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Kurioser Fall in Indien Beamter lässt für Handy Stausee abpumpen

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Der Kherkatta-Stausee ist für den indischen Bundesstaat Chhattisgarh ein wichtiges Wasserreservoir.

Der Kherkatta-Stausee ist für den indischen Bundesstaat Chhattisgarh ein wichtiges Wasserreservoir.

(Foto: Twitter/ramanmann1974)

Bei einem hochwertigen und teuren Handy schmerzt der Verlust besonders. Im Fall eines indischen Regierungsbeamten so sehr, dass er eine aufwendige Rettungsaktion einleitete. Das hat jetzt für ihn ernste Folgen.

Ein Regierungsbeamter in Indien könnte aus einem recht ungewöhnlichen Grund seinen Job verlieren. Rajesh Vishwas, ein örtlicher Lebensmittelinspektor, hat mehr als zwei Millionen Liter Wasser aus dem Paralkot-Reservoir abpumpen lassen. Allerdings nicht, um einer Gefährdung bei Lebensmitteln auf die Spur zu kommen, sondern um wieder in den Besitz seines Handys zu gelangen.

Einem Bericht von "India Today" zufolge war Vishwas am vergangenen Sonntag unterwegs mit Freunden, als ihm sein Samsung Galaxy S23 an dem malerischen Ort im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarhwith entglitt. Beim Bemühen, das Gerät im Wert von etwa 1000 Euro wiederzuerlangen, setzte er zunächst auf unaufwändigere Methoden.

In einem Video, das der India Express veröffentlichte, erklärte der Mann, er habe eine Dieselpumpe gemietet, um "etwas Wasser in einen nahegelegenen Kanal abzulassen". Dafür habe er einen Unterabteilungsbeamten um Erlaubnis gebeten. Er habe auch andere Menschen am Stausee gebeten, das Telefon herauszuholen. Wegen der großen Wassermengen sei das aber gescheitert. Schließlich wurden über drei Tage lang insgesamt etwa zwei Millionen Liter Wasser abgepumpt, die nach Angaben der Behörden ausgereicht hätten, um etwa 600 Hektar Ackerland zu bewässern.

Amtsmissbrauch und kein Handy

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Sein Arbeitgeber wirft Vishwas nun vor, er habe seine Position missbraucht und in einer Zeit großer Hitze enorme Mengen Wasser verschwendet. Die Pumpaktion wurde erst beendet, als ein Beamter der Bewässerungs- und Wasserressourcenbehörde nach einer Beschwerde vorbeikam. Die Behörden gehen davon aus, dass es keine Genehmigung für die Aktion gab.

Vishwas zufolge handelte es sich bei dem abgepumpten Nass um "unbrauchbares Wasser". Außerdem habe er das Wasser in einen Kanal geleitet, statt es einfach versickern zu lassen. Der Aufwand zur Rettung seines Handys sei zudem legitim gewesen, weil sich auf dem Gerät sensible Regierungsdaten befunden hätten. Die indischen Behörden suspendierten ihn trotzdem und bemühten sich um die Aufklärung des Vorfalls. Und auch ein neues Handy braucht Vishwas, das Samsung war nach drei Tagen im Wasser unbrauchbar.

Quelle: ntv.de, sba

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