Panorama

Gutachter findet weitere MängelBetonteil "mit Absicht" fehlerhaft angebracht

17.11.2020, 20:22 Uhr
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Die Platte wog mehr als sechs Tonnen und erschlug eine Frau. (Foto: picture alliance/dpa)

Bei den Ermittlungen zum Tod einer Autofahrerin durch eine abgestürzte Betonplatte in NRW liegen erste Ermittlungsergebnisse vor. Demnach könnte die Platte nicht korrekt verbaut gewesen sein - und zwar mit Absicht.

Nach dem tödlichen Unfall mit einer Betonplatte aus einer Lärmschutzwand auf der A3 bei Köln geht Straßen.NRW von einem "mit Absicht herbeigeführten Mangel" aus. Bei der Montage 2007 sei die Platte aus Platzgründen nicht fachgerecht angebracht worden, teilte der Landesbetrieb nach ersten Untersuchungen mit.

Die Betonplatte war am Freitag auf das Auto einer 66-jährigen Kölnerin gestürzt, die noch am Unfallort starb. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt eingeleitet.

Unterdessen hat der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Gutachter mindestens ein weiteres absturzgefährdetes Teil entdeckt. Er dokumentierte in seinem Vorabgutachten einen bereits verbogenen Schweißanschluss mit erhöhter Rissgefahr an einer benachbarten Betonplatte. Die gefährlichen Bauteile sollten schnellstmöglich ausgebaut und als Beweismittel gesichert werden, empfahl der Gutachter.

In seinem Vorgutachten stellte der Ingenieur fest, dass manche Betonplatten rund um die Unglücksstelle korrekt angebracht wurden und andere - darunter die abgestürzte - nicht. Laut Gutachter wog die abgestürzte Betonplatte etwa 6,2 Tonnen. Neben einer abgebrochenen Schraube fand der Gutachter eine deutlich zu kleine Unterlegscheibe.

Quelle: jwu/dpa

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