"Das ist wirklich ungeheuerlich" Bis 44 Grad im Schatten - Spanien ächzt unter Hitze
13.07.2022, 11:47 Uhr
Abkühlung in Madrid: Ein junger Mann übergießt sich mit Wasser, um die Hitze zu bekämpfen.
(Foto: dpa)
Seit Tagen schon leidet fast ganz Spanien unter einer extremen Hitzewelle. Die Lage ist ernst: Gemeinsam mit der anhaltenden Dürre begünstigen die hohen Temperaturen weitere Waldbrände. Es sei "die Hölle", schreibt die Zeitung "El País" - besonders heiß soll es in Andalusien werden.
Spanien wird von extremer Hitze heimgesucht. Der Wetterdienst Aemet hat für 16 der insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften des Landes Alarm ausgerufen. Nur die Kanarischen Inseln im Atlantik vor der Westküste Afrikas blieben von der Hitze mit Temperaturen bis 44 Grad im Schatten verschont. Es sei "die Hölle", schrieb die Zeitung "El País". Das renommierte Blatt zitierte den Aemet-Pressechef Cayetano Torres mit dem Ausruf: "Das ist wirklich ungeheuerlich!" Laut Aemet wird diese zweite Hitzewelle des Jahres in Spanien wohl eine der längsten seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1975 werden.
Die Hitzewelle begann den amtlichen Angaben zufolge am Samstag, erreicht ihren Höhepunkt Mitte dieser Woche und wird mutmaßlich bis Anfang nächster Woche anhalten. Besonders heiß soll es am heutigen Mittwoch mit Temperaturen von bis zu 44 Grad in Andalusien im Süden und in Extremadura im Westen des Landes werden. In einigen Provinzen dieser Regionen sowie auch in der Autonomen Gemeinschaft Galicien gilt Alarmstufe Rot. Für Teile von Mallorca wurde "nur" Alarmstufe Gelb ausgerufen. Dort sollen die Temperaturen am heutigen Mittwoch auf bis zu 38 Grad klettern.
In den Städten suchten die Menschen schon vormittags in Brunnen und Eisdielen, voll klimatisierten Einkaufszentren und Cafés nach Abkühlung. Die Strände an der Mittelmeer- und der Atlantik-Küste waren nach Medienberichten ebenfalls schnell voll. Wegen der tropischen Nächte klagen viele Spanier über Schlafprobleme.
Im Zusammenspiel mit einer seit Wochen anhaltenden Dürre und starken Winden begünstigt die Hitze den Ausbruch und die Ausbreitung von Waldbränden. Das aktuell schlimmste Feuer wütet weiterhin in der Gemeinde Las Hurdes nahe der Grenze zu Portugal. Die Flammen zerstörten dort bereits rund 3500 Hektar. Auch im Nachbarland Portugal kämpfen Feuerwehr und Zivilschutz bei teils deutlich über 40 Grad vor allem im Zentrum des Landes gegen Waldbrände.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa