Panorama

Fingierte FinanzgeschäfteBetrüger ergaunern Millionen von Anlegern

18.03.2021, 18:44 Uhr
Euro-Muenzen-auf-Euro-Banknoten
Anleger sollten im Internet genau hinschauen, wem sie ihr Vermögen anvertrauen. (Foto: Tobias Hase/dpa/Symbolbild)

Ein Horrorszenario für viele Sparer: Kriminelle täuschen im Internet Finanzinstrumente vor, die es gar nicht gibt. Das eingezahlte Geld wird somit nicht investiert, sondern landet direkt in den Taschen der Gauner. Tausende Anleger sind allein in Deutschland betroffen.

Betrüger sollen Tausende Anleger im Internet um Dutzende Millionen Euro gebracht haben. Fünf Verdächtige seien in Bulgarien festgenommen worden, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mit. Bei Durchsuchungen von sieben Objekten insbesondere in der bulgarischen Hauptstadt Sofia seien umfangreiche Beweise sichergestellt worden. Vor wenigen Wochen sei es bereits in Berlin zu mehreren Durchsuchungen gekommen.

Die Täter sollen Kunden vorgegaukelt haben, Plattformen für den Handel mit unterschiedlichen Finanzinstrumenten zu betreiben. Sie hätten Anleger überzeugt, dort ein Konto zu eröffnen. In Wahrheit sei das Geld aber nie angelegt worden.

In ganz Europa seien Leute so um ihr Vermögen gebracht worden, erklärten die Ermittler. Allein in Deutschland seien mehrere Tausend darauf hereingefallen. "Das Dunkelfeld ist beträchtlich", hieß es weiter. Denn vielen Anlegern sei das hohe Verlustrisiko bewusst und sie würden deshalb gar nicht erst auf einen Betrug kommen. Gestern nahmen die Ermittler nach eigenen Angaben vier Männer und eine Frau im Alter zwischen 30 und 43 Jahren fest. Die Verdächtigen aus Bulgarien, Tschechien und Montenegro sitzen wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in Untersuchungshaft. Gegen die Tätergruppe wird schon länger ermittelt.

Im April 2020 hatten die Ermittler nach eigenen Angaben neun Verdächtige in Serbien und Bulgarien gefasst. Bei Durchsuchungen stellten sie damals knapp 2,5 Millionen Euro sicher. Kurz vor Weihnachten nahmen die Ermittler noch einmal mehrere Personen in der Ukraine fest, beschlagnahmten Immobilien, Luxusautos und Bargeld im Wert von bis zu 50 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, sbe/dpa

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