Unglück bei Karneval in BelgienRaser war bei Todesfahrt angetrunken

Belgien trauert um sechs Menschen, die am Sonntag von einem Autofahrer getötet wurden, als sie Karneval feierten. Inzwischen liegt das Ergebnis des Bluttests des Mannes vor, der aktuell in Untersuchungshaft sitzt. Er soll schon in der Vergangenheit als Raser in Erscheinung getreten sein.
Der Fahrer, der am Sonntag in Belgien mit seinem Wagen in eine Mengenmenge gerast ist, war angetrunken. Der Alkoholwert lag den Ermittlern zufolge knapp über dem gesetzlichen Grenzwert, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am späten Montagabend. Dieser liegt in Belgien wie in Deutschland bei 0,5 Promille. Ob noch andere Drogen im Spiel waren, ist bislang nicht bekannt.
Über die beiden Insassen des Fahrzeugs war zunächst nur bekannt, dass sie 1990 und 1988 geboren sind. Sie waren mit ihrem Auto am Sonntag in Strépy-Bracquegnies bei einer Karnevalsveranstaltung in eine Menschenmenge gerast. Sechs Menschen starben, zehn waren am Montag noch in kritischem Zustand. Die genaue Ursache für den Vorfall war am Montag weiter unklar. Bereits am Sonntagvormittag hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gesagt, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe.
Ort gedenkt mit Luftballons der Opfer
Laut Belga soll sich der Fahrer im Internet selbst als Raser bezeichnet haben. Zudem sei ihm in der Vergangenheit der Führerschein entzogen worden, er habe aber alle nötigen Prüfungen abgelegt, um ihn wiederzuerlangen. Die Untersuchungshaft des Fahrers und Beifahrers endet morgen früh. Bis dahin muss über einen Haftbefehl entschieden werden. Derzeit wird den Angaben zufolge wegen Mordes ermittelt, dies könne sich aber noch ändern.
Im Zentrum des Orts Strépy-Bracquegnies sollen am frühen Abend Luftballons in den Himmel steigen. Dann hätten eigentlich die dreitägigen Karnevalsfeiern in dem Ort enden sollen. Ermittler erhofften sich zudem noch Erkenntnisse aus der Untersuchung des Autos, insbesondere darüber, warum der Wagen ungebremst in die Menschenmenge fuhr. Dabei geht es etwa um die Frage, ob eine Technik zur Verhinderung von Zusammenstößen deaktiviert worden ist, wie ein Ermittler Belga zufolge im Fernsehen sagte.