Um kurz nach 11 Uhr erschüttert eine Explosion die Innenstadt von Herford. Selbst Gullydeckel fliegen durch die Luft. Verletzte gibt es augenscheinlich nicht, dafür einen üblen Verdacht: Über der betroffenen Bar hängt Benzingeruch in der Luft, ein Mann soll weggerannt sein.

In einer Bar in der nordrhein-westfälischen Stadt Herford bei Bielefeld hat es am Vormittag eine Explosion gegeben. Das Gebäude habe im Vollbrand gestanden, sagt Feuerwehrchef Karsten Buschmann. Zudem seien "zahlreiche" Gullydeckel in die Luft geschleudert worden. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde niemand verletzt. Die Ursache der Explosion ist unklar. Ein Großaufgebot von mehr als 150 Einsatzkräften war zeitweise vor Ort im Einsatz.

Die Feuerwehr evakuierte aus Sicherheitsgründen umliegende Gebäude und konnte das Feuer nach rund einer Dreiviertelstunde unter Kontrolle bringen. Am Nachmittag waren die Hauptlöscharbeiten beendet.

Um weitere Explosionen zu verhindern, haben die Einsatzkräfte mit speziellem Gerät die Kanalisation belüftet. Über der Einsatzstelle habe "erhöhter Benzingeruch" gelegen, sagt der Feuerwehrchef. Das Gebäude erlitt den Angaben zufolge erheblichen Schaden und soll zum Teil von der Feuerwehr eingerissen werden. Die Polizei sei "mit starken Kräften vor Ort", um die Ursache des Brandes herauszufinden, sagte eine Sprecherin.

"Wir können nichts ausschließen"

In dem Wohn- und Geschäftsgebäude sollen demnach neun Personen gemeldet sein. Es kann von den Bewohnern vorerst nicht betreten werden. Es habe sich um einen "umfassenden Brand" gehandelt, sagte die Polizeisprecherin. Es werden in alle Richtungen ermittelt, von einem technischen Defekt über Brandstiftung bis zu einem Anschlag. "Wir können noch nichts ausschließen, es reicht aber nicht, um einen Verdacht zu bestätigen."

Die "Bild"-Zeitung berichtet, dass ein Mann vom Tatort in der Innenstadt geflüchtet sei. Die Polizei Bielefeld bat Zeugen, sie sofort über verdächtige Gegenstände und Personen zu informieren. "Wir gehen jedem Hinweis nach, der mit dem Brand in Verbindung stehen könnte", heißt es in einer Mitteilung.