Kilometerlange Vulkanspalte Bei Grindavik quillt erneut Lava aus der Erde
21.11.2024, 09:41 Uhr Artikel anhören
Der Ort Grindavik auf Island kommt nicht zur Ruhe. Zum siebten Mal binnen weniger Monate reißt die Erde auf und Lava strömt hervor. Die Erdspalte ist dieses Mal rund drei Kilometer lang und damit kleiner als bei den bisherigen Ausbrüchen des Sundhnuksgigar.
Auf der bei Touristen beliebten Reykjanes-Halbinsel in Island ist es erneut zu einem Vulkanausbruch gekommen. Die Eruption habe sich in der Nacht zu Donnerstag an der Sundhnuksgigar-Vulkanspalte nahe des Ortes Grindavik ereignet, erklärte der isländische Wetterdienst IMO. Live-Aufnahmen zeigten, wie Lava aus einer langen Spalte am Ausbruchsort sprudelte. Der Ausbruch gefährdet nicht den Flugverkehr, trotzdem warnen die Behörden vor dem Austritt von Gasen.
Nach Angaben des isländischen Wetterdienstes, der die seismische Aktivität überwacht, ereignete sich der Ausbruch um 23.14 Uhr und riss eine etwa drei Kilometer lange Spalte auf. Derzeit sei keine Infrastruktur durch die Eruption bedroht, doch werde der kleine Fischerort Grindavik evakuiert, sagte IMO-Experte Benedikt Ofeigsson dem öffentlichten Rundfunk RAS3.
Der derzeitige Ausbruch sei kleiner als der letzte, der Ende August stattgefunden hatte, erklärte IMO weiter. "Die Ausflüsse sind geringer und die Lava strömt nicht so schnell", gab Ofeigsson an. Im vergangenen Jahr war die Mehrheit der 4000 Bewohner Grindaviks schon evakuiert worden. Seitdem wurden fast alle Häuser vor Ort an den Staat verkauft und fast alle Bewohner verließen den Ort. "Etwa 50 Häuser waren in den letzten Nächten belegt", erklärte der Zivilschutz.
Die wiederholten Vulkanausbrüche in der Nähe von Grindavik, einer Stadt mit 3800 Einwohnern, etwa 50 Kilometer südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik, haben die Infrastruktur der Region beschädigt. Eigentum wurde zerstört und viele Einwohner sahen sich gezwungen, ihren Wohnort zu wechseln, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Nach Behördenangaben ist die Stadt durch den jüngsten Ausbruch nicht weiter gefährdet.
Es handelt sich um den siebten Vulkanausbruch seit Dezember 2023. Zuvor war es in der Region jahrelang zu verstärkter seismischer Aktivität gekommen. Island beherbergt insgesamt 33 aktive Vulkansysteme.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/AP