiden tot. Was genau zwischen Andreas F. und Thomas B. geschehen ist, versuchen die Ermittler derzeit herauszufinden. Sicher ist bislang nur, dass die beiden deutschen Staatsbürger gemeinsam auf einem Segelboot vor Göteborg unterwegs waren, offenbar auf dem Rückweg von Norwegen nach Deutschland. Am vergangenen Donnerstag endete die Tour dann auf verheerende Weise: Nach einem Großeinsatz der schwedischen Küstenwache wurde der 71-jährige B. aus dem Wasser geborgen. Im Krankenhaus erklärten die Ärzte schließlich seinen Tod.
Schwedischen Medien zufolge nahmen B. und der 64-jährige F. an einer Segel-Regatta in Norwegen, dem "International Multihull Meeting 2024", teil. Anschließend traten sie mit ihrem Schiff, einem Trimaran, den Heimweg an. Nach Angaben von F. waren die beiden Männer Freunde, berichtete "Sweden Herald". Allerdings muss sich das ab einem gewissen Zeitpunkt auf hoher See geändert haben. Zwischen B. und F. soll ein Streit entstanden sein. "Die Männer wurden auf dem Schiff zu Feinden", erklärte Staatsanwältin Maria Thorell. "Die ganze Sache endete mit dem Tod des Opfers."
Die Ermittler gingen demnach schnell davon aus, dass F. seinen ehemaligen Freund getötet hat. Was genau für ein Gewaltverbrechen und F. als Täter spricht, teilen Staatsanwalt und Polizei allerdings ebenso wenig mit, wie die genaue Todesursache von B. "Ich möchte nicht ins Detail gehen. Der Mann wird festgenommen, weil wir so viele Beweise haben, dass es wahrscheinlich ist, dass er das Opfer getötet hat." Thorell F. wurde noch am selben Tag wegen Mordverdachts festgenommen - seit vergangenem Sonntag sitzt er in Untersuchungshaft.
F. bestreitet die Tat
Offenbar ging der Haftrichter in Göteborg bei F. von Flucht- und Verdunkelungsgefahr aus. "Es besteht die Gefahr, dass Andreas F. durch die Beseitigung von Beweismitteln oder auf andere Weise die Aufklärung des Sachverhalts erschwert", zitiert die "Bild"-Zeitung aus Gerichtsdokumenten. Auch Besuche dürfe F. derzeit nicht empfangen. Der Verdächtige selbst bestreitet die Tat laut seines Anwalts. Er gab zu Protokoll, nicht vorbestraft zu sein.
Den Berichten zufolge haben sowohl unbeteiligte Skipper als auch F. selbst den Notruf abgesetzt, weil B. über Bord gegangen war. Die Einsatzkräfte rückten daraufhin mit mehreren Booten und einem Hubschrauber an, um B. aus dem Wasser zu ziehen. Dieser wurde schwer verletzt in eine Klinik gebracht, wo er seinen Verletzungen schließlich erlag.
Quelle: ntv.de, spl