Panorama

Anschlag auf Nachtclub in MaliBekenner-Botschaft bestätigt Terrorverdacht

08.03.2015, 08:46 Uhr
328CD000A91BB2DF-jpg3875381433263409758
Nach der Schießerei wurde das Gebiet um den Nachtclub weiträumig abgesperrt. (Foto: AP)

Fünf Menschen sterben bei einem bewaffneten Angriff auf einen Nachtclub in Bamako. Jetzt wird über eine Audiobotschaft bekannt, wer für das Blutbad verantwortlich ist.

Zu dem Anschlag auf einen Nachtclub in der malischen Hauptstadt Bamako mit fünf Toten hat sich eine von dem algerischen Islamisten Mokhtar Belmokhtar angeführte Dschihadistengruppe bekannt. Die "Operation in Bamako" sei von tapferen Kämpfern der Al-Murabitoune-Gruppe ausgeführt worden, "um unseren Propheten zu rächen, der vom ungläubigen Westen beleidigt und verspottet wurde", hieß es in einer von der mauretanischen Nachrichtenagentur Al-Akbar verbreiteten Audiobotschaft eines Sprechers von Al-Murabitoune. Belmokhtar gehört zu den meistgesuchten Islamisten der Region.

In der malischen Hauptstadt hatte in der Nacht zum vergangenen Samstag eine Gruppe Bewaffneter einen Nachtclub überfallen und das Feuer eröffnet. Ein Franzose und ein Belgier sowie drei Einheimische starben, mindestens acht Menschen wurden verletzt.

Zwei verletzte Schweizer ausgeflogen

Unter den Verletzten waren zwei Schweizer Armeeangehörige, die als Berater der malischen Armee im Land waren. Sie wurden nach Notoperationen zur weiteren Behandlung in die senegalesische Hauptstadt Dakar ausgeflogen. Beide seien in "stabilem, aber ernstem" Zustand, erklärte die Schweizer Armee. Ein dritter Schweizer, der bei dem Anschlag auch anwesend war, wurde den Schweizer Angaben zufolge nicht verletzt.

Die malische Regierung hatte unmittelbar nach dem Attentat von einem "Terroranschlag" gesprochen, verübt von denen, "die kein anderes Ziel haben, als die Aussicht auf Frieden zu zerstören". Dies wurde als Anspielung auf die im Norden Malis operierenden islamistischen Rebellen interpretiert.

Mali war nach einem Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden des Landes zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die Blauhelm-Mission Minusma.

Quelle: ntv.de, lda/AFP

MaliIslamistenTerrorismusBamako