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"Harte Jahre" stehen bevor Berliner Autobahnbrücke wegen Einsturzgefahr gesperrt

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Die Ringbahnbrücke der A100 am Dreieck Funkturm in Berlin wurde 1963 gebaut.

Die Ringbahnbrücke der A100 am Dreieck Funkturm in Berlin wurde 1963 gebaut.

(Foto: dpa)

Wegen erheblicher Sicherheitsbedenken ist eine Autobahnbrücke in Berlin-Charlottenburg gesperrt. Das und der Streik der Berliner Verkehrsbetriebe sorgen in dem Stadtteil für lange Staus. Eine Umfahrung ist kaum möglich. Eine gute Nachricht gibt es jedoch.

Die kurzfristige Vollsperrung einer Autobahnbrücke am Dreieck Funkturm in Berlin hat in der Hauptstadt für erhebliche Verkehrsbehinderungen gesorgt. Wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin mitteilte, gab es lange Staus auf der Stadtautobahn 100 in Richtung Norden sowie auf sämtlichen Umfahrungsstrecken. Für zusätzliche Belastung sorgte ein Streik der Berliner Verkehrsbetriebe BVG. Wegen diesem waren viele auf das Auto umgestiegen.

Die Autobahn GmbH des Bundes hatte die Ringbahnbrücke am Mittwochabend wegen Einsturzgefahr überraschend komplett gesperrt. Statische Untersuchungen und Begutachtungen von Sachverständigen hätten ergeben, dass die Brücke nicht mehr befahrbar sei, hieß es von der Autobahn GmbH. Bereits Anfang März sei eine "signifikante Ausweitung eines bereits bekannten Risses im tragenden Bauteil" festgestellt worden.

Die daraufhin eingeleiteten weiteren Untersuchungen und Beobachtungen unter Verkehrsbelastung hätten gezeigt, dass die Brücke sofort aus dem Verkehr genommen werden müsse. Weder eine temporäre Teilsperrung noch provisorische Stützmaßnahmen könnten die Standsicherheit gewährleisten. Die Sperrung werde wohl "mindestens zwei Jahre" dauern, sagte der Sprecher der Autobahn GmbH, Ralph Brodel, dem rbb.

Wichtige S-Bahnlinien vorerst nicht betroffen

Die wichtigen S-Bahnlinien auf der Ringbahnstrecke (S41 und S42 sowie S45 und S46) sind vorerst nicht von der Sperrung betroffen. "Nach den bisherigen Untersuchungen kann die S-Bahn-Strecke, die unter der Ringbahnbrücke verläuft, vorerst weiter in Betrieb bleiben", teilte die Autobahn GmbH auf X mit.

Nach Angaben von Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde arbeiten die Autobahn GmbH und ihre Verwaltung mit Hochdruck an möglichen Umleitungen. "Da die konkrete Lage der betroffenen Strecke nur wenige direkte Umfahrungen möglich macht, wird es in diesem Abschnitt der A100 ganz ohne Frage immer wieder zu Stausituationen kommen", teilte Bonde mit. Sie empfehle daher eine sehr weitreichende Umfahrung beziehungsweise, wenn möglich, den Umstieg auf S- und Regionalbahn.

Der Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Straßen und Grünflächen in Charlottenburg-Wilmersdorf, Oliver Schruoffeneger, kritisierte, dass es noch keine Umleitungskonzepte gäbe. Dass daran "noch gearbeitet werde, irritiert mich doch sehr", sagte er. Er glaube auch, dass das Problem "wesentlich länger" als zwei Jahre bestehen werde. "Wir werden uns auf ein paar sehr harte Jahre einrichten müssen."

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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