Prominenter Besitzer? Ausgebüxtes Känguru entkommt Berliner Polizei
30.09.2025, 10:10 Uhr Artikel anhören
Ein Wallaby in freier Wildbahn, hier im australischen Tasmanien.
(Foto: picture alliance / Newscom)
Anwohner im Südwesten Berlins staunten nicht schlecht, als am Wochenende ein Mini-Känguru an ihnen vorbeihoppelte. Ein Fangversuch der Polizei scheitert. Das Tier hatte offenbar einen Fluchthelfer - und der Besitzer soll ein bekannter Journalist sein.
Ein entflohenes Känguru hält die Berliner Polizei auf Trab. Das Beuteltier war am Sonntag aus seinem Gehege entkommen und von seinem Besitzer als vermisst gemeldet worden. Passanten sahen das bis zu 80 Zentimeter große Wallaby - eine Gattung aus der Familie der Kängurus - am Sonntagvormittag an der Sakrower Landstraße in Kladow im Südwesten der Stadt, wie ein Polizeisprecher sagte.
Eine Frau aus der Nachbarschaft sichtete laut der "B. Z." das Känguru gegen 5.30 Uhr. "Es hüpfte im Dunkeln an der Ecke Sakrower Kirchweg an mir vorbei. Ich dachte erst, ich habe mich verguckt", sagte die Anwohnerin. Auch in den sozialen Medien kursieren Aufnahmen, die offenbar das Känguru zeigen, wie es durch den Berliner Bezirk Spandau streift. Alarmierte Polizeikräfte versuchten, das Tier einzufangen, gaben allerdings nach zwei Stunden auf. Das Wallaby hüpfte demnach in einen Wald.
Das Mini-Känguru gehört einem privaten Besitzer. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung handelt es sich um den "Spiegel"-Verlagserben Jakob Augstein. Demnach hält der bekannte Journalist noch fünf weitere Kängurus in einem großzügigen Außengehege mit Stall. Unter bestimmten Umständen ist die Haltung der Tiere in Deutschland erlaubt.
Den Ermittlungen zufolge soll ein Unbefugter das Gatter des Kängurus geöffnet haben, wodurch das Tier ausbüxen konnte. Da von dem Wallaby keine Gefahr ausgeht, wird die Polizei nicht weiter nach dem Tier suchen. Nun seien der lokale Förster und der Eigentümer in der Pflicht, sagte ein Sprecher dem "Tagesspiegel". "Wir haben keine professionellen Fangtechniken."
"Wir können nur versuchen, das Känguru mit einer Decke oder mit einer Fangschlinge, wie sie bei frei laufenden Hunden verwendet wird, einzufangen. Mehr steht uns nicht zur Verfügung", hieß es weiter. Wer das Tier sieht, kann jedoch die Behörde informieren. Die Polizei riet, auf Abstand zu bleiben und Sichtkontakt zu halten. Als Pflanzenfresser kann das Känguru in der freien Natur überleben.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa