Brand mit 29 Toten Behörden uneins über Brandursache im Istanbuler Club
03.04.2024, 19:38 Uhr Artikel anhören
Unter Berufung auf Angaben der Feuerwehr schreiben regierungsnahe Zeitungen, dass das Feuer von Schweißfunken ausgelöst worden sein soll.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Während des Fastenmonats Ramadan schließt ein Istanbuler Nachtclub, um Renovierungsarbeiten vorzunehmen. Doch dann bricht in dem Club ein Feuer aus, bei dem 29 Menschen sterben. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen - die Erklärungen gehen dabei in unterschiedliche Richtungen.
Einen Tag nach der Brandkatastrophe in einem Istanbuler Club mit 29 Toten gehen die Ermittlungen zur Ursache weiter. Der Brand entstand der Provinzverwaltung zufolge im Zusammenhang mit Bauarbeiten in dem Gebäude. Die Stadtteilregierung im Bezirk Besiktas unter Leitung des Bürgermeisters von Istanbul Ekrem Imamoğlu gab unterdessen bekannt, dass der Umbau ohne Genehmigung stattgefunden habe. Das berichtete die Zeitung "Sözcü".
Laut einem anderen Zeitungsbericht soll der Brand von Schweißfunken ausgelöst worden sein. Die Funken hätten brennbares Material entzündet, schrieb die regierungsnahe Zeitung "Yeni Safak" unter Berufung auf Mitarbeiter der Feuerwehr. Die Zeitung "Sabah" veröffentlichte einen ähnlichen Bericht.
Die Zeitung "Hürriyet" zitierte hingegen die Verwalterin des Gebäudes, die sagte, der Brand sei vermutlich durch die Explosion einer Sauerstoffflasche nahe dem Ausgang entstanden. Die Menschen im Inneren des Clubs seien wohl erstickt. Bewohner des Gebäudes hätten sich seit Längerem über den Club im Keller beschwert, so die Zeitung.
Clubverantwortliche und Arbeiter in Gewahrsam
Der populäre Nachtclub "Masquerade" war während des islamischen Fastenmonats Ramadan für Renovierungsarbeiten geschlossen und sollte am 10. April wieder öffnen. Er befand sich im Erdgeschoss und Keller eines 16-stöckigen Wohnhauses.
Die Flammen breiteten sich am Dienstag zur Mittagszeit in dem Club im europäischen Teil der Metropole aus. Arbeiter und Angestellte gelangten nicht mehr ins Freie. Neun Personen wurden zur Befragung in Gewahrsam genommen, darunter die Clubmanager und mit den Renovierungsarbeiten beauftragte Personen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Der Sender TRT gab die Namen der Getöteten bekannt. Die meisten Leichen seien den Familien bereits übergeben worden. Gouverneur Davut Gül sagte, zur Brandursache werde ermittelt. Warum sich die Getöteten nicht vor dem Feuer retten konnten, ist noch nicht klar.
Quelle: ntv.de, mes/AP/dpa