Fünf Jahre nach SchuldspruchBerliner Kudamm-Raser erneut verurteilt

Zwei Raser verursachen 2016 in Berlin einen folgenschweren Unfall. Ein am Rennen Unbeteiligter kommt bei der Kollision mit einem der beiden Fahrzeuge ums Leben. Die beiden Raser werden des Mordes schuldig gesprochen - nun revidiert ein Gericht das Urteil gegen einen der Fahrer.
Mehr als fünf Jahre nach einem tödlichen Autorennen auf dem Berliner Kudamm ist einer der beiden Raser zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Anders als in zwei früheren Urteilen entschied das Landgericht nicht auf Mord. Der inzwischen 29-Jährige wurde in dem neu aufgelegten Prozess des versuchten Mordes und der vorsätzlichen Gefährdung des Straßenverkehrs schuldig gesprochen. Ein zweiter Raser ist inzwischen rechtskräftig wegen Mordes verurteilt.
Die beiden Männer waren am 1. Februar 2016 Ermittlungen zufolge mit bis zu 170 Kilometer pro Stunde mit ihren Wagen über den Kurfürstendamm in der City West gerast. Der rechtskräftig verurteilte Fahrer rammte schließlich den Jeep eines Unbeteiligten, der bei für ihn grüner Ampel auf die Kreuzung gerollt war. Der Fahrer starb in seinem Wagen. Das Auto war 70 Meter weit durch die Luft geschleudert worden. Die beiden Raser wurden kaum verletzt.
Der Fall beschäftigt die Justiz seit Jahren. Den Schuldspruch gegen einen der beiden Angeklagten bestätigte der Bundesgerichtshof (BGH). Das Mordurteil für den heute 29-Jährigen hatten die Bundesrichter zuletzt aufgehoben und eine Neuverhandlung angewiesen. Sein Wagen war nicht mit dem Jeep kollidiert. Der BGH hatte einen gemeinsamen Tatentschluss und somit eine Mittäterschaft als nicht belegt angesehen.