Nach Sturmflut droht Glatteis Bittere Kälte legt sich über Deutschland
06.01.2017, 07:02 Uhr
In Dresden gab es heftige Schneefälle.
(Foto: dpa)
Der Kälteeinbruch der vergangenen Tage setzt sich fort. In vielen deutschen Großstädten zeigen die Thermometer bis zu minus zehn Grad. An den Küsten werden indes die Schäden der Sturmflut begutachtet.
Die Sturmflut und der starke Wind sind gewichen, die Kälte ist gekommen: Deutschland hat eine Nacht mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt erlebt. Am frühen Morgen zeigte das Thermometer in Frankfurt minus sechs, in Köln und Berlin minus acht Grad an. Noch etwas kälter war es in Hamburg und München: Dort wurden minus zehn Grad erreicht.
Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, war es in der Nacht sogar minus 25 Grad kalt. "Zwar werden die tiefsten Temperaturen bei solchen ruhigen Hochdrucklagen in der Regel erst mit dem Sonnenaufgang erreicht. Aber auch die Frühwerte sind schon sehr beeindruckend: Häufig sind es nämlich zwischen minus fünf und minus 18 Grad", sagte n-tv Meteorologe Björn Alexander.
Auch tagsüber soll es mit null bis minus acht Grad eisig bleiben. "Zudem weht ein schwacher, aber eisiger Wind, der dafür sorgt, dass sich das nochmals kälter anfühlt", so Alexander.
In der Nacht zum Samstag könnte arktische Polarluft zu neuen Tiefstwerten führen. Angesichts der Frostnächte bereiten viele Städte Unterkünfte für Obdachlose vor. Am Samstag wird in der Mitte und im Osten Deutschlands Schnee erwartet, während es im Westen und Nordwesten bei milderen Temperaturen regnen dürfte. Meteorologe Alexander rechnet deshalb mit Glatteis.
Begutachtung der Küstenschäden
Grund zur Freude haben die Wintersportler: In den Skigebieten unter anderem im Schwarzwald und im Harz sind bereits etliche Skipisten geöffnet.
An der Ostseeküste werden nun die Schäden begutachtet, die Sturmtief "Axel" hinterlassen hat. Die gesamte Küste von Usedom bis zur Grenze nach Schleswig-Holstein werde abgeflogen, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums des Landes. Per Laserscan werde der Küstenverlauf dokumentiert.
Durch einen Vergleich mit Werten früherer Messungen könnten dann Dünenrückgänge, Steiluferabbrüche und Strandabspülungen durch die Sturmflut beurteilt werden. Am Strand von Binz und Prora in Mecklenburg-Vorpommern war die Düne streckenweise in einer Tiefe von drei bis acht Metern abgebrochen.
Überschwemmungen hielten die Feuerwehr in Atem. Menschen wurden nach Angaben der Polizei durch die Wassermassen aber nicht verletzt. Experten rechnen allerdings mit Millionenschäden. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie war es die stärkste Sturmflut seit 2006.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa