Auch Fernzüge betroffen Tief "Lambert" sorgt für Verkehrschaos in Unwettergebieten
22.06.2023, 20:16 Uhr Artikel anhören
In Kassel wurde der öffentliche Nahverkehr am Abend eingestellt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Gewitterfront erwischt Teile im Westen Deutschlands mit Wucht. Die Deutsche Bahn muss wegen Unwetterschäden den Fernverkehr in Hessen und Nordrhein-Westfalen einschränken. Auch nahe der A66 gibt es Behinderungen.
Das schwere Unwetter über Hessen und Nordrhein-Westfalen hat am Abend für erhebliche Behinderungen bei Bus und Bahn gesorgt. Die Bahnstrecke zwischen Fulda, Kassel und Göttingen ist derzeit gesperrt, teilte die Deutsche Bahn am Abend mit. Auch auf der Strecke Siegen-Letmathe steht alles still. IC-Züge auf der Strecke Frankfurt-Siegen-Münster fielen ebenfalls aus. Von einer Sperrung betroffen ist auch die Strecke Frankfurt-Mainz-Wiesbaden. ICE- und IC-Züge aus Süden enden in Frankfurt am Main. Züge aus Norden enden und beginnen in Hannover, wie es in der Verkehrsmeldung heißt.
"In Kassel gibt es Probleme am Hauptbahnhof mit Wasser und am Bahnhof Wilhelmshöhe mit der Oberleitung", sagte eine Bahnsprecherin. Wer von Hamburg oder Hannover nach Nürnberg oder München unterwegs ist, dem wird empfohlen, über Berlin und Erfurt zu fahren. Auf der Strecke zwischen Hamburg oder Hannover nach Frankfurt werden alternativ die Zugverbindungen über Köln empfohlen.
Zudem ist auf der Regionalstrecke zwischen Northeim (Landkreis Northeim) und Herzberg am Harz (Landkreis Göttingen) zurzeit kein Zugverkehr möglich. Es befänden sich Gegenstände im Gleis. Die Feuerwehr sei bereits an der Einsatzstelle. Laut Internetseite der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) wurde auch der öffentliche Nahverkehr in der Stadt zunächst unwetterbedingt eingestellt. Auf den drei RegioTram-Strecken in der Region seien derzeit sehr vorsichtig fahrende RegioTrams ohne Fahrgäste auf sogenannten Erkundungsfahrten im Auftrag der DB unterwegs, um den Zustand der Strecken zu prüfen.
Bei der Autobahn 66 nahe Frankfurt ließ Tief "Lambert" an beiden Seiten Bäume umstürzen. Das teilte die Feuerwehr Frankfurt auf Twitter mit. "Seit 18.30 Uhr sind wir insbesondere in den westlichen Stadtteilen zu vielen Einsatzstellen unterwegs", hieß es weiter. Wegen der vielen eingesetzten Feuerwehrleute und Fahrzeuge könne es zu Wartezeiten kommen. "Bitte den Notruf nur in wirklich dringenden Fällen nutzen", mahnte die Feuerwehr Frankfurt. Dem Polizeipräsidium Frankfurt waren nach eigenen Worten zunächst keine Verletzten bekannt.
Unterdessen sind im Frankfurter Vorort Sindlingen mehrere Bäume auf eine Oberleitung in Bahnhofsnähe gestürzt. Mehrere Autos wurden schwer beschädigt. "Die Leute haben ein Riesenglück gehabt", sagte ein Feuerwehrsprecher angesichts der regelrecht platt gedrückten Fahrzeuge in einem Wohngebiet - es blieb bei Sachschaden.
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Quelle: ntv.de, jpe/dpa