Panorama

Frida Kahlo und "Miss Preußen"Berliner Museen zeigen starke Frauen

03.01.2010, 12:59 Uhr

Das Berliner Museumsjahr 2010 präsentiert mit Kahlo, Kunstikone des Feminismus, und Königin Luise, der populärsten Frau der preußischen Geschichte, zwei außergewöhnliche Frauen.

Zwei starke Frauen prägen das Berliner Museumsjahr 2010. Frida Kahlo, Kunstikone des Feminismus, gastiert mit teils nie zuvor gezeigten und verschollen geglaubten Werken im Martin-Gropius-Bau. Als "Mutter, Medienstar und Mode-Ikone" wird gleich an drei Orten an Königin Luise von Preußen erinnert. Die "Miss Preußen" starb vor genau 200 Jahren.

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Das Denkmal von Preußens Königin Luise im Tiergarten von Berlin. (Foto: picture alliance / ZB)

Das Leben und Wirken der Königin (1776-1810) wird in einer großen Schau im Schloss Charlottenburg dokumentiert. "Luise. Leben und Mythos der Königin" (6. März bis 31. Mai 2010) heißt die Ausstellung über die populärste Frau der preußischen Geschichte, die neben Friedrich dem Großen die herausragende Persönlichkeit der Hohenzollern-Dynastie war. Jung, schön und liebenswert - ein Glücksfall für die reformbedürftige Monarchie. Ihr früher Tod und ihre kulthafte Verehrung machten sie zum "Medienstar" des 19. Jahrhunderts.

Mehr als 350 Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Dokumente geben im Neuen Flügel des Schlosses Einblick in den Alltag der "Königin der Herzen". Auf der Pfaueninsel kann die "Die Inselwelt der Königin" (1. Mai bis 31. Oktober 2010) erkundet werden. Auf Schloss Paretz in Brandenburg sind "Die Kleider der Königin" (31. Mai - 24. Oktober 2010) zu sehen.

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Ein Porträt der mexikanischen Malerin Frida Kahlo. (Foto: dpa)

Garantiert ein Magnet für Publikum aus aller Welt wird die große Kahlo-Schau im Gropius-Bau. Trotz Kahlos Bekanntheit war ihr Werk in Deutschland bislang nur sehr selten im Original zu sehen. Die Ausstellung "Frida Kahlo - Retrospektive" (30. April bis 9. August) will mit mehr als 120 Arbeiten nun die umfassendste Werkschau sein.

Neben Gemälden und Zeichnungen wird eine Fotoschau aus dem Besitz der Familie und nahestehender Freunde ungewöhnliche Einblicke in Kahlos Zeit zeigen. Dieser Teil der Ausstellung wird von Frida Kahlos Großnichte, der Fotografin Cristina Kahlo, betreut. Die Leihgaben kommen aus mexikanischen Privatsammlungen, nordamerikanischen Museen und prominenten Sammlungen der USA.

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Szene aus dem Stummfilmklassiker "Metropolis". (Foto: picture alliance / dpa)

Im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz dreht sich alles um "The Complete Metropolis" (21. Januar bis 25. April). Fritz Langs Werk, einer der einflussreichsten Filme der Filmgeschichte, wird 2010 in Berlin in seiner Originalfassung mit bisher verschollen geglaubten Szenen wieder zu sehen sein. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der künstlerischen Vision und der gigantischen Produktionsgeschichte von "Metropolis" (1927). Die spektakulären Massenszenen, die futuristische Filmarchitektur und das Bild vom Maschinenmenschen beeinflussen bis heute Science-Fiction-Filme und Musikvideos.

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Eine Koran-Seite mit der 55. Sure al-Rahman (Verse 62-65) auf Pergament, enstanden vor dem Jahr 1000. (Foto: picture-alliance/ dpa)

Erstmals wird in Deutschland die Sammlung des Aga Khan ausgestellt. "Schätze des Aga Khan Museum. Meisterwerke der islamischen Kunst" (17. März bis 6. Juni 2010) heißt die Schau im Gropius-Bau. 200 Objekte - Gemälde, Zeichnungen, Buchillustrationen, Manuskripte, Inschriften, Metallgefäße, Keramiken, Holzarbeiten - dokumentieren laut Museum die Vielfalt und den überwältigenden Reichtum eines vom Islam geprägten Kulturraumes, der sich vom Maghreb und der Iberischen Halbinsel bis nach Indien und Indonesien erstreckt. Die Sammlung des Aga Khan Trust for Culture gilt als eine der größten und wertvollsten Kollektionen islamischer Kunst.

Um "Macht zeigen - Kunst als Herrschaftsstrategie" (19. Februar 2010 bis 13. Juni) geht es im Deutschen Historischen Museum. Seit einigen Jahrzehnten erlebe bildende Kunst eine erstaunliche Karriere als Statussymbol in Wirtschaft und Politik, heißt es in der Ankündigung der Ausstellungsmacher. Kaum ein Unternehmer und Spitzenmanager lasse sich nicht gerne zusammen mit einem Gemälde oder einer Skulptur fotografieren, und auch viele Politiker präsentierten sich als Freunde moderner Kunst. Die Schau zeigt Fotografien, die Repräsentanten aus Wirtschaft und Politik zusammen mit Kunst abbilden sowie originale Werke, die bei der Inszenierung von Macht eine Rolle spielten und spielen.

Quelle: dpa

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