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Figur war eigentlich ein Scherz Benjamin-Blümchen-Erfinderin ist "gar nicht so große Kinderfreundin"

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 Elfie Donnelly hat selbst zwei erwachsene Söhne.

Elfie Donnelly hat selbst zwei erwachsene Söhne.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mehrere Jahrzehnte ist es her, dass die erste Folge von Benjamin Blümchen erschienen ist. Einen großen Erfolg zu landen, war bei Autorin Elfie Donnelly damals überhaupt nicht angedacht. Ihre Leidenschaft sind Kinder nämlich nicht.

Die Erfinderin von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg wollte gar keine Kindergeschichten schreiben. Aber es stellte sich heraus, dass das, was sie produziert, Stoff für Kinder sei, erzählte Autorin Elfie Donnelly in einem "Zeit"-Interview. Das liege wahrscheinlich an ihrem inneren Kind. Und sie ergänzt: "Eigentlich bin ich gar nicht so eine große Kinderfreundin. Es gibt auch schreckliche Kinder, so wie es auch schreckliche Erwachsene gibt."

Donnellys Erfolgshit, der sprechende Elefant Benjamin Blümchen, war eigentlich "als Scherz gedacht". "Die Idee kam mir, als ich einmal einen Wetterhahn auf einem Kirchturm gesehen habe und dachte, warum sitzt da eigentlich kein Elefant." Daraus wurde letztlich der Plot für die allererste Folge "Benjamin Blümchen als Wetterelefant" aus dem Jahr 1977. "Man konnte wirklich nicht damit rechnen, dass das ein großer Erfolg werden würde, mich hat er überrollt", so Donnelly.

Die österreichisch-britische Autorin lebt auf der Insel Ibiza. Sie wurde unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet und hat Charaktere wie Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg und Elea Eluanda erschaffen, mit deren Geschichten auf Kassetten, CDs und im Musikstreaming ganze Generationen von Kindern aufgewachsen sind. Die Figur der ewig kleinen Hexe Bibi feiert in diesem Jahr 45. Geburtstag.

Arbeit hat sich verändert

Ihre Arbeit sei aber eine Herausforderung geworden, berichtet Donnelly im Interview. "Ich muss beim Schreiben inzwischen mögliche Shitstorms mitdenken. Das finde ich schlimm, weil ich mich dadurch quasi selbst beschneiden muss."

So könne sie ein übergewichtiges Mädchen nicht mehr als "dick" bezeichnen und die Figuren dürften keinen ausländischen Akzent haben. "Das ist gerade beim Hörspiel absurd und ist doch die multikulturelle Realität", sagt Donnelly in dem Interview und schiebt die Frage hinterher: "Warum soll man sie nicht mehr abbilden dürfen?"

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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