Panorama

Gewitter, Sturm und Hagel Mehrere Bahnstrecken nach Unwetter gesperrt

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Für gestrandete Fahrgäste hatte die Bahn in mehreren deutschen Städten Züge zum Übernachten zur Verfügung gestellt.

Für gestrandete Fahrgäste hatte die Bahn in mehreren deutschen Städten Züge zum Übernachten zur Verfügung gestellt.

(Foto: dpa)

Von größeren Schäden oder Verletzten ist bisher glücklicherweise nichts bekannt. Doch vielerorts sorgen die Unwetter über Deutschland für umgestürzte Bäume und überflutete Keller und Straßen. Wichtige Bahnverbindungen sind unterbrochen.

Es stürmte, blitzte, und mancherorts flutete Regen Straßen und Keller: Über Teile Deutschlands sind schwere Unwetter hinweggezogen. Größere Schäden wurden in der Nacht aber nicht bekannt. In Duisburg rettete die Feuerwehr nach eigenen Angaben mehrere Menschen aus Fahrzeugen, die auf überschwemmten Straßen feststeckten. Mehrere Straßen im Stadtgebiet waren wegen Überflutung nicht mehr befahrbar. Auch der Zugverkehr in mehreren Teilen Deutschlands ist weiter beeinträchtigt.

Den Verlauf der Unwetter können Sie im Liveticker nachlesen.

Das gelte unter anderem für die Strecke zwischen Hamburg und Berlin, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Morgen. Sämtliche Züge würden derzeit über Stendal umgeleitet, die Bahnreisenden müssten mit zusätzlichen 60 Minuten kalkulieren. Auch die Strecke zwischen Kassel und Göttingen sowie die zwischen Bebra und Kassel seien gesperrt, ICE- und IC-Züge würden umgeleitet. Auf der Strecke zwischen Siegen und Letmathe in Nordrhein-Westfalen gibt es der Sprecherin zufolge ebenfalls keinen Zugverkehr. Die IC-Verbindungen von Frankfurt am Main über Siegen nach Münster fielen aus.

In vielen Teilen Deutschlands kam es während der Nacht aufgrund von Unwetterschäden zu Verspätungen und Zugausfällen. Für gestrandete Fahrgäste hatte die Deutsche Bahn am Donnerstagabend in mehreren deutschen Städten Züge zum Übernachten zur Verfügung gestellt. Wer für Freitag ein Bahnticket gebucht habe, könne die Fahrt auf einen späteren Termin verschieben, teilte die Bahn mit. "Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden."

Straßen in Braunschweig stehen unter Wasser

Laut ntv-Meteorologe Björn Alexander geht es im Lauf des Tages mit Starkregen weiter, aber "deutlich weniger explosiv" als am Donnerstag und in der Nacht. Demnach fällt im Osten und Südosten zwar teils noch kräftiger Regen, Blitz und Donner sind aber nur noch vereinzelt mit dabei. Der Deutsche Wetterdienst warnte am frühen Morgen noch vor "teils heftigem, mehrstündigem Starkregen" im Nordwesten Deutschlands und in Mecklenburg mit Regenmengen zwischen 30 und 90 Litern pro Quadratmeter.

Mehrere Bundesländer im Westen, in der Mitte und dem Nordosten Deutschlands waren von dem Unwetter ab Donnerstagnachmittag betroffen, das bis zum Morgen über Deutschland hinweg zog. In den sozialen Netzwerken wurden vielfach Videos und Bilder von bedrohlich wirkenden Wolken mit Blitzen geteilt. Hunderte Einsätze zählte allein die Feuerwehr der niedersächsischen Stadt Braunschweig. Videos zeigten, wie Straßen unter Wasser standen und auch Geschäfte geflutet wurden. Straßenbahnen und Autos steckten fest. Ähnliche Aufnahmen gab es auch aus der hessischen Stadt Kassel. Die meisten Regionen Deutschland kamen aber glimpflich davon.

Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Nacht in einer vollgelaufenen Tiefgarage in Braunschweig.

Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Nacht in einer vollgelaufenen Tiefgarage in Braunschweig.

(Foto: dpa)

Der Feuerwehr brachte die Wetterlage viele Einsätze. So mussten etwa vollgelaufene Keller leer gepumpt werden. Im Kreis Neuwied in Rheinland-Pfalz stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto. "Bei einem anderen Einsatz mussten Personen aus ihrem Pkw in einer vollgelaufenen Unterführung gerettet werden", teilte der Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises mit. Im Frankfurter Vorort Sindlingen wurden mehrere Autos durch umgestürzte Bäume schwer beschädigt. "Die Leute haben ein Riesenglück gehabt", sagte ein Feuerwehrsprecher angesichts der regelrecht platt gedrückten Fahrzeuge in einem Wohngebiet.

Golfballgroße Hagelkörner in Bayern

Im oberbayerischen Valley fielen golfballgroße Hagelkörner vom Himmel. In Hattersheim am Main stürzten zahlreiche Bäume auf Häuser und Autos, laut Feuerwehr bestand hier Tornado-Verdacht. Die Einsatzkräfte rückten zu 94 Einsätzen aus. Im Landkreis Harz gab es durch das Unwetter zahlreiche vollgelaufene Keller. In Havelberg bei Stendal schlug ein Blitz in ein Haus ein und setzte den Dachstuhl in Brand, wie die Polizei mitteilte. Der Schaden beträgt rund 50.000 Euro. Die Berliner Feuerwehr rief den "Ausnahmezustand Wetter" aus.

Vielerorts wurden Veranstaltungen im Freien abgesagt - etwa der Abendmarkt in Radolfzell am Bodensee und die Warm-up-Party des Full-Force-Festivals bei Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt. Die Sicherheit habe höchste Priorität, hieß es in einer Mitteilung. "Bitte macht eure Zeltplätze sturmsicher, sichert lose Gegenstände oder baut sie wieder zurück und baut bitte keine weiteren Pavillons mehr auf." Zudem wurde ein Konzert des britischen Sängers Sting im niedersächsischen Lingen annulliert.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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