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Nach schweren Unwettern in NRW Bahnbrücke droht in die Emscher zu stürzen

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In der Nähe des beschädigten Emscherdeichs ist die Bahnbrücke abgesackt.

In der Nähe des beschädigten Emscherdeichs ist die Bahnbrücke abgesackt.

(Foto: Alex Forstreuter/dpa)

Über Nordrhein-Westfalen toben am Donnerstagnachmittag teilweise schwere Unwetter. Besonders betroffen ist die Region um Duisburg. In Dinslaken drohte ein Deich zu brechen. Zudem ist eine Bahnbrücke abgesackt, sie droht sogar komplett abzurutschen.

Nach den massiven Regenfällen der vergangenen Tage ist eine Eisenbahnbrücke über die Emscher in Dinslaken am Niederrhein abgesackt. "Es ist zu befürchten, dass die Brücke komplett in die Emscher rutscht", sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Umwelt- und Verkehrsministeriums am Samstag. "Wenn das passiert, haben wir die Gefahr einer Aufstauung." Die Brücke sei durch das Hochwasser der Emscher unterspült worden, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bahn. "Experten der Bahn untersuchen das im Moment."

Am Unterlauf der Emscher hatte es nach den heftigen Unwettern bereits am Freitag große Probleme mit dem Hochwasserschutz gegeben. Teile des Deichs waren durch die Wassermassen abgerutscht. Der Deich sei auf Hunderten Metern erodiert, teilte das Umweltministerium mit. In der Nähe befindet sich ein Wohngebiet mit etwa 100 Häusern - zwischenzeitlich stand die Frage im Raum, ob das Wohngebiet evakuiert werden muss. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Polizei und zahlreiche Spezialisten waren im Großeinsatz. Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) war am Freitag vor Ort, um sich über die Schäden zu informieren.

"Wir gehen jetzt diverse Szenarien durch"

Die Bahnbrücke, die nun abgesackt ist, überquert genau in dem vom Hochwasser betroffenen Bereich die Emscher. Sie war bereits am Freitagmorgen gesperrt worden. Die einspurige Nebenstrecke werde nur für den Güterverkehr genutzt, sagte der Bahnsprecher. Auswirkungen auf den Personenverkehr gebe es nicht.

Am Freitagnachmittag hatte die Emschergenossenschaft eigentlich vorsichtig Entwarnung gegeben. Der Pegel sei gesunken und der Druck auf die Deiche habe spürbar abgenommen, hatte der Verband berichtet. Trotzdem sackte am Freitagabend die Eisenbahnbrücke an einer Seite ab. "Wir gehen jetzt diverse Szenarien durch, wie wir da weiter vorgehen", sagte ein Sprecher des Emscherverbands.

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Umwelt- und Verkehrsminister Krischer hatte bereits bei seinem Besuch am Freitag angemahnt, die Standfestigkeit der Bahnbrücke müsse überprüft werden. Laut "WAZ" übte er bei einem Statement vor Ort auch erste Kritik. "Das, was hier an dem Deich passiert, das hätte nicht passieren dürfen. Dieser Deich hätte diesem Hochwasser standhalten müssen", sagte der Minister dem Bericht zufolge.

Die Emscher im nördlichen Ruhrgebiet war einst der schmutzigste Industriefluss Deutschlands und diente zur Entsorgung von Abwasser aus dem Ruhrgebiet. In den vergangenen Jahren wurde der Fluss mit großem Aufwand renaturiert. Wenige Hundert Meter hinter der Stelle bei Dinslaken, wo nun die Deiche beschädigt wurden, fließt die Emscher in den Rhein.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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